Die Salesianer Don Boscos betreiben in Aleppo ein Jugendzentrum. Sie wollen Kindern und Jugendlichen eine Perspektive eröffnen, damit diese im Land bleiben und ihr Leben gestalten können. Trotz Krieg und auch nach dem verheerenden Erdbeben.
Mehr als 60.000 Tote und zahlreiche Verletzte – es ist eine Katastrophe kaum vorstellbaren Ausmaßes. Auch die nordsyrische Stadt Aleppo wurde vom Erdbeben Anfang Februar stark getroffen. Viele durch den Krieg bereits beschädigte Häuser stürzten ein. Das Don Bosco Zentrum in Aleppo wurde nur leicht beschädigt und ist nun Anlaufstelle für die Hilfesuchenden. Mehr als 750 Menschen bekommen Essen, medizinische Betreuung, Kleidung, Decken und einen Platz zum Schlafen. „Wir haben sofort unsere Türen geöffnet und viele bedürftige Menschen aufgenommen. Die Herausforderungen sind zwar riesig, aber wir werden alles tun, um den Menschen zu helfen“, berichtet Pater Pier Jabloyan.
Den Menschen in Syrien, die ohnehin an den Auswirkungen des jahrelangen Krieges leiden, hat das Erdbeben die letzte Hoffnung genommen. Denn auch vor der Naturkatastrophe war das Leben in Syrien aufgrund des jahrelangen Krieges gekennzeichnet vom Kampf ums tägliche Überleben. „Die Situation in Aleppo ist sehr dramatisch. Es gibt kaum Wasser und Strom, keinen Treibstoff, keine Jobs, viele haben kein Einkommen. Und es gibt keine Heizungen, im Winter frieren die Menschen. Manche Kinder fragen uns, ob sie zum Haarewaschen in unser Zentrum kommen können. Denn sie haben kein Wasser zu Hause“, erklärt Salesianerpater Dani Gaurie. Der 35-jährige Syrer lebt und arbeitet seit drei Jahren in der Salesianergemeinschaft in Aleppo. Der sympathische, energiegeladene Pater unterrichtet und kümmert sich tagtäglich um die Kinder und Jugendlichen, die nachmittags ins Don Bosco Zentrum kommen.