„Bildung ist der Schlüssel zur Veränderung“

Katharina Schachner mit Kindern in Ecuador (©Markus Schachner)

Katharina Schachner, eine pensionierte Lehrerin aus dem salzburgerischen Bischofshofen, engagiert sich seit mehr als 25 Jahren für die Ausbildung indigener Kinder in Ecuador.

Vor 25 Jahren reiste Katharina Schachner erstmals nach Ecuador. Der Aufenthalt dort sollte ihr Leben verändern. Ein Jahr lang lebte die 1937 als Tochter eines Bergmanns in Mühlkreis am Hochkönig geborene Lehrerin für Hauswirtschaft und Werkerziehung als Volontärin in der Casa Campesina, einer Missionsstation der Salesianer Don Boscos in Cayambe, im Hochland des südamerikanischen Landes.

„Als ich das Leid und die Armut der Menschen sah, die karge Ernte, den schlechten Gesundheitszustand und das fehlende Sozialsystem, wusste ich: Das kann nicht nur ein einmaliges Abenteuer bleiben, hier muss ich etwas tun“, blickt die Bischofshoferin zurück. Es veranlasste sie, ein Hilfsprojekt für die Ärmsten, die Kinder der Campesinos, zu gründen. Don Bosco, von dessen Pädagogik und Schaffenskraft sie begeistert war, diente als großes Vorbild und Triebfeder für ihr Engagement.

Zurück in Österreich gründete die Mutter von drei Kindern die Organisation „Amigos de Austria“ (Freunde aus Österreich), die sich zum Ziel setzte, Bildungsmöglichkeiten für indigene Kinder zu schaffen und zu finanzieren. Katharina Schachner verbrachte die Jahrtausendwende in Ecuador, bei einer weiteren Reise 2014 wurde sie von ihren Söhnen Lukas und Markus begleitet. Mit eigenen Augen sahen sie die Ernte der aufgegangenen Saat.

Katharina Schachner glaubt fest daran, dass „Bildung der Schlüssel zur Veränderung“ ist. Sie sah sich immer selbst als Anwältin der Schwachen und verfolgte das Motto „Die Schwächeren stärken, um sie nachhaltig zu motivieren“.

Casa Campesina – ein Ort der Hoffnung

Die Casa Campesina wurde zum Herzstück ihres Projekts. Im Zentrum der Salesianer Don Boscos erhalten indigene Kinder Unterricht, es gibt einen Kindergarten für die Jüngeren, Werkstätten für die Älteren, in denen sie ein Handwerk erlernen können, sowie eine medizinische Basisversorgung. Das Projekt umfasst auch Schulungen für Eltern zu gesunder Ernährung und allgemeine Hygiene.

Die Spenden von "Amigos de Austria" werden einmal jährlich über „Don Bosco Mission Austria“ nach Ecuador überwiesen. Das Geld fließt direkt in das Ausbildungszentrum Casa Campesina und finanziert Schulmaterialien, Schuluniformen und medizinische Versorgung. Dank der Unterstützung haben Tausende Kinder Zugang zu Bildung erhalten und dadurch ihre Zukunftsaussichten verbessert.

„Die Indigenas sind sehr herzliche und liebenswerte Menschen, voller Hoffnung und Humor, mit einem tiefen Gottvertrauen und einer großen Dankbarkeit für die Hilfe aus Österreich. Die Kinder nutzen mit großem Einsatz, viel Freude und Fleiß die Chance, die ihnen durch den Schulbesuch eröffnet wird“, berichtet die heute 86-Jährige, die so euphorisch von ihrem Projekt spricht, dass die Begeisterung dafür förmlich überschwappt.

Die Gründerin Katharina Schachner ist stolz auf das Erreichte und hofft auf weitere Jahre guten Gelingens. 2024 wird das 25-jährige Jubiläum von "Amigos de Austria" gefeiert.

Casa Campesina

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1888 in Ecuador aktiv. In der „Casa Campesina“ erhalten rund 800 indigene Buben und Mädchen eine Ausbildung, eine warme Mahlzeit und medizinische Versorgung. Kleinkinder werden im Kindergarten betreut, nach der Grundschule lernen sie Handwerksberufe wie Elektriker, Mechaniker, Schneiderei und Tischlerei.

Durch die Partnerschaft von „Don Bosco Mission Austria“ und „Amigos de Austria“ ermöglichen wir den Kindern im Hochland von Ecuador bessere Bildungschancen, gesunde Ernährung und medizinische Versorgung.

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Text: Brigitte Sonnberger, veröffentlicht im Don Bosco Magazin 3/2023

Generaloberer der Salesianer Don Boscos wird Kardinal

©ANS

Rom - Papst Franziskus wird am 30. September 21 neue Kardinäle kreieren, darunter auch den Generaloberen der Salesianer Don Boscos, Don Ángel Fernández Artime (62).

Das kündigte das Kirchenoberhaupt am Sonntag, 9. Juli 2023 nach seinem Angelusgebet an. Ungewöhnlich: Der Spanier Don Ángel Fernández Artime ist neben dem argentinischen Kapuzinerpater Luis Pascual Dri (96) der einzige unter den neu Ernannten, der nicht die Bischofsweihe hat. Für die Salesianer Don Boscos eine völlig neue und überraschende Situation.

"Diese außergewöhnliche Ernennung zeigt die besondere Anerkennung für den Einsatz von Don Ángel und ist auch für unsere Kongregation und das ganze Don Bosco-Werk eine Anerkennung des Einsatzes im Dienst an den jungen Menschen.Ich werde Don Ángel in unserem Namen unsere Glückwünsche zu dieser hohen Auszeichnung übermitteln und ihm für das, was an Aufgaben damit verbunden ist, Gottes Kraft und Beistand wünschen", erklärte der österreichische Provinzial der Salesianer Don Boscos, Pater Siegfried M. Kettner, in einem ersten Statement.

Don Ángels Leben und Kennenlernen mit dem Papst

Don Ángel Fernández Artime wurde am 21. August 1960 in Gozón-Luanco (Spanien) geboren. Seine ersten Ordensgelübde legte er am 3. September 1978 ab, die ewigen Gelübde am 17. Juni 1984. Am 4. Juli 1987 empfing er die Priesterweihe. Seine akademische Ausbildung schloss er mit dem Lizentiat in Philosophie und Pädagogik und der Laurea (Master/Magister) in Pastoraltheologie ab. In seiner Ordensprovinz León (Spanien) war er unter anderem als Beauftragter für Jugendpastoral, als Direktor der Schule von Ourense, als Mitglied des Provinzialrats und als Provinzialvikar gewirkt. Von 2000 bis 2006 war er Provinzial.

Der heute 62-jährige Ordensmann wirkte bei der Vorbereitung des 26. Generalkapitels seines Ordens 2008 mit und wurde im Jahr 2009 zum Oberen der Provinz Argentinien-Süd ernannt. In dieser Tätigkeit hatte er auch Gelegenheit, den Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, den jetzigen Papst Franziskus, kennenzulernen und mit ihm zusammenzuarbeiten.

Am 23. Dezember 2013 wurde er zum Oberen der neuen Provinz Spaniens im Mittelmeerraum ernannt, die Maria, der Helferin der Christen, geweiht ist. Doch bevor er diese neue Aufgabe übernehmen konnte, wurde er am 25. März 2014 vom 27. Generalkapitel zum neuen Generalrektor der Salesianerkongregation und zum zehnten Nachfolger Don Boscos gewählt. Am 11. März 2020 wurde er vom Generalkapitel 28 als Rector Major der Salesianer für die zweite sechsjährige Amtszeit von 2020 bis 2026 bestätigt.

Was bedeutet es, zum Kardinal kreiert zu werden?

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei. Kreiert werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret des Papstes, das er bei einem Konsistorium verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zu ihrem hellroten Gewand das Kardinalsbirett, ihre Kopfbedeckung, aus der Hand des Papstes.

Don Ángel Fernández Artime liebt es, Jugendliche unterstützen zu dürfen

(red/Ref ÖA/KNA/kh)

 

Wie Don Bosco jungen Menschen in Syrien hilft

Unbeschwerte Momente: Bei Don Bosco finden Kinder und Jugendliche eine willkommene Ablenkung in dem verwundeten Land.

Die Salesianer Don Boscos betreiben in Aleppo ein Jugendzentrum. Sie wollen Kindern und Jugendlichen eine Perspektive eröffnen, damit diese im Land bleiben und ihr Leben gestalten können. Trotz Krieg und auch nach dem verheerenden Erdbeben.

Mehr als 50.000 Tote und zahlreiche Verletzte – es ist eine Katastrophe kaum vorstellbaren Ausmaßes. Auch die nordsyrische Stadt Aleppo wurde vom Erdbeben Anfang Februar stark getroffen. Viele durch den Krieg bereits beschädigte Häuser stürzten ein. Das Don Bosco Zentrum in Aleppo wurde nur leicht beschädigt und ist nun Anlaufstelle für die Hilfesuchenden. Mehr als 750 Menschen bekommen Essen, medizinische Betreuung, Kleidung, Decken und einen Platz zum Schlafen. „Wir haben sofort unsere Türen geöffnet und viele bedürftige Menschen aufgenommen. Die Herausforderungen sind zwar riesig, aber wir werden alles tun, um den Menschen zu helfen“, berichtet Pater Pier Jabloyan.

Den Menschen in Syrien, die ohnehin an den Auswirkungen des jahrelangen Krieges leiden, hat das Erdbeben die letzte Hoffnung genommen. Denn auch vor der Naturkatastrophe war das Leben in Syrien aufgrund des jahrelangen Krieges gekennzeichnet vom Kampf ums tägliche Überleben. „Die Situation in Aleppo ist sehr dramatisch. Es gibt kaum Wasser und Strom, keinen Treibstoff, keine Jobs, viele haben kein Einkommen. Und es gibt keine Heizungen, im Winter frieren die Menschen. Manche Kinder fragen uns, ob sie zum Haarewaschen in unser Zentrum kommen können. Denn sie haben kein Wasser zu Hause“, erklärt Salesianerpater Dani Gaurie. Der 35-jährige Syrer lebt und arbeitet seit drei Jahren in der Salesianergemeinschaft in Aleppo. Der sympathische, energiegeladene Pater unterrichtet und kümmert sich tagtäglich um die Kinder und Jugendlichen, die nachmittags ins Don Bosco Zentrum kommen.

Ein Stück Normalität und Ablenkung

„Viele Kinder, die unser Jugendzentrum besuchen, wohnen in entfernten Stadtteilen. Sie werden mit Bussen von zu Hause abgeholt. Genau das ist aber aufgrund der hohen Treibstoffkosten für uns aktuell ein Problem“, führt Pater Gaurie aus. „Der Besuch im Zentrum ist für die jungen Menschen aber auch sehr wichtig. Ein Stück Normalität und Ablenkung. Hier können die Kinder und Jugendlichen lernen, Freunde treffen und gemeinsam spielen.“ So wie Souad.

Zerstörte Stadt: Blick von der Zitadelle auf den Osten Aleppos

Zerstörte Stadt: Blick von der Zitadelle auf den Osten Aleppos

Das 16-jährige Mädchen stammt aus Idlib, einer Stadt rund 50 Kilometer südwestlich von Aleppo. Dort wuchs sie mit ihrem Bruder Elias und ihren Eltern auf. An einem Morgen im Jahr 2015 töteten Al-Nusra-Kämpfer ihren Vater und Großvater. Nach diesen schrecklichen Ereignissen flüchtete die Mutter mit ihren zwei Kindern aus der Stadt. Über Umwege kam die Familie 2017 nach Aleppo und fand in der Nähe der Einrichtung der Salesianer Don Boscos eine Bleibe. Souads Mutter musste nun für den Lebensunterhalt der Familie aufkommen. Von Zeit zu Zeit erhielt die Familie Lebensmittelpakete, von denen sie weiterleben konnte. Seit März 2021 ist Souads Mutter als Köchin im Don Bosco Zentrum in Aleppo beschäftigt.

Vom Weltkulturerbe zur Trümmerstadt

Aleppo war lange Zeit einer der dramatischsten Kriegsschauplätze in Syrien. Der Beginn der Kämpfe liegt nun zwölf Jahre zurück. Ein großer Teil der von der UNESCO 1986 als Weltkulturerbe ausgezeichneten Stadt wurde 2016 vom syrischen Präsidenten Assad mithilfe der russischen Luftwaffe in Schutt und Asche gebombt. Apokalyptische Bilder der zerbombten Stadt mit den Tausenden Toten gingen damals um die Welt. Blickt man von der mächtigen Zitadelle, die im 13. Jahrhundert auf einem 50 Meter hohen Hügel mitten in der Altstadt erbaut wurde, wird das Ausmaß der Zerstörung des Krieges sichtbar. Der Osten Aleppos gleicht auch heute noch einem Trümmerfeld: beschädigte und eingestürzte Häuser, kaputte Straßenzüge, zerstörte Stromleitungen, geplünderte Geschäfte. Es ist kaum vorstellbar, dass in diese Ruinen Menschen zurückkehren. Jetzt nach dem Erdbeben wird das zusätzlich erschwert.

Die mangelnde Stromversorgung ist eines der größten Probleme für die Menschen in Syrien, da das Stromnetz in vielen Landesteilen noch immer stark beeinträchtigt ist. Mohamad Jasser, Leiter des UNDP Aleppo (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen), kommt selbst aus Aleppo. Er erklärt: „Ein Hauptproblem ist, dass 2016 die Stromversorgung in Aleppo privaten Eigentümern überlassen wurde. Damit wurde ein Monster geschaffen. Heute gibt es nur noch ein bis zwei Stunden Strom am Tag. Der Rest kommt von privaten Stromgeneratoren, die mit Diesel betrieben werden. Und Diesel wird über den Schwarzmarkt eingekauft.“

Die Inflation und der Verfall der Währung sind freilich das größte Problem. Zu Beginn des Krieges 2011 bekam man für einen US-Dollar noch 50 syrische Lira, heute bekommt man für einen US-Dollar rund 7.000 syrische Lira. Für viele Menschen sind sogar Grundnahrungsmittel nicht leistbar. Der aktuelle Bericht des Welternährungsprogramms (WFP) führt an, dass in Syrien 12,4 Millionen Menschen, das sind fast 60 Prozent der Bevölkerung, Hunger leiden.

Herzliches Willkommen: 800 Kinder werden bei Don Bosco im syrischen Aleppo wöchentlich betreut. 

Leidtragende sind vor allem die Kinder. Das syrische Bildungssystem liegt am Boden. Viele Schulen sind noch immer zerstört. Viele Lehrer sind ins Ausland geflüchtet. Aufgrund der hohen Treibstoffpreise fehlt es auch an Schulbussen in die nächstgelegenen Schulen. Eine Stütze der syrischen Bildungseinrichtungen sind Ordens­gemeinschaften. Wie die Salesianer Don Boscos.

Ein Funken Hoffnung

In Damaskus, Aleppo und Kafroun unterstützen sie Kinder und Jugendliche mit Bildungsangeboten und bieten jungen Menschen Zugang zu beruflicher Ausbildung. „Auch unsere Einrichtung wurde im Krieg getroffen. Einmal ist eine Granate in unserem Garten explodiert. In der Nähe befanden sich 20 Personen. Gott sei Dank wurde niemand verletzt“, erzählt Pater Mario Murru, Direktor der Salesianergemeinschaft in Aleppo. Und er ergänzt: „Die Kinder sind trotz der Gefahren in unser Zentrum gekommen, denn es war für sie und ihre Familien eine Ablenkung vom Krieg.“  Und nun auch nach der verheerenden Naturkatastrophe.

Es gibt auch eine Schule im Gebäude, die in den 1960er-Jahren verstaatlicht wurde. Doch auch nach der Verstaatlichung der Schule durch das syrische Regime blieb das Salesianerzentrum ein wichtiger Angelpunkt für das christliche Leben in Aleppo. Die Salesianer hoffen nun, dass sie ihre Schule von der Regierung zurückbekommen.
„Für die jungen Menschen in Syrien ist es wichtig, ihr Leben gestalten zu können. Aber es wird immer schwieriger und viele denken daran, das Land zu verlassen. Gerade nach dem Erdbeben sind viele vollkommen verzweifelt. Jede Unterstützung, um die Hoffnung nicht zu verlieren, ist gut. Wir Salesianer setzen uns dafür ein, dass die jungen Menschen in Syrien bleiben“, sagt Pater Gaurie abschließend.

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Fotos: ©Don Bosco MOR u. ©Brigitte Sonnberger

Text: Brigitte Sonnberger, veröffentlicht im Don Bosco Magazin 3/2023

Syrien nach dem Erdbeben

Kinder im Don Bosco Zentrum Aleppo

Nach dem verheerenden Erdbeben leben Tausende Menschen in Aleppo in Notunterkünften, denn sie können nicht in ihre Häuser zurück.

„Wir versuchen, zur Normalität zurückzukehren, aber wir sind immer noch im Ausnahmemodus“, berichten die Salesianer Don  Boscos in Aleppo, die, gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung, eine weitere besondere Karwoche erleben.

„Viele Menschen können nicht in ihre beschädigten Häuser zurückkehren. Sie haben Angst vor einem weiteren großen Erdbeben, sie haben Schlafprobleme.“ berichtet P. Dani Gaurie. "Wir haben unsere Aktivitäten im Don Bosco Zentrum für mehr als tausend Kinder und Jugendliche wieder aufgenommen, damit sie ein Stück Normalität in dieser Ausnahmesituation erleben."

Das Erdbeben verschlechterte die Gesundheitssituation des Landes, die durch den Krieg ohnehin schon katastrophal war. Fälle von Cholera, Krätze, Durchfall, Hepatitis und Masern treten vermehrt auf. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in Syrien mehr als 9.000 Gebäude eingestürzt, ebenso viele sind unbewohnbar. Es wird geschätzt, dass 8,8 Millionen Menschen von dieser Naturkatastrophe betroffen sind und Nothilfe benötigen.

Viele Häuser in Aleppo wurden komplett zerstört

Jamil schlief mit seinen Eltern und Geschwistern im siebten Stock seines Gebäudes, als das Erdbeben Syrien und die Türkei in den frühen Morgenstunden des 6. Februar 2023 erschütterte. Er erzählt: „Ich weiß nicht, wie wir es durch alle Stockwerke geschafft haben, aber wir haben es geschafft, uns in Sicherheit zu bringen.“ Es dauerte Wochen, bis sie nach Hause zurückkehren konnten, während dieser Zeit wurden sie von den Salesianern in Aleppo aufgenommen. 

Die Nothilfe der Salesianer Don Boscos läuft auf Hochtouren. Sie haben Notunterkünfte eingerichtet, verteilen Lebensmittel, Hygieneartikel und Tankgutscheine, bieten psychologische Hilfe, und sie bieten auch technische Hilfe an, um strukturelle Schäden an Gebäuden zu begutachten. 

Don Bosco Mission Austria unterstützt die Erdbebenhilfe der Salesianer Don Boscos in Syrien.

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(Fotos: ©ANS, ©Brigitte Sonnberger)

Kongo: Ein neues Leben ohne Gewalt

Gentille (rechts) wurde von Rebellen entführt und vergewaltigt. Nach zwei Monaten gelang ihr die Flucht. (Bild: Don Bosco Mission Bonn/Fabian Weiss)

Der Ostkongo ist einer der weltweit gefährlichsten Orte für Frauen. Im Maison Marguerite bekommen sie Hilfe und die Chance auf eine Ausbildung.

Gentille, 17 Jahre alt, kennt niemanden, dessen Zukunft sorglos ist. Nicht dort, wo Gentille wohnt, im Maison Marguerite, eine Don Bosco Einrichtung in der Stadt Goma – ein Heim für junge, traumatisierte, missbrauchte, verstoßene Mädchen. Und auch nicht dort, wo Gentille aufwuchs.

Als Gentille 14 Jahre alt war, gingen ihre Eltern fort. Beide waren Soldaten und wollten das Land verteidigen. Die Kinder blieben bei Verwandten. An einem Tag im Juni, Gentille war gerade 15 Jahre alt geworden, kamen Rebellen in das Viertel und richteten ein Massaker an. „Fast alle Nachbarn waren tot“, sagt Gentille. „Die Überlebenden, junge Mädchen und Männer, wurden von den Rebellen mitgenommen.“  Auch sie.

„Sie haben mich mitgenommen.“ Viele Mädchen, die im Kongo Ähnliches erlebten wie Gentille, drücken ihre Entführung durch Milizen so aus. Sie sagen auch: „Ich musste die Frau eines dieser Männer sein.“ Es ist ein Satz, der ihnen die Würde lässt, aber wenig erzählt über die Schrecken dieses „Frauseins“. Gentille wurde zwei Monate lang vergewaltigt. Dann gelang ihr mit zehn anderen Mädchen die Flucht. 

Das Maison Marguerite bietet jungen Mädchen, die Opfer von Vergewaltigung geworden sind, Schutz und eine Perspektive für die Zukunft.

Die Mädchen und ihre Babys erhalten eine Unterkunft, geregelte Mahlzeiten, psychologische Unterstützung, medizinische Versorgung sowie die Möglichkeit zur Berufsausbildung und Alphabetisierung. Gleichzeitig nimmt das Sozialteam Kontakt mit den Eltern oder Verwandten der Mädchen auf, um eine Wiedereingliederung in Familie und Gesellschaft vorzubereiten.
 
Don Bosco Mission Austria unterstützt Projekte der Salesianern Don Boscos, die speziell den Schutz, die Stärkung und Förderung von Mädchen und Frauen zum Inhalt haben.

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(Aus: Don Bosco Magazin 08/2017, gekürzt von Brigitte Sonnberger, Fotos: Don Bosco Mission Bonn)

Überleben in Syrien

Stärker geworden: Suad lebt jetzt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Aleppo und besucht das Don Bosco Zentrum.

Die Menschen in Syrien leiden unter den Zerstörungen des Krieges und der immer prekärer werdenden Wirtschaftslage. Die Salesianer Don Boscos helfen den Menschen vor Ort, wie Suad und ihre Familie.

Suad, ein syrisches Mädchen, lebte mit ihrem Bruder Elias und ihren Eltern glücklich in Idlib, einer Stadt im Nordwesten Syriens. Im Jahr 2011 töteten an einem Morgen Al-Nusra-Kämpfer ihren Vater und ihren Großvater.

Nach diesen schrecklichen Ereignissen flüchtete die Mutter mit ihren zwei Kindern aus der Stadt. Über Umwege kam die Familie 2017 nach Aleppo und fand in der Nähe einer Einrichtung der Salesianer Don Boscos eine Bleibe.

Suads Mutter musste nun für den Lebensunterhalt der Familie aufkommen. Von Zeit zu Zeit erhielt die Familie Lebensmittelpakkete, von denen sie weiterleben konnten. 

Seit März 2021 ist Suads Mutter als Köchin im Don Bosco Zentrum in Aleppo beschäftigt. Besonders in den letzten Monaten hat sich die wirtschaftliche Situation der Menschen in Syrien dramatisch verschlechtert: Sie leiden unter dem Mangel an Strom, Treibstoff, Gas und Lebensmitteln. Das Gehalt reicht nicht aus, um die monatlichen Ausgaben zu decken. Im Winter wird die Situation noch viel schwiergier.

Auf die Frage nach ihren bisherigen Erfahrungen antwortet die 16-jährige Suad: „Ich bin stärker geworden und bin bereit, mich zukünftigen Schwierigkeiten in meinem Leben zu stellen.“ 

Don Bosco Mission Austria unterstützt seit vielen Jahren die Projekte der Salesianer Don Boscos in Syrien.

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(Text: "Der Sonntag" Ausgabe 51-52, Foto: ©Don Bosco Mission Austria)

Kindheit in Trümmern: Gablitzerin hilft vor Ort

Die Lage in der Trümmerstadt ist dramatisch.

Brigitte Sonnberger ist nach Syrien gereist. Der „Krone“ schildert sie die dramatischen Eindrücke aus der Trümmerstadt Aleppo. Der gemeinnützige Verein Don Bosco Mission Austria hilft seit Jahren vor Ort.

Zerstörte Häuser, die Menschen leben inmitten von Trümmern - ein Land, das durch jahrelangen Krieg schwer gezeichnet ist. Bei Brigitte Sonnberger hinterließ der Besuch in Syrien bedrückende Bilder. Vor 25 Jahren war die Gablitzerin als Studentin zum ersten Mal nach Vorderasien gereist. Ein Vierteljahrhundert später hat sich alles verändert: "Das Aleppo von damals gibt es nicht mehr", erzählt sie im Gespräch mit der "Krone". Seit 2011 befindet sich das Land im Krieg. Aleppo war dabei lange Zeit einer der dramatischsten Kriegsschauplätze des ganzen Landes.

"Der Osten der Stadt wurde 2016 großteils zerstört, seitdem wurde kaum etwas wieder aufgebaut", so die Mitarbeiterin der Don Bosco Mission Austria. Im Westen von Aleppo betreibt die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein Jugendzentrum für Kinder von sechs bis 14 Jahren. In dem Kloster aus dem Jahr 1948 werden wöchentlich bis zu 800 Jugendiche betreut.

Ein Ort der Hoffnung und der Freude für die Kleinen

"Jeden Nachmittag ab 13 Uhr hört man hier fröhliches Kinderlachen. Es wird gemeinsam gelernt, gebastelt, gesungen und gespielt - eine schöne Abwechslung zum tristen Alltag", erinnert sich Sonnberger an die schönen Momente während ihres Aufenthalts in der Trümmerstadt. Eine Woche lang ist sie nach Syrien gereist.

Der gemeinnützige Verein unterstützt seit langem weltweit Hilfsprojekte - seit mehreren Jahren auch in Aleppo. "Die Situation vor Ort ist dramatisch: nur eine Stunde am Tag Strom, keine Heizung, kaum Wasser. Die Kinder kommen zum Haarewaschen ins Jugendzentrum", so die Gablitzerin. Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben. In der 1948 gegründeten Niederlassung leben derzeit vier Priester und ein Mitbruder. Seit kurzem werden die Kinder auch mit warmen Mahlzeiten versorgt. Mittels spenden sollen die Angebote vor Ort weiter ausgebaut werden. "Während sich Europa auf die Ukraine und die drohende Energiekrise konzentriert, gerät der Krieg in Syrien immer mehr in Vergessenheit", hofft Sonnberger auf Unterstützung. Denn die Folgen für die Menschen vor Ort seien nach über elf Jahren Krieg schlimmer denn je.

(Text: Petra Weichhart, Kronen Zeitung Ausgabe vom 10.10.2022, Fotos: ©Don Bosco Mission Austria_Brigitte Sonnberger)

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Kinder im Don Bosco Zentrum in Aleppo

48 Neuankömmlinge in den letzten 40 Tagen!

Lernen im Bunker © Don Bosco Mission Austria

„Unsere Aufnahmezentren sind derzeit überfüllt. Viele Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine aus den am stärksten betroffenen Gebieten" schildert Salesianerpater Mykhaylo Chaban.

„Kürzlich kamen vier „Großfamilien" in unserem Aufnahmezentrum St. Philip Rinaldi in Lviv (Lemberg) an. Insgesamt 48 Personen, darunter 40 Kinder. Wir Salesianer haben ihnen gesagt, dass sie so lange bleiben können, wie es nötig ist.“ erzählt Pater Mykhaylo. „Sie hoffen, dass der Krieg bald endet und sie in ihre Heimatstadt Lysychansk (im Norden der Oblast Luhansk) zurückkehren können. Sie entkamen auf wundersame Weise aus ihrer Stadt. Sie verbrachten 40 Tage ohne eine Möglichkeit sich zu waschen, da sie nur wenig Wasser zum Kochen und Trinken hatten. Sie kochten ihr Essen all diese 40 Tage im Freien."

„Die Fotos zeigen, wie die Familien vor einer Woche gelebt haben und wie sie heute in unserer Gemeinde leben“ so Pater Chaban abschließend.

Vor einer Woche auf der Flucht in einem Schutzbunker

Im Salesianerhaus in Lemberg sind die Kinder in Sicherheit

Wir unterstützen die Salesianer Don Boscos in der Ukraine. Bitte helfen Sie!

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Hilfe für die Ukraine

© Roman Sikon

Während der Krieg tobt, kümmern sich Salesianer um Kinder und Flüchtlinge.

„Die Kinder haben Angst. Sobald die Luftschutzsirenen zu ertönen beginnen, laufen sie in den Schutzkeller. Wir versuchen, ihnen auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Derzeit gibt es viele Menschen, die aus den östlichen Regionen hierher gekommen sind. Das ist jetzt das Leben... Und wir haben auch Angst." Das berichtet Łesia, eine jener Frauen, die derzeit in der salesianischen Einrichtung in Bibrka, in der Nähe von Lemberg in der Westukraine, leben.

"Wenn ein Flugzeug über uns fliegt, laufen die Kinder zu den Fenstern. Und sie sagen zueinander: 'Wer ist das? Ah, okay, es ist ukrainisch." Selbst die jüngsten Kinder verstehen leider schon ein wenig von dem, was um sie herum geschieht", sagt Pater Petro.

Die Lage in der Ukraine wird für viele Menschen immer schmerzhafter. Die Salesianer Don Boscos bleiben an ihrer Seite, um Hoffnung, Erleichterung, Trost und jede Art von Hilfe zu geben.

Kinder in der Don Bosco Unterkunft in Lemberg

Die salesianische Hilfe für die vom Krieg betroffenen Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine geht auf allen Ebenen weiter. Die Salesianer engagieren sich weiterhin vor Ort, in der Direkthilfe für Flüchtlinge und in der Koordinationsarbeit, um sicherzustellen, dass die Hilfe so effektiv und effizient wie möglich ankommt. Dringend benötigte Hilfspakete mit Lebensmitteln, Medikamenten und Medizinprodukten werden direkt von Polen und von der Slowakei in die Ukraine geliefert.

Auch in Österreich richten die Salesianer Don Boscos aktuell eine Wohngemeinschaft im Don Bosco Sozialwerk für zehn Kinder von 3-14 Jahren ein und planen zwei bis drei weitere Wohngemeinschaften für unmündige Kinderflüchtlinge und ein Mutter-Kind-Haus. Zusätzlich haben Mitarbeiter des Don Bosco-Gymnasiums in Unterwaltersdorf drei Familien aufgenommen und die Pfarre St. Josef in Klagenfurt stellt ebenso eine Wohnung zur Verfügung.

Bitte helfen Sie!

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(ANS/dbma)

Ukraine - wir helfen!

Hilfe aus dem Don Bosco-Gymnasium Unterwaltersdorf für die Menschen in der Ukraine

Im Don Bosco Gymnasium Unterwaltersdor läuft eine Spendenaktion für die Ukraine. Allein an zwei Tagen wurde bereits so viel gespendet, gesammelt und weitergeleitet, dass schon zehn VW-Busladungen nötig waren, um alles abzuholen. Ein Großteil ist bereits in der Ukraine. Unser „Verbindungsmann“ ist Pater Roman Isayskyy, griechisch-katholischer Militärseelsorger in der Ukraine, der auch am Internationalen Theologischen Institut in Trumau tätig ist, nimmt die Spenden entgegen und leitet sie mit seinen Helfern an Ort und Stelle weiter.

Die Nachrichten und Bitten um Spenden, die uns über ihn erreichen, spiegeln wider, was gerade am dringendsten benötigt wird.

Mittlerweile wurden auch in Wien zwei Sammelzentren für Sachspenden eröffnet, welche alle Sach-Spenden aus den Salesianischen Niederlassungen entgegennehmen und in Zusammenarbeit mit der griechisch-katholischen Kirche Wien für eine rasche und zielgerechte Verteilung sorgen.

Auch diese werden vom Don Bosco-Gymnasium Unterwaltersdorf beliefert.

DANKE allen Spendern und DANKE auch allen Schülerinnen und Schülern, die in der Früh ab 7 Uhr beim Sortieren und Verstauen der Sach-Spenden geholfen haben!

(Bericht: Oliver Gottschalk)

Waisenkinder aus der Ukraine evakuiert

© Roman Sikon

57 Waisenkinder aus der Ukraine sind von Don Bosco in die Slowakei evakuiert worden.  Die Heimkinder sind nach einer strapaziösen Flucht wohlbehalten angekommen und in Sicherheit.

In der Ukraine herrscht Krieg. Russland hat in den vergangenen Tagen und Stunden mehrere ukrainische Städte angegriffen, über eine halbe Million Menschen sind auf der Flucht. Unsere Sorge gilt der Zivilbevölkerung. Die Salesianer Don Boscos bleiben vor Ort um an der Seite der Bevölkerung zu stehen.

In den Don-Bosco-Zentren in der Ukraine und in angrenzenden Ländern werden Schutzräume eingerichtet, um geflohenen Menschen ein sicheres Obdach und Zuflucht anzubieten.

Die Menschen flüchten mit dem Wenigen, das sie tragen können. Um ihr unmittelbares Überleben zu sichern und die Basisversorgung zu gewährleisten, helfen die Salesianer mit dem Kauf von Lebensmitteln, Betten, Matratzen und Decken.

Dank des weltweiten Netzwerks der Salesianer Don Boscos sind die Helfer schon vor Ort. Sie kennen die lokalen Verhältnisse und Bedürfnisse, besitzen das Vertrauen der Bevölkerung und wissen, wo Unterstützung am nötigsten ist. Sie organisieren und begleiten die Verteilung von Hilfsgütern und können länderübergreifend handeln. Sie stehen den Menschen zur Seite, spenden Trost und machen Mut in dieser Not.

Bitte helfen Sie!

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(dbma)

Wasser ist Leben

Die „Clean Water Initiative“ der Salesian Missions bringt sauberes Wasser in die Dörfer in der Region Bono in Ghana, Westafrika.

Fast 2.000 Menschen, die in vier Dörfern in der Region Bono im Norden Ghanas leben, erhalten Zugang zu sauberem Wasser. Das Projekt stellt den Dörfern Tummea Meenko Odumase, Yafnnu Ntekasa, Kwame kra Krom und Chiraa-Akwasua neue Bohrlöcher und Handpumpen zur Verfügung. 

Sauberes Wasser bleibt eine der größten Herausforderungen in der Region Bono. Der Zugang zu den verfügbaren Wasserquellen ist mehrere Kilometer von den Dörfern entfernt. Die Bauern sind auf Bachwasser angewiesen, das sie mit Weidetieren teilen. Die Nutzung dieses Wassers hat oft verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner. 

UN-Water schätzt, dass weltweit 2,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser leben. Täglich sterben mehr als 700 Kinder unter 5 Jahren an Durchfallerkrankungen, die mit verunreinigtem Wasser und schlechten sanitären Einrichtungen zusammenhängen.

„Wasser ist lebensnotwendig. Deshalb haben wir es zu einer Priorität gemacht, dass salesianische Programme auf der ganzen Welt Zugang zu sicherem, sauberem Wasser bringen.“ sagt Pater Gus Baek, Direktor der Salesian Missions. „Der Zugang zu sauberem Wasser reduziert die durch Wasser übertragenen Krankheiten und gibt den Menschen ein Gefühl der Würde.“ 

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt den Bau von Brunnen in Afrika.

Hier können Sie spenden

(dbma)

Mädchenschutzhaus Maison Marguerite

© Don Bosco Mission Bonn

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist für Frauen und Mädchen einer der gefährlichsten Orte weltweit.

Goma ist die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In dem bürgerkriegsgeplagten Land ziehen ziehen Milizen durch die Dörfer und vergewaltigen Frauen. Die Folgen sind frühe Schwangerschaften, Zwangshochzeiten im Kindesalter und Krankheiten. Oft werden die vergewaltigten Mädchen von ihren Familien verstoßen und landen auf der Straße.

1988 wurde das Don Bosco Zentrum Ngangi von den Salesianern Don Boscos in Goma gegründet. Das Zentrum unterstützt etwa 3.500 Kinder und Jugendliche in Risikosituationen: Straßenkinder, ehemalige Kindersoldaten, Waisenkinder, Opfer sexueller Gewalt, Kindermütter, unbegleitete Minderjährige und andere vulnerable Kinder.

Im Maison Marguerite finden Kindermütter und ihre Baby eine Bleibe und Schutz. Die jungen Mädchen haben meist verschiedene Gewalterfahrungen hinter sich und kein Zuhause mehr. Während ihres Aufenthalts im Maison Marguerite erhalten die Mädchen und ihre Babys Unterkunft, geregelte Mahlzeiten, psychologische Unterstützung, medizinische Versorgung sowie die Möglichkeit zur Schul- und/oder Berufsausbildung. 

Ziel ist es, den betroffenen Mädchen einen Schutzraum zu bieten und sie dann wieder in ihre Familien und in die Gesellschaft zu integrieren. Sie werden dabei unterstützt, ihre Traumata aufzuarbeiten und später eigenständig ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Damit erhalten die Mädchen eine Perspektive für ihre eigene Zukunft und die ihrer Babys.

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(Don Bosco Mission Bonn/dbma)

Die Ziegelstein-Kinder von Mylavaram

Tamara Kornprath, 20 Jahre alt, war mit VOLONTARIAT bewegt 2019/2020 als Freiwillige in Vijayawada, Indien.

Nun hat die ehemalige Volontärin eine Spendenaktion gestartet, um das Leben jener Kinder, die in der Ziegelstein-Produktion arbeiten müssen, zu verbessern. Lesen Sie hier ihren Bericht.

"In Vijayawada habe ich in einem Kinderheim der Salesianer Don Boscos mit Straßenkindern gearbeitet. Die Kinder und Jugendlichen des Projektes “Navajeevan Bala Bhavan” haben mir in dieser Zeit die Augen geöffnet, für die Privilegien, die ich in Österreich selbstverständlich besitze.

Ich habe viele Kinder kennengelernt, denen durch die Hilfe der Salesianer ein Leben außerhalb der Armut ermöglicht wird. Sie bekommen die Chance, Bildung zu erfahren und eines Tages einen Beruf zu erlernen, um ein Teil der Gesellschaft zu werden.

Derzeit nimmt der Salesianer P. Ratna Kumar, der Leiter von Navajeevan Bala Bhavan, ein neues Projekt in Angriff. Etwa 70 bis 100 Familien leben auf dem Gelände einer Ziegelstein-Produktionsstätte in eigens errichteten Hütten. Es gibt keine Sanitäranlagen und keine medizinische Versorgung. Den Kindern dieser Familien ist der Zugang zu Bildung verwehrt, da ihr Schulweg mehr als 10 km lang wäre und es in den umliegenden Schulen keinen Unterricht in ihrer Sprache gibt. Somit bleiben die Buben und Mädchen in der Ziegelfabrik und helfen ihren Eltern bei der Arbeit. Ca. 270 Kinder, die meisten von ihnen unter 10 Jahre alt, sind gefährdet total in die Kinderarbeit abzurutschen, wenn nichts für sie getan wird.

Unser Ziel ist es, Pater Ratna dabei zu unterstützen, das Leben dieser Kinder zu verbessern. Er möchte vor Ort drei Schulen errichten und den Kindern somit auch warme Mahlzeiten und grundlegende Versorgung zukommen lassen. Wir unterstützen dieses Projekt mit der Don Bosco Mission Austria und setzen uns ein Spendenziel von 5000 Euro!

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(Text und Fotos: Tamara Komprath /dbma)

Ein Zuhause für HIV-infizierte Kinder

© Don Bosco Mondo

Indien zählt nach Südafrika weltweit am meisten HIV-betroffene Menschen. Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu leben schätzungsweise 105.000 Kinder, die mit HIV infiziert sind. Viele stecken sich über kranke Familienmitglieder an und werden durch deren Tod oft früh zu Waisen. Von der Gesellschaft geächtet und ohne Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung leben sie auf der Straße.

Im Don Bosco Zentrum Pope John’s Garden erhalten Straßenkinder ein liebevolles Zuhause, psychologische Unterstützung und Zugang zu Bildung. Das Wohnheim bietet Platz für 70 Kinder. Diese können die Schulen in der Umgebung besuchen, einen Abschluss machen, um gute Berufschancen haben.

Außerdem erhalten sie im Wohnheim eine gesunde Ernährung und ein Freizeitangebot. Mit Tanz, Musik und Sport können sie in eine andere Welt eintauchen, ihre Talente entdecken und die Persönlichkeit entwickeln. Der Gesundheitszustand der Kinder wird regelmäßig mit umfassenden Tests überprüft. Weiters betreuen die Salesianer Don Boscos 560 Betroffene außerhalb des Zentrums mit Beratung, medizinischer Versorgung und Lebensmittelpaketen für ihre Familien oder Pflegefamilien.

Wir unterstützen seit mehreren Jahren das Zentrum Pope John's Garden.

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(dbma)

Dokumentarfilm zeigt Haftbedingungen Jugendlicher

Über 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche werden weltweit in Gefängnissen oder Heimen festgehalten. Viele leiden unter Missbrauch, Gewalt oder Vernachlässigung.

Die Minderjährigen werden ohne einen Prozess, ohne Vorstrafen und sogar für das Schlafen auf der Straße inhaftiert. Sie erhalten keinen Rechtsbeistand, oft weiß niemand, wo sie sind, und, schlimmer noch, sie teilen sich Zellen mit Erwachsenen, denen Gewaltverbrechen oder sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden.

In vielen Hafteinrichtungen kommt es häufig zu Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung. Zudem mangelt es an Sonnenlicht, Privatsphäre, angemessener Gesundheitsversorgung und Bildungsmöglichkeiten. 

Der Dokumentarfilm "Libertad" von Raúl de la Fuente zeigt den gefährlichen Alltag minderjähriger Inhaftierter. Die Zuseher „betreten“ die Hölle des Pademba-Gefängnisses in Freetown, Sierra Leone, und lernen den Alltag dort inhaftierter Jugendlicher kennen.  

Informationen zum Filmabend "Libertad"

Mit der Präsentation des Films starten die Misiones Salesianas auch die Kampagne "Unschuld hinter Gittern" (spanisch „Inocencia entre rejas“. 

In vielen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens begleiten und betreuen die Salesianer Don Boscos diese Minderjährigen. Sie bieten ihnen Rechtsberatung, psychologische und medizinische Hilfe, Lebensmittel und Trinkwasser sowie Bildungsmöglichkeiten für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach der Haftentlassung. 

Das Pademba-Gefängnis ist nur ein Beispiel für die Arbeit der Salesianer mit Kindern und Jugendlichen in anderen Gefängnissen auf der ganzen Welt. 

Experten auf der ganzen Welt sprechen von der Notwendigkeit, anstelle des Gefängnisses andere Wege zu finden, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche, die eine Straftat begangen haben, nicht unnötig mit dem Gefängnissystem in Kontakt kommen. Die Vereinten Nationen schlagen Sanktionen, Sozialdienste, Bewährung usw. vor.

„Die große Herausforderung besteht darin, dass wir das Herz des Angreifers verändern und ihn davon abhalten, an Rache zu denken, um den Kreislauf der Gewalt beenden“, sagt Salesianerpater Agnaldo Soares, der in Brasilien mit Minderjährigen arbeitet, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. 

Junge Menschen durch Bildung stärken, das ist das Ziel der Salesianer Don Bosco weltweit.

(ANS/bs)

Indien verzeichnet einen neuen Höchstwert an Covid-19-Todesfällen und Neuinfektionen

© Salesianer Don Boscos

Die Salesianer Don Boscos in Indien arbeiten weiterhin unermüdlich daran, den von den Auswirkungen der Pandemie betroffenen Menschen zu helfen.

Wie die indische Nachrichtenagentur „NDTV“ am 18. Mai berichtet, sind Krankenhausbetten schwer zu finden, da Indien gegen eine verheerende zweite Welle von Covid-Infektionen ankämpft. Asymptomatische Patienten und Patienten mit leichten Symptomen werden ermutigt, sich zu Hause zu isolieren. Aufgrund der durch das Virus verursachten Erschöpfung, fällt es Covid-19 Erkrankten sogar schwer, selbst eine Mahlzeit zu kochen.

Im Rahmen der Initiative BREADS in Bangalore, Südindien, werden Covid-Patienten in häuslicher Isolation und ihren Familien kostenlos frische und nahrhafte Mahlzeiten angeboten. Die Speisen werden in verschiedenen Küchen in der Stadt gekocht und anschließend zum Mittag- und Abendessen nach Hause geliefert. Rehana, eine junge Frau aus Bangalore, erklärt, dass sie und ihre Eltern so schwach seien, dass sie sich nicht einmal bewegen könnten. Die Leute hatten Angst, sich ihrer Tür zu nähern, und sie wussten nicht, wie sie um Hilfe bitten sollten. Dann erzählte ihr eine Freundin von der Hauslieferungsinitiative. „Anfangs zögerte ich“,  erklärt sie, „aber für mich und meine Familie war es eine wirklich grundlegende Hilfe.“ 

Die Arbeit der Salesianer in Bangalore endet hier jedoch nicht. Es gibt 17 salesianische Einrichtungen in Bangalore, die im Kampf gegen das Virus aktiv sind und die viele Dienstleistungen  anbieten: Lieferung von Lebensmittelrationen, Verabreichung von Impfstoffen, Blutspenden, Verteilung von Masken und anderen Hygieneprodukten, psychologische Unterstützung und sogar Hilfe bei der Organisation der Beerdigung der Opfer. Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Covid-19-Nothilfe der Salesianer Don Boscos in Indien.

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(dbma)

Corona-Pandemie - Salesianer Don Boscos helfen weltweit

© Salesianer Don Boscos

Seit einem Jahr hält das Coronavirus die Welt fest im Griff. Ein Ende der Pandemie ist noch nicht absehbar.

Vor allem ärmere Länder des Südens sind stark betroffen. In zahlreichen Ländern gibt es kein funktionierendes Gesundheitssystem. Es gibt keine Krankenversicherung, kaum medizinisches Personal, kein sauberes Wasser: Das Coronavirus trifft in Afrika, Asien und Südamerika auf Menschen, die ohnehin kaum genug zum Leben haben, vor allem die Kinder leiden.

Solidaritätsnetzwerk der Salesianer Don Boscos weltweit

Nach Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie haben die Salesianer Don Boscos schnell reagiert. Im April 2020 wurde von der Generalleitung in Rom das Salesianer-Netzwerk Don Bosco Solidarity COVID-19 Relief implementiert, ein weltweit agierendes Programm zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus.Mit diesem Netzwerk wurden insgesamt mehr als 200 COVID-19-Nothilfeprojekte unter Beteiligung aller salesianischen Hilfsorganisationen weltweit unterstützt.

Die COVID-19 Projekte umfassten Informations- und Gesundheitskampagnen, insbesondere in den ländlichen Regionen der betroffenen Länder. Mit Aufklärungskampagnen durch geschultes Gesundheitspersonal wurden die Menschen über die Übertragung des Virus, die Symptome der Erkrankung und die notwendigen Hygienemaßnahmen zur Eindämmung des Virus aufgeklärt.

Des Weiteren wurden Hilfspakete mit Lebensmitteln, Sanitär- und Hygieneartikeln an bedürftige Familien verteilt. Krankenhäuser erhielten Medikamente, Schutzbekleidung und Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken wurden in vielen Regionen selbst hergestellt. Und die Salesianer Don Boscos stellten ihre Einrichtungen für Quarantänemaßnahmen zur Verfügung.

Wir, die Don Bosco Mission Austria haben insgesamt neun COVID-19-Nothilfeprojekte in Äthiopien, Demokratische Republik Kongo, Ghana, Liberia, Indien, Sri Lanka und Guatemala unterstützt.

Kurzfilm COVID-19 Solidarität der Salesianer Don Boscos in Afrika (in Englisch)

Kurzfilm "Wir sitzen alle im selben Boot"
(in Englisch)

(dbma)

Schulschließungen und Lockdown - wir helfen!

© Don Bosco Mission Bonn_Remil Thilak

Die Corona-Pandemie führt nach Ansicht von Papst Franziskus zu einer „Bildungskatastrophe“.

Von den weltweiten Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie waren zeitweise 1,5 Milliarden Kinder betroffen. Noch immer können mehrere hunderte Millionen Schüler nicht in die Klassenzimmer zurück. Fast die Hälfte von ihnen hat keine Chance auf Online-Unterricht. Die Pandemie verstärkt die Ungleichheit. Das gilt für reiche Industrienationen, aber noch viel mehr für arme Länder.

Papst Franziskus warnt vor den negativen Folgen von Online-Unterricht für Kinder und Jugendliche. Der Wechsel auf digitale Unterrichtsangebote habe eine „ausgeprägte Ungleichheit zwischen den pädagogischen und technologischen Möglichkeiten“  ans Licht gebracht, sagte der Papst beim Jahresempfang für die Botschafter im Vatikan.

Indien: Online-Unterricht erreicht die wenigsten

Bis heute sind für viele Kinder und Jugendliche die Schulen in Indien wegen der Corona-Pandemie geschlossen, seit fast einem Jahr. Manche Schulen bieten digitalen Unterricht an. Der Online-Unterricht wird die Bildungskluft im Land wahrscheinlich noch vergrößern. Nicht einmal zehn Prozent der Familien mit Schulkindern haben zu Hause einen Computer und Internet. Aber nicht nur die Bildungskluft wird größer, sondern auch psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen, wie Depressionen, drohen zuzunehmen.

Die Salesianer Don Boscos stehen in diesen schwierigen Zeiten noch enger an der Seite der Kinder und Jugendlichen. Die Don Bosco Mission Austria unterstützt weltweit Bildungsprojekte der Salesianer Don Boscos.

(kath/dbma)

Zehnter Nachfolger Don Boscos wiedergewählt

Generaloberer Don Ángel Fernández Artime SDB

Der Spanier Don Ángel Fernández Artime (59) bleibt Generaloberer der Salesianer Don Boscos. Das 28. Generalkapitel der Kongregation bestätigte den zehnten Nachfolger Don Boscos für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren. Fernández Artime war 2014 auf den Mexikaner Don Pascual Chávez (72) gefolgt, der dieses Amt zuvor zwölf Jahre innegehabt hatte.

Der neue Generalrat für die Region Mittel- und Nordeuropa ist Pater Roman Jachimowicz.
Der neue Generalrat für die Missionen ist Pater Alfred Maravilla, Provinzial aus Papua Neuguinea.

Neben der Wahl des Generaloberen und den Wahlen zum Generalrat beschäftigten sich die Delegierten aus aller Welt mit der Fragestellung, wie die Salesianer Don Boscos in Zukunft für junge Menschen da sein wollen. Dabei ging es um drei Themenbereiche: der Priorität der salesianischen Sendung unter den Jugendlichen von heute, dem Profil des Salesianers für die Jugendlichen von heute und der Zusammenarbeit mit Laien in der Sendung und in der Aus- und Fortbildung.

Das Generalkapitel der Salesianer Don Boscos wird alle sechs Jahre unter der Leitung des Generalobern einberufen. Es ist höchstes Entscheidungsgremium der Kongregation. Die Österreichische Provinz der Salesianer Don Boscos wurde von Provinzial Pater Petrus Obermüller, Pater Siegfried Kettner und Bruder Günter Mayer vertreten.

RefÖA/ bs

Corona-Pandemie – wir helfen!

Das Coronavirus betrifft uns alle, alt und jung, sowohl in Österreich als auch weltweit. Das Virus stellt auch eine neue, große Gefahr für die Menschen in den ärmsten Ländern dar.

In zahlreichen Ländern gibt es kein funktionierendes Gesundheitssystem.  Es gibt keine Krankenversicherung, kaum medizinisches Personal, kein sauberes Wasser: Das Coronavirus trifft in Afrika, Asien und Südamerika auf Menschen, die ohnehin kaum genug zum Leben haben.

Die Salesianer Don Boscos helfen schnell und wirkungsvoll über ihr gut verankertes Netzwerk. So auch in der aktuellen Corona-Krise. Sie wissen, wo die Not am größten ist, denn sie leben mit den Ärmsten gemeinschaftlich verbunden, sie sind verwurzelt, ortskundig, sehr gut vernetzt und in einem Krisenfall sofort aktiv. Aktuell unterstützen sie weltweit an die 200 Corona-Nothilfeprojekte. Dafür werden über sechs Millionen Euro benötigt. Mit Hilfe der Provinz und unseren Salesianerhäusern in Österreich sowie weiteren Spenden konnte die Don Bosco Mission Austria bis jetzt neun COVID-19 Projekte in Afrika, Asien und Südamerika mit einer Summe von rund 105.000 Euro fördern. Die geförderten Projekte zeigen auf, wie die Salesianer Don Boscos für die Ärmsten einstehen – mit Hilfspaketen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, Schutzbekleidung, Informations- und Gesundheitskampagnen und mit Solidarität.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Maßnahmen der Salesianer Don Boscos im Kampf gegen das Coronavirus. Bitte helfen Sie uns, damit wir in dieser Krisenzeit auch für die Schwächsten da sein können.

Hier können Sie die aktuellen Corona Nothilfe-Projekte unterstützen: https://altruja.de/corona-nothilfe/spende?

Ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihre Spende!

(bs)

Salesaianer Don Boscos fürchten schwere Folgen des Coronavirus für arme Länder

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos rechnet mit besonders schweren Folgen der Corona-Pandemie für Entwicklungs- und Schwellenländer. "Aus Asien erreichen uns bereits seit Wochen erschütternde Berichte, aber auch die Partner aus Afrika und vielen Ländern Lateinamerikas melden zunehmend massive Probleme von Armut und Hunger infolge der Lockdown-Situationen", erklärte die internationale Projektleiterin von Don Bosco Bonn, Silvia Cromm, am Freitag. Besonders in Flüchtlingscamps und Slums in den Ländern seien die Hygienebedingungen katastrophal.

Durch die Ausgangssperren aufgrund der Corona-Pandemie hätten außerdem viele Tagelöhner in Entwicklungs- und Schwellenländern ihre Jobs verloren, so Cromm weiter. Ihre Familie seien deswegen nicht nur von dem Coronavirus bedroht, sondern auch von Armut und Hunger. Die Ordensgemeinschaft befürchtet, dass die Gesundheitskrise zu einer Wirtschaftskrise werde, die schwache und arme Menschen erneut treffe. Die Ordensgemeinschaft sorgt sich auch um Straßenkinder und benachteiligte Jugendliche, die aufgrund der Ausgangsregeln nicht mehr ausreichend betreut würden.

Don Bosco Mission Austria untersützt die Salesianer Don Boscos in besonders betroffenen Regionen und Einrichtungen und sammelt Spenden, um den globalen Einsatz gegen die Corona-Pandemie zu verstärken. Das Spektrum der Hilfsleistungen reicht dabei von der Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln über die Verteilung von Medikamenten bis hin zu Informationskampagnen zur Gesundheitsprävention. Besonders Kinder und arme Familien, alleinstehende Mütter, kranke und alte Menschen sowie Geflüchtete sollen von den Hilfsleistungen profitieren.
(KAP / KNA / bs)

Schülerinnen unterstützen Straßenkinder in Kolumbien

v. li. n. re.: Mag. Susanne Manzl, Mag. Norbert Leitinger, Antonia Kaltenleitner, Victoria Schindlauer, Veronika Widlroither, Pfarrer Dr. Ernst Wageneder

Schülerinnen aus Mondsee unterstützen Straßenkinderprojekt der Salesianer Don Boscos in Kolumbien

Im Rahmen der Diplomarbeit „Die Schattenseiten Kolumbiens“ an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) Neumarkt spendeten die Schülerinnen Antonia Kaltenleitner und Victoria Schindlauer 1.000 Euro an die Don Bosco Mission Austria. Das auserwählte Projekt unterstützt Straßenkinder in Kolumbien.

Den Erlös erwirtschafteten sie durch die Mithilfe beim jährlichen Flohmarkt der Katholischen Frauenbewegung der Pfarre Mondsee. Unterstützung bekamen die Schülerinnen durch Veronika Widlroither, der Leiterin der Frauenbewegung, Pfarrer Dr. Ernst Wageneder und durch ihre Betreuungslehrerin Mag. Susanne Manzl.

Am 24. Februar 2020 überreichte Pfarrer Ernst Wageneder den beiden Schülerinnen in Anwesenheit von Direktor Mag. Norbert Leitinger ein Zertifikat der Don Bosco Mission Austria.

Die Salesianer Don Boscos betreiben in Medellin, die zweitgrößte Stadt Kolumbiens, die „Ciudad Don Bosco“. Die „Stadt Don Boscos“ ist ein Zentrum der Hoffnung. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich dort um Kinder aller Altersgruppen. Die Kinder und Jugendlichen, die in der Ciudad Don Bosco untergebracht sind, sind ehemalige Kindersoldaten, Waisen und Straßenkinder oder Kinder, die wegen Gewalt, Missbrauch, Drogen, Sucht und Armut von ihren Familien getrennt wurden. Unter dem gemeinsamen Dach der Ciudad Don Bosco setzt man sich hier für eine bessere Zukunft für die Kinder und Jugendlichen ein.

Hier können Sie helfen.

Bruder Günter Mayer hält eine Schuhputzkiste aus Nigeria Foto: Simon Kupferschmid/Missio Österreich

Die Don Bosco Mission Austria beschäftigte sich in ihren Workshops mit dem Thema „Straßenkinder und die Mission von heute: An die Ränder der Gesellschaft gehen“. Wir wollten gemeinsam herausfinden, warum Kinder und Jugendliche auf der Straße leben. Was sind die Ursachen? Welche Wege führen heraus? Was bedeutet Mission in diesem Zusammenhang?

„Kinder und Jugendliche in Österreich kennen diese Form der sozialen Ungerechtigkeit oft nicht. Mit diesem Workshop möchten wir auf das Problem der ungerechten Verteilung in der Welt aufmerksam machen und die Schülerinnen und Schüler für die Solidarität mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen sensibilisieren“, so Bruder Günter Mayer.

v.l.n.r.: Lukas Kamleithner, Anna Tiefenbacher, Sr. Christina Blätterbinder, Otto Neubauer, Pia Schildmair, P. Karl Wallner, Br. Günter Mayer

Auftakt für die Schulworkshop-Reihe machte am 21. Oktober eine Podiumsdiskussion zum Thema "Choose Your Mission". Es diskutierten Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner, Bruder Günter Mayer, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria, Krankenhausseelsorgerin Pia Schildmair, Otto Neubauer, Direktor der Akademie für Dialog und Evangelisation, die Steyler Missionsschwester Christina Blätterbinder und die beiden ehemaligen Volontäre Anna Tiefenbacher und Lukas Kamleithner, die bei Einrichtungen der Don Bosco Schwestern und Salesianer Don Boscos tätig waren.

Am Podium zeigte sich die Vielfalt der Zugänge zum Thema Mission. Dabei zeigte sich die die gemeinsame Überzeugung der Diskutanten, dass es die missionarische Sendung der Kirche in der Welt von heute braucht.
 
(bs)

Oberösterreich ehrte Bruder Günter Mayer SDB

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Salesianermissionar Günter Mayer SDB. Foto: Land Oberösterreich/Vanessa Ehrengruber

LandeshauptmannThomas Stelzer überreichte Landesauszeichnungen an Missionarinnen und Missionare aus Oberösterreich. Das Verdienstzeichen wurde dabei Bruder Günter Mayer (Salesianer Don Boscos, Geschäftsführer Don Bosco Mission Austria, sowie langjähriger Missionar in Ghana) verliehen. Mit dabei waren der Linzer Bischof Manfred Scheuer und Altbischof Ludwig Schwarz.

Am 7. Oktober 2019 ehrte Landeshauptmann Thomas Stelzer 15 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die weltweit im Einsatz waren und sich nach diesem Ideal für eine gerechtere Welt mit ihrem Wissen und ihrer Tatkraft in den Dienst einer Mission gestellt haben:

„Sie haben dazu beigetragen, dass weltweit vieles besser geworden ist: Zum Beispiel die Steigerung der weltweiten Lebenserwartung und der Alphabetisierungsquote. Denn Entwicklungszusammenarbeit hat in Oberösterreich schon immer eine große Tradition – die Ausgezeichneten zeigen das mit ihrem jeweiligen persönlichen Beispiel!"
 

Das Gebet ist die stärkste Waffe

Missio Österreich hat P. Tom nach Österreich eingeladen. Foto: Kathpress

Salesianerpriester Tom Uzhunnalil ist während des „Außerordentlichen Monats der Weltmission“ in Österreich.

557 Tage Geiselhaft in der Hand islamistischer Terroristen im Bürgerkriegsland Jemen und trotzdem weder Alpträume noch Depression: Davon berichtet der katholische Priester Tom Uzhunnalil, der sich derzeit anlässlich des "Außerordentlichen Monats der Weltmission" in Österreich aufhält. Pater Tom besucht auch die Salesianerpfarre Stadlau, die Don Bosco Schulen in Unterwaltersdorf und Vöcklabruck sowie das Wiener Salesianum.

Seine eindrucksvollen Schilderungen will er als Zeugnis für die Macht von Gebet und Vergebung verstanden wissen. "Ich empfinde keinen Groll für meine Entführer und habe ihnen vergeben. Das Gebet ist die stärkste Waffe, Vergebung die stärkste Medizin", erklärte der aus Indien stammende Salesianerpater im Interview mit "Kathpress".

Die Morgenstunden des 16. März 2016 brachten einen Einschnitt im Leben von P. Uzhunnalil. Der in einem Altersheim der Mutter-Teresa-Schwestern in Aden tätige Geistliche war nach der täglichen Morgenmesse mit Anbetung gerade bei einer Segnung in der Kapelle, als bewaffnete Islamisten das Gelände stürmten und 16 Mitarbeiter - davon außer den vier katholischen Ordensfrauen alle Muslime - erschossen. P. Uzhunnalil war nicht als Priester erkenntlich und wurde von den Angreifern gefragt, ob er Muslim sei. Nach seiner Antwort "Ich bin Christ" glaubte er, nun sei er an der Reihe. Er wurde jedoch gefesselt und mit verbundenen Augen in einen Kofferraum verfrachtet und zu einem Haus in der Stadt Aden gebracht.

Dies war der Beginn der eineinhalbjährigen Gefangenschaft von P. Uzhunnalil an insgesamt drei verschiedenen Orten, jeweils in verschlossenen Zimmern. "Ich hatte weiter die Augen verbunden und wurde bewacht, verstand das im Haus vernehmbare Arabisch jedoch nicht. Meine Entführer verhörten mich zwar anfangs und drehten mehrere Videos mit mir. Niemals aber schlugen oder folterten sie mich, sondern sorgten vielmehr darum, dass es mir an nichts fehle: Ich bekam Essen - sogar im Ramadan - und, als ich erkrankte, Paracetamol, obwohl dies zu Kriegszeiten schwer erhältlich war", berichtete der Priester im Interview. Einzig das von ihm als Diabetiker benötigten Insulin gab es im Jemen nicht - weshalb er in Summe um fast 30 Kilogramm abmagerte.

Gebete, die erhört wurden
Die Geiselhaft sei für ihn eine "Vertiefung des Glaubens an Gott" gewesen, gab der indische Salesianermissionar rückblickend an. Er habe ein intensives Gebetsleben gepflegt, "mit den Angelus-Gebeten, der Betrachtung des Rosenkranzes und des Kreuzwegs, dem Barmherzigkeits-Rosenkranz sowie täglich einer Messe, die ich in Ermangelung von Brot und Wein immer nur geistlich feierte". Sein Schlaf sei stets gut gewesen. "Wenn ich aufwachte, dankte ich Gott. Ich bat ihn darum, dass man mich so bald wie möglich freilassen möge, zugleich aber auch um die Gnade, den Auftrag, den er mir zu gedacht hatte, gut zu erfüllen", sagte Uzhunnalil. Sorgen oder Todesangst seien bei ihm nie aufgekommen.

Vieles habe ihm bestätigt, dass die Gebete gehört wurden, allen voran die Tatsache seines Überlebens und der guten Behandlung durch die Entführer, betonte der Salesianerpater. Allerdings habe ihn anfangs die vor seinen Augen geschehene Ermordung der Schwestern beunruhigt. "Mein größtes Gebetsanliegen war, dass sie bei Gott seien. Eines Tages drängte mich etwas, Gott um Regen zu bitten als Bestätigung dafür. Am Abend ging ein heftiges Gewitter mit Starkregen über Aden nieder." Papst Franziskus hatte die vier Ordensfrauen als Märtyrerinnen bezeichnet. Sie hätten ein "heiligmäßiges Leben" gehabt und seien gut vorbereitet gestorben - "das kann ich als Beichtvater bestätigen", erklärte Uzhunnalil.

Niemand als Feind sehen
Doch auch die Entführer, die der Priester als Mitglieder der Al-Kaida oder des IS wähnte, kamen in seinen Gebeten vor. "Schon vor dem Angriff auf unser Zentrum haben wir mit den Schwestern täglich außer für das Kriegsende auch für die Fundamentalisten gebetet, dass sie im Herzen umkehren mögen und Gott ihnen barmherzig sei. In den Schreckmomenten selbst und an allen Tagen meiner Gefangenschaft behielt ich das bei. Jesus hat gesagt: 'Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.' Wir sollen das genauso halten", erklärte der Ordensmann. Christen hätten auch den Terroristen zu vergeben. "Alle Menschen sind von vornherein gut. Manche verführt ihre schwierige Lage und Unterdrückung zu Radikalismus und extremen Reaktionen. Wir dürfen sie nicht als Feinde sehen oder mit gleichen Waffen bekämpfen, auch wenn wir ihre Auffassung nicht teilen."

Pater Toms Gefangenschaft endete am 12. September 2017 im Oman, wobei ihm die Hintergründe sowohl der Entführung als auch der Freilassung nicht bekannt sind. Als seinen nunmehrigen Auftrag sehe er, den vielen Menschen weltweit zu danken, die in den 18 Monaten für ihn gebetet hatten, betonte er. "Christen auf allen Kontinenten, aber auch Muslime und Hindus haben für mich gebetet. Dass ich hier bin und lebe, ist die Frucht des Gebetes. Gott existiert, und er erhört die Gebete und beantwortet sie immer." In Zukunft hoffe er, wieder in den Jemen zurückkehren zu können: Die Mutter-Teresa-Schwestern hätten in ihren drei verbleibenden Standorten im Land - der von Aden wurde mit dem Terrorangriff 2016 ausgelöscht - weiterhin keinen Priester.

(KAP/red)

Zehn Mal an Malaria erkrankt

Der 85-Jährige Salesianerpriester unterstützt Waisen- und Straßenkinder in der Demokratischen Republik Kongo. Foto: Wolfgang Zarl

Der charismatische Pater Johann Kiesling schenkt sich selbst nichts: Zehn Mal erkrankte er bereits an Malaria und der 85-Jährige setzt sich dennoch weiter mit aller Kraft für die Ärmsten der Armen ein. Diese leiden etwa unter Lepra oder Malaria.

15.000 Quadratkilometer umfasst sein riesiges Wirkungsgebiet: Bei seinem Besuch in der Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu informierte der Salesianer-Priester über seine Arbeit in Kipushya im Kongo. Er dankte den Amstettnern, die ihm schon so großzügig geholfen hätten: „Jede auch noch so kleine Gabe hat große Wirkung, um den Hunderten Straßenkindern und Waisenkindern eine Existenz aufzubauen.“

Die Not sei in manchen Regionen sehr schlimm und die Hilfe vielfältig, so werden zum Beispiel Brunnen gebaut und es wird ein medizinischer Blutaustauch für Malaria-Erkrankte ermöglicht . Um den Kindern und Jugendlichen zu helfen, brauche es Lehrstellen und dafür benötige man Werkstätten und Wohnungen.

P. Kiesling steht damit ganz in den Spuren des Wirkens des bekannten Jugendpatrons Don Bosco. Der Priester: „Wir können uns gewiss sein, dass uns Jesus eine schöne Wohnung bereitet.“ Umgekehrt könnten auch wir diesen jungen Leuten im Hier und Jetzt eine Wohnung bereiten. Das Glück von Menschen könne mit einer Lehre beginnen und dieses Glück werde gewiss an noch mehr Menschen weitergegeben.

Seit mehr als 35 Jahren ist Kiesling im Einsatz. Unermüdlich hat er zahlreiche Projekte - mit vielfacher Unterstützung aus Österreich - umgesetzt. Und die Hilfe geht weiter. Er vertraut auf die Barmherzigkeit Gottes!

Zum Schutz für die Indigenen und den Regenwald

Zum verstärkten Schutz der indigenen Völker und des Regenwalds hat die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) aufgerufen. Die Don Bosco Mission Austria ist Mitglied in der KOO und unterstützt die Anliegen zur Verbesserung der Situation der Indigenen Bevölkerung in Lateinamerika.

KOO-Geschäftsführerin Anja Appel nahm sowohl Politik als auch Zivilgesellschaft und besonders die Kirche in die Pflicht. Die jüngsten Nachrichten über eine dramatischen Anstieg der Abholzungsrate in Brasiliens Regenwald im heurigen Jahr sind aus Sicht der KOO alarmierend. Dahinter, so Appel, stehe eine radikale Politik des brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro, "für den der Wald Quelle ökonomischen Profits und die dort ansässigen indigenen Völker ein Hindernis darstellen".

Freilich: Die Abholzung des Regenwalds geschehe vorrangig, um Weideland für Rinder und Anbauflächen für Soja und Palmöl zu gewinnen, so die Expertin; alles Produkte, die dem Export auch nach Europa dienten. Appel: "Den ökologischen und sozialen Preis dieser Produkte zahlt die gesamte Menschheit. Denn mit dem Verlust des Waldes und der Biodiversität gerät unser aller Leben noch weiter in Gefahr." Die Indigenen zu schützen und den Wald zu bewahren "fordert von uns daher eine Änderung des Lebensstils, wird in Folge aber unsere gemeinschaftliche Lebensqualität verbessern".

Hoffnungen setzt die KOO-Geschäftsführerin in die von Papst Franziskus für 6. bis 27. Oktober im Vatikan angesetzte Amazonien-Bischofssynode, die die Situation der Indigenen ganz besonders in den Blick nimmt: "Die Synode rückt die Indigenen von der Peripherie ins Zentrum weltkirchlicher Aufmerksamkeit, damit nicht nur die Bischöfe, sondern auch Gemeinschaft der katholischen Christinnen und Christen zu Hörenden und Sehenden werden. Das Leid der Schöpfung ist unermesslich groß und es ist jetzt die Zeit, endlich unser Handeln zu ändern. Wir wissen darum und viele tun dies bereits, aber bei weitem nicht genug."

Gerade Gläubige hätten eine besondere Vorbildfunktion, betonte Appel: "Wir wollen und sollen missionarisch wirken, unseren Glauben verkünden mit Taten und Worten. Tun wir dies gemeinschaftlich, können wir viel bewirken und Weitere mobilisieren. Und das meint nicht nur die Veränderung der individuellen Konsumgewohnheiten, sondern auch eine Konsequenz für das eigene politische Handeln, ob aktiv oder im Rahmen der Wahlen."

Dramatische Zahlen
Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet nahm zuletzt rasant zu. Im Juli wurden 2.255 Quadratkilometer Wald gerodet, ein Anstieg von 278 Prozent gegenüber dem Juli 2018, wie lokale Medien berichteten. Präsident Bolsonaro hatte die alarmierenden Zahlen zuletzt als Lügen bezeichnet und die Führung der staatlichen Behörde ausgewechselt, die die Abholzung misst.

(KAP/red)

Besuch von Bildungsminister Matthew Opoku-Prempeh

       

Schlimmste Flut seit 100 Jahren
Durch das Wasser wurden zwei Schulbusse wurden schwer beschädigt und fahruntüchtig.

Nach den schwersten Überschwemmungen in Kerala, Südindien, seit über 100 Jahren war auch die Don Bosco Schule Angamaly mit mehr als 1.200 Schülerinnen und Schülern betroffen. Das Schulgebäude stand unter Wasser, sämtliche Einrichtungsgegenstände im Erdgeschoß wurden beschädigt und gingen verloren.

Auch die Schulbusse, die die Schulkinder aus den umliegenden Dörfern in die Don Bosco Schule tagtäglich befördern, waren von der Flut betroffen. Wasser kam über die Fahrerkabine in den inneren Teil des Busses sowie in den gesamten Motorraum. Zwei Schulbusse, die älter als sieben Jahre waren, wurden schwer beschädigt und dadurch fahruntüchtig.

Mit der Unterstützung von 10.000 Euro konnte über die MIVA Austria (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) ein neuer Schulbus für die Don Bosco Schule Anagamaly angeschafft werden und die Kinder wieder sicher zur Schule gebracht werden.

Lassen Sie sich verzaubern!
Br. Günter Mayer SDB mit Gregor Hirscher

Am 7. Juni lud der ehemalige Volontär Gregor Hirscher zur Präsentation und Lesung aus dem Buch „Der Sepoy“ in den Festsaal des Wiener Salesianums.

Br. Günter Mayer, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria, begrüßte zusammen mit Gregor Hirscher die etwa 30 jungen Gäste, darunter viele ehemalige Volontärinnen und Volontäre.

Gregor Hirscher war ein Jahr lang als Volontär in einem Salesianer-Projekt in Bangalore, Indien. Sein Buch erzählt von dem jungen Volontär Maximilian und seiner ambitionierten Mission unter den jugendlichen Straßenkindern Indiens.

Die Buchpräsentation und Lesung wurde abgerundet mit einer musikalischen Begleitung der Band „Bottleheads“, die anschließende Agape lud ein zu zahlreichen Gesprächen und rundete einen spannenden und unterhaltsamen Abend ab.

Der Roman, 524 Seiten, erschien erstmals als Taschenbuch Dezember 2017 im Hirscher Verlag. https://hirscherverlag.jimdo.com

Gregor Hirscher abschließend: „Das Volontariat Bangalore in Indien bei den Salesianern Don Boscos war für mich eine Erfahrung von unschätzbarem Wert, das auch mein Leben geprägt hat. Ich möchte aus Dankbarkeit etwas zurückgeben, darum unterstütze ich die Don Bosco Mission Austria die auch in Indien einige Straßenkinder Projekte unterstützt.“

(Brigitte Sonnberger)

Von der Kindersoldatin zur Studentin

Mutig: Claudia (Name geändert) sprach beim Don Bosco Forum in Bonn.

Weltweit gibt es 250.000 Kindersoldaten. In Kolumbien kümmern sich die Salesianer Don Boscos um Kinder, die bei Rebellengruppen gekämpft haben - und versuchen, sie auf ein Leben danach vorzubereiten.

Einen Traum vom „normalen Leben“ träumt die 20-jährige Claudia (Name geändert). Mit 16 Jahren schloss sich die damalige Schülerin aus armen Verhältnissen in Kolumbien einer Guerillagruppe an, war Teil des Bürgerkriegs. Nach 15 Monaten wurde sie von der Armee verhaftet und in die Obhut des Jugendamtes übergeben. So fand sie den Weg zu Don Bosco in Medellín, wo sie die verlorene Schulzeit nachholen konnte und heute Gesundheitsmanagement studiert.

In die Gesellschaft eingliedern
„Die Zeit bei der Guerilla wird immer ein Teil von mir bleiben. Aber dank der Hilfe von Don Bosco konnte ich das Erlebte überwinden und meinen Traum von einem Studium verwirklichen“, erzählte die junge Frau mit strahlendem Lächeln. Noch heute leben 126 Mädchen und Jungen, die während des Bürgerkriegs bei bewaffneten Gruppen aktiv waren, in der Obhut der Salesianer. In der Ciudad Don Bosco werden sie psychologisch betreut, schulisch gefördert und nach Möglichkeit in ihre Familien wieder eingegliedert.

Zur Dokumentation über Kindersoldaten der Misiones Salesiana: HIER

Die Rechte von Jugendlichen stärken
„Wie kann aus Träumen Wirklichkeit werden? Jakob und Ernest, die für mehr Menschlichkeit eintreten, oder Claudia, die als ehemalige Kindersoldatin ihren Traum vom Studium lebt, unsere vielen Volontäre, die weltweit einen Friedensdienst leisten, sie alle sind Botschafter und unsere Hoffnung. Denn Jugendliche in ihren Rechten bestärken und sie damit zu Verfechtern von Frieden und Gerechtigkeit werden zu lassen, das ist unser Anliegen“, erklärte Nelson Penedo, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Bonn beim Don Bosco Forum in Bonn.

(don bosco mission bonn/red, Foto: Don Bosco Mission Bonn/ R.Unkel)

Was ich glaube

Bruder Günter Mayer gab im Rahmen der 25-Jahr-Feier der Salesianer in Ghana ORF-Redakteurin Gundi Lamprecht ein Interview für die Sendung: „Was ich glaube“.

Darin erinnert er an den Auftrag der Salesianer: „Man muss jungen Menschen eine Chance geben und eine Ausbildung.“ Was bedeutet das in der Mission? „Jetzt spricht man nicht mehr nur von der Mission, sondern von der Entwicklungspolitik. Ich muss schauen, dass Menschen menschwürdig leben können. Wir als Europäer haben eine Mitverantwortung. Wir haben jahrhundertelang aus diesen Ländern Ressourcen rausgenommen. Es ist eine Pflicht, etwas zurückzugeben.“

Der Mensch braucht eine Zukunft
Was Bruder Günter Mayer besonders beschäftigt ist die Fluchtbewegung vieler Menschen aus afrikanischen Ländern nach Europa – durch die Wüste und über das Mittelmeer: „Die Menschen riskieren ihr Leben. Was muss einen Menschen dazu treiben, dass er so eine Strapaze auf sich nimmt? Der Mensch braucht eine Zukunft.“

 

 

Straßenkinder in Hyderabad

Father Bellamkonda Sudhakar SDB ist Leiter des Straßenkinderzentrums der Salesianer in Hyderabad in Indien. Seit 20 Jahren gibt es in der der 8-Millionen-Metropole ein Programm für rund 1.000 Straßenkinder. Die Don Bosco Mission Austria wird zwei Projekte unterstützen: Einerseits die Nahrungsmittelversorgung der Straßenkinder und zweitens sollen Ausbildungsstipendien finanziert werden.

Mehr über seine Arbeit erzählte Fr. Sudhakar im Interview bei seinem Besuch bei der Don Bosco Mission Austria in Wien.

Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit in Hyderabad und welche Ziele haben die Salesianer?

Wir haben in 20 Jahren Ausbildungen für acht Berufe aufgebaut. Viele haben eine Arbeit bekommen – das ist ein großer Erfolg. Unsere ehemaligen Schüler sind heute zum Beispiel bei der Polizei oder arbeiten in einer Bank und öffentlichen Stellen. Ein junger Mann studiert sogar in Österreich. Das macht uns natürlich stolz. In den kommenden zwei Jahren wollen wir die Hilfe im „Boys Home“ absichern. Betreut werden 300 Buben, die Straßenkinder, Waisen oder soziale Waisen sind. Die Angebote im „Girls Home“ gibt es seit zwei Jahren. Das Ziel unseres sozialen Netzwerkes ist es, der Not entgegenzuwirken, denn wir wollen niemanden abweisen.

Was machen die Volontärinnen aus Österreich in Hyderabad?

Die Volontärinnen sind gut integriert. Sie geben zusätzlich Englischstunden in der Früh, bevor der Unterricht in den Lehrwerkstätten beginnt und bereiten die Schüler auf einen Englischtest vor. Dann begleiten sie während des Tages Jugendliche in den Einrichtungen und an Sonntagen organisieren sie ein Freizeitprogramm.

Wie feiern Sie das Don Bosco Fest am 31. Jänner?

Wir haben ein „Open House“ mit einem Gottesdienst und gemeinsamen Mittagessen. Wir laden alle Kinder aus der Umgebung ein, auch Spender und Wohltäter. Besonders hübsch ist immer die Dekoration: bunte Luftballons, Tanz, Musik und Theateraufführungen dürfen nicht fehlen.

(sl)

25-Jahr-Jubiläum in Ghana

Für eine bessere Zukunft

Die Salesianer feierten das 25-Jahr-Jubiläum ihrer Arbeit in Ghana.

„Don Bosco rettete und rettet Menschen wie uns für eine bessere Zukunft. Der Auftrag und die Vision Don Boscos ist noch immer lebendig.“ So berührend waren die Zeugnisse der ehemaligen Schüler in Sunyani anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Salesianerpräsenz in Ghana. Immer wieder betonten die jungen Menschen, dass sie ohne Don Bosco keine Chancen gehabt hätten.

Auch eine Delegation aus Österreich und Deutschland  feierte am 21. Oktober 2017 mit den Mitbrüdern und Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft das silberne Jubiläum Don Boscos. Pater Petrus Obermüller hat seine Freude Ausdruck verliehen, dass Bruder Günter Mayer 18 Jahre in Ghana als Missionar gearbeitet hat und jetzt wieder in Österreich tätig ist, um die Geschäftsführung von Don Bosco Mission Austria zu leiten. So sei er weiterhin mit Ghana in Verbindung: „Es ist schön, dass durch die Mithilfe von Salesianern aus Österreich und Deutschland Großartiges für benachteiligte Kinder und Jugendliche aufgebaut werden konnte.“

Die österreichischen Salesianer Don Boscos haben das „Wunder von Ghana“ finanziell und personell bis heute unterstützt. Zusätzlich haben rund 70 Volontäre aus Österreich einen Freiwilligeneinsatz im Land getätigt. Provinzial Pater Petrus Obermüller SDB hob hervor, dass das Charisma Don Boscos in Ghana lebendig ist und Früchte trägt: „Ich freue mich besonders, dass sich junge Menschen durch ihren Freiwilligeneinsatz als Protagonisten im Dienst an den Nächsten zeigen.“

Das sagte auch der Leiter der Don Bosco Mission Bonn, Pater Josef Grüner SDB: Er ist glücklich über die Zusammenarbeit der Mitbrüder und Volontäre in Ghana: „Sie haben nicht nur viele Informationen über Ghana mitgebracht, sondern auch die Beziehungen vertieft.“ Als Geschenk brachte er einen kleinen Engel zur Erinnerung, dass alle füreinander Freunde und Engeln sein sollen.

Bürgermeister  Martin Obeng sagte bei der Feier: „Ich habe die Arbeit im Don Bosco Technical Institut immer bewundert für den Beitrag für Afrikas Zukunft.“ Das betonte auch Pater Michael Karikunnel SDB, der seit 1992 im Land als Missionar tätig ist: „Junge Menschen sind der Lebensquell jeder Gesellschaft. Die Salesianer gehen gemeinsam mit der Jugend, weil wir vom Wert und den Möglichkeiten jedes einzelnen Menschen überzeugt sind.“ Für die Arbeit dankten den Salesianern auch Bischof Matthew Gyamfi und der Vertreter des örtlichen Bildungsministeriums sowie der italienische Botschafter.

Die Salesianer Don Boscos in Ghana

Bruder Günter Mayer sagt über die wichtigsten Erfolge der Arbeit: “Mit unserem Programm "Youth for Life" in Schulen und Pfarren haben wir Tausende erreicht. Mit unserer beruflichen Ausbildung haben wir Hunderten ehemaligen Straßenkindern geholfen. Verschleppte Kinder konnten aus der Zwangsarbeit befreit werden, um eine Ausbildung zu bekommen. Wir unterstützen auch Kinder aus benachteiligten Familien mit Stipendien. Wichtig ist mir dabei: Was wir in den vergangenen 25 Jahren erreicht haben, hätten wir ohne die Großzügigkeit aus Österreich niemals alleine geschafft. Dafür sind wir sehr dankbar.”

Ghana bildet seit 2004 zusammen mit Nigeria, Liberia und Sierra Leone die Provinz Anglophone Westafrika der Salesianer Don Boscos. Die rund 190 Ordensmänner, die in der Provinz im Einsatz sind, widmen sich vor allem der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, da diese in Westafrika besonderen Gefahren ausgesetzt sind. In Ghana haben die Salesianer drei Standorte: 1992 begannen sie ihre Arbeit in Odumase, einem Vorort von Sunyani, und umliegenden Dörfern. 1996 folgte der Standort in Ashaiman, einem Vorort von Accra. 2016 kam Tatale im Norden des Landes hinzu – eine besonders arme Region, in der die Ordensgemeinschaft inzwischen in rund 30 Dörfern tätig ist. Insgesamt betreuen die Salesianer rund 12.000 Gläubige in vier Pfarren und 42 Missionen - Außenstationen. Sie betreiben mehrere Berufsschulen, Grundschulen, Vorschulen, Oratorien und Jugendzentren. Mit Stipendien ermöglicht der Orden jedes Jahr rund 3.100 Kindern und Jugendlichen den Schulbesuch.

(lana ivanjek/presse don bosco)

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