Unser Auftrag

Für Johannes Bosco (1815-1888) war es seit Beginn der Ordensgründung klar, dass die Missionstätigkeit ein wesentlicher Bestandteil der Salesianer Don Boscos ist. Darum hat er bereits 1875 die erste Aussendung von Missionaren nach Patagonien in Argentinien gestartet.

Don Bosco, wie er von allen genannt wurde, hat seinen ersten Missionaren folgende Worte mit auf den Weg gegeben: „Nehmt euch mit besonderer Sorge der Kranken, der Kinder, der alten Menschen und der Armen an. So werdet ihr euch den Segen Gottes und das Wohlwollen der Menschen erwerben.“

Dieses Sich-Annehmen, insbesondere der Jugend, der Benachteiligten und Armen in der Gesellschaft, ist nicht nur ein Programm, sondern ein salesianisches Charisma. Indem wir in Gemeinschaften leben und arbeiten, setzen wir in den verschiedenen Ländern und Kulturen ein Zeichen der Lebendigkeit des Glaubens, speziell an jenen Orten, die gekennzeichnet sind von Armut, ethnischen und religiösen Konflikten.

Darum fühlt sich die Don Bosco Mission Austria auch heute dazu verpflichtet, gemäß dem Auftrag Don Boscos, uns für diejenigen einzusetzen, die unsere Hilfe brauchen, und dass die christliche Nächstenliebe im Zentrum unseres Handelns steht.

P. Johann Kiesling: Froh, dass Gott mich genommen hat

Was gibt es Neues, Pater Kiesling? Diese Frage ist der 82-jährige Missionar aus dem Kongo gewöhnt. Bei seinen regelmäßigen Heimaturlauben in Österreich bereist er das ganze Land, besucht Verwandte, Freunde, seine Mitbrüder und Projektpartner. Immer gut aufgelegt, immer lächelnd und immer bescheiden sympathisch. Pater Kiesling: „Mein Leben besteht aus Schlaglöchern und schiefen Wegen. Erst zu Weihnachten bin ich zwei Tage lang mit meinem Auto im Schlamm gesteckt, bis Hilfe gekommen ist.“

So gab es mehrfach Hindernisse im Leben des Salesianerpaters. Einfach war es nicht, für den 1945 heimatvertriebenen Buben einen festen Platz im Leben zu finden: Als Halbwaise wuchs er bei seinen Tanten in Wien-Stadlau auf und war kein besonders frommer Jugendlicher: „Ich habe Karten gespielt, bin tanzen gegangen und habe auch das eine oder andere Bier getrunken.“ Dennoch hatte der Stahlbauschlosser mit 19 Jahren die Eingebung, Missionar und Salesianer zu werden. Wenig Vertrauen schlug ihm da entgegen. Er sollte das schaffen, bis zur Matura durchzuhalten und danach noch studieren? Doch Johann hielt die ersten Jahre durch, dann eine große Kränkung: Er wurde nicht ins Noviziat zugelassen. Damit musste der junge Mann erst umgehen lernen. Doch Salesianerpater Havranek holte ihn nach Graz als Betreuer ins Lehrlingsheim. Und hier schafft er endlich beides: Die Matura am strengen Akademischen Gymnasium und schließlich die Aufnahme in den Orden: „Ja, ich muss froh sein, dass Gott mich genommen hat“, sagt Pater Kiesling heute. Demütig sei er geworden, das sei sehr wichtig, „denn ich musste noch viel einstecken. Das ist mir ab da leichter gefallen.“

Nach dem Studium und der Priesterweihe wollte der junge Pater schon seine Koffer packen für den von ihm doch so sehnlich gewünschten Missionseinsatz. Doch der Orden brauchte ihn in Österreich, in Landeck und in Fulpmes – nicht ein Jahr, nicht zwei Jahre – ganze 16 Jahre wartete Pater Kiesling auf die Erlaubnis, endlich als Missionar arbeiten zu dürfen. Natürlich haben diese Wanderjahre auch viel gebracht, weiß er heute: „Ich bin reif geworden und erwachsen. So konnte ich mit vielen Situationen besser umgehen.“ Zusätzlich hat Pater Kiesling bis heute gute Kontakte zu seinen ehemaligen Schülern. Von ihnen und vielen anderen Freunden erhält er bis heute Spenden für seine Arbeit. Pater Kiesling setzt alles ein,  wenn er den Menschen in seiner zweiten Heimat im Kongo hilft.

Unterricht in der Kapelle

Die Missionsstation der Salesianer ist im Süden des Landes.  Kipushya ist ein großes Gebiet, wie ein mittleres Bundesland in Österreich. Die Gemeinschaft betreut hier 40 Dörfer und führt viele Schulen und Internate. Für die Salesianer lautet das Herzstück ihrer Arbeit: „Die Grundlage jeden Fortschritts ist Bildung.“ Der Unterricht ist für Pater Kiesling sehr wichtig. Die Kapellen in den Dörfern sind gleichzeitig auch Schulen. Da kann es schon passieren, dass der Missionar die Tafel löscht, bevor er mit dem Gottesdienst beginnt.

Das zweite Standbein ist die medizinische Betreuung der Bevölkerung. Die Menschen leben von der Landwirtschaft und sind arm und können oft nicht das Schulgeld oder die Medikamente zahlen. Wenn ein Medikament drei Euro kostet, ist das mehr als die Tageseinnahmen für eine ganze Familie. Hier hilft Pater Kiesling und finanziert mit der Hilfe aus Österreich die Medikamente: „Viele Mensch können gerettet werden, wenn man rechtzeitig und richtig behandelt wird“, weiß der Salesianermissionar.

Zusätzlich hat Pater Kiesling unzählige Brunnen gebaut und damit die Cholera bekämpft. Außerdem hat er sich um Leprakranke gekümmert. Und sein Herzensprojekt? „Meine Spender bezahlen für circa 670 Waisenkinder in unserer Mission das Schulgeld, weil ich weiß, wie lebenswichtig Schulbildung ist.“
 
(sdb)

Wenn die Straße zum Zuhause wird

Mit der Unterrichtsreihe „Wenn die Straße zum Zuhause wird“ macht die Don Bosco Mission Austria auf das Leben von Straßenkindern weltweit aufmerksam. Die 84-seitigen Unterrichtsmaterialien thematisieren sowohl die Ursachen für das Leben auf der Straße, als auch die Lebenssituation und Zukunftsperspektiven von Straßenkindern.

Die Materialien orientieren sich an den Lehrplänen für die Schulstufen 3-6 und 7-10 und sind einsetzbar in der Volksschule und Unterstufe Sekundarbildung, in der außerschulischen Gruppenarbeit sowie in der pastoralen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Das vielfältige Material aus Fotos, Lebensgeschichten, Rollenspielen und kreativen Ideen bietet Ihnen unterschiedliche Ansatzmöglichkeiten, um sich mit Ihrer Klasse/Gruppe die Lebensrealität von Straßenkindern zu erschließen.

Die Materialien sind kostenlos erhältlich:
Don Bosco Mission Austria
St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien
mission@donbosco.at

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Was ich glaube

Bruder Günter Mayer gab im Rahmen der 25-Jahr-Feier der Salesianer in Ghana ORF-Redakteurin Gundi Lamprecht ein Interview für die Sendung: „Was ich glaube“.

Darin erinnert er an den Auftrag der Salesianer: „Man muss jungen Menschen eine Chance geben und eine Ausbildung.“ Was bedeutet das in der Mission? „Jetzt spricht man nicht mehr nur von der Mission, sondern von der Entwicklungspolitik. Ich muss schauen, dass Menschen menschwürdig leben können. Wir als Europäer haben eine Mitverantwortung. Wir haben jahrhundertelang aus diesen Ländern Ressourcen rausgenommen. Es ist eine Pflicht, etwas zurückzugeben.“

Der Mensch braucht eine Zukunft
Was Bruder Günter Mayer besonders beschäftigt ist die Fluchtbewegung vieler Menschen aus afrikanischen Ländern nach Europa – durch die Wüste und über das Mittelmeer: „Die Menschen riskieren ihr Leben. Was muss einen Menschen dazu treiben, dass er so eine Strapaze auf sich nimmt? Der Mensch braucht eine Zukunft.“

 

 

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