Eine Reise in das Herz des Chocó, wo die Salesianer Don Boscos Kindern und Jugendlichen eine Perspektive bieten
„Ich möchte Profifußballer werden,“ sagt Juan Jaidar mit leuchtenden Augen. Der 15-jährige hoch aufgeschossene Bursche lebt seit knapp einem Jahr im Hogar Juvenil Don Bosco, einem Jugendwohnheim der Salesianer Don Boscos in Condoto im Departamento Chocó. Großgeworden in einem 7.000 Einwohner zählenden Ort in einer der ärmsten Gemeinden in der Region, gehört Juan zu einer Generation, die zwischen Hoffnung und Gewalt aufwächst.
Eine Reise nach Condoto beginnt meist in Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, der „Ciudad de la eterna primavera“ (Hauptstadt des ewigen Frühlings), da die Temperaturen selten über 30 Grad Celsius klettern oder unter 16 Grad fallen. Vom einen regionalen Flughafen inmitten der 2,6-Millionen-Metropole führt der Flug über ein endloses Meer aus dichtem, grünen Regenwald. Die Region Chocó im Nordwesten Kolumbiens ist eine der feuchtesten der Welt. Die tiefgrünen Wälder, die sich über 46.000 Quadratkilometer erstrecken, sind Heimat einer einzigartigen Biodiversität – aber auch Ziel illegaler Abholzung und rücksichtslosen Bergbaus. Chocó ist reich an Gold und Platin, doch wirtschaftlich gehört es zu den ärmsten Regionen Kolumbiens.