Zwei Jahre Krieg in der Ukraine

© Vsevolod Kazarin

Am 24. Februar jährt sich der Krieg in der Ukraine zum zweiten Mal. Die Salesianer Don Boscos in der Ukraine lassen die Menschen nicht im Stich.

„Wir Salesianer werden den Menschen, die unter diesem Krieg leiden, niemals den Rücken kehren“, verspricht Pater Mykhaylo Chaban SDB, Provinzial der Salesianer Don Boscos in der Ukraine. Nach zwei Jahren Krieg benötigen 17,6 Millionen Menschen in der Ukraine dringende Hilfe, um zu überleben. Der Krieg hat bereits über 5,1 Millionen Binnenvertriebene und mehr als sechs Millionen Flüchtlinge weltweit hinterlassen.

Don Bosco Mission Austria engagiert sich weiterhin für die Ausbildung von Kindern, die in den Don Bosco Einrichtungen in Lviv und Zhytomir betreut werden. 300 Kinder haben die Möglichkeit, weiter zur Schule zu gehen, aber vor allem einen sicheren Raum, in dem sie lernen, spielen und sich geschützt fühlen. Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria, unterstreicht die Bedeutung von Bildung in Krisenzeiten: „Bildung ist nicht nur in normalen Zeiten wichtig, sondern in Notfällen ein lebensrettendes Werkzeug für Kinder.“

Neben der Bildung leisten die Salesianer weiterhin humanitäre Hilfe, darunter die Versorgung von mehr als 1.000 Flüchtlingen in Lviv mit Nahrung, warmer Kleidung und Medikamenten. Sie sind auch in anderen Teilen des Landes präsent, wie in Novohyhorivka, wo sie der Zivilbevölkerung Hilfe leisten. Pater Jozef Nuckowski erklärt: „Unser Ziel ist, die Hilfe so nah wie möglich an die russische Grenze zu bringen, wo die Not am Größten ist. Dank der Solidarität aus aller Welt können wir auch in diesen stark betroffenen Gebieten helfen.“

Die Don Bosco Mission Austria bittet um Spenden, damit die Salesianer den Menschen in der Ukraine direkt helfen können.

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(dbma)

Syrien: Ein Jahr nach dem Erdbeben

© S. Mukarker

Die Salesianer Don Boscos machen auf die prekäre Lage der Menschen in den Erdbebengebieten in Syrien aufmerksam.

„Viele Kinder und Jugendliche sind traumatisiert, sie haben Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafprobleme“, berichtet P. Pier Jabloyan aus Aleppo über die fortlaufenden Herausforderungen. „In unseren Don Bosco Zentren bieten wir psychologische Hilfe an.“ Diese Unterstützung werde nun mit der Hilfe von auf Traumabewältigung geschulten Psychologen ausgebaut.

Salesianer helfen seit Beginn

Bereits unmittelbar nach dem verheerenden Erdbeben boten die Salesianer Don Boscos in Aleppo den Erdbebenopfern Schutz und Hilfe. Sie versorgten die Menschen mit Essen, medizinischer und psychologischer Betreuung, warmer Kleidung und einem Platz zum Schlafen. „Viele Menschen standen buchstäblich vor dem Nichts. Die Salesianer sind vor Ort und helfen“, erklärt Bruder Günter Mayer, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria.

Bereits seit 1948 sind die Salesianer Don Boscos in Syrien tätig. Auch während des Bürgerkriegs haben sie das Land nicht verlassen. Die Don Bosco Häuser befinden sich in Aleppo, Damaskus und Kafroun. Im Fokus steht die Hilfe für Kinder und Jugendliche.

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(©Don Bosco MOR)

Brot für Bethlehem

© S. Mukarker

Seit über 130 Jahren betreiben die Salesianer Don Boscos eine Bäckerei in Bethlehem und versorgen damit bedürftige Menschen in der Geburtsstadt Jesu.

Bethlehem bedeutet im Hebräischen „Haus des Brotes“. In der Geburtsstadt Jesu Christi gründeten die Salesianer 1891 eine Bäckerei, die für arme Familien eine überlebenswichtige Anlaufstelle ist. Sie versorgt täglich rund 150 arme Familien sowie Sozialeinrichtungen, wie Waisenhäuser, Behindertenheime, mit kostenlosem Brot.

Die Bäckerei ist auch ein wichtiger Lehrbetrieb für Jugendliche. In einer Region, in der es aufgrund eingeschränkter Mobilität für junge Menschen „alles andere als einfach ist, Arbeit zu finden, bietet die Bäckerei eine Möglichkeit zur Ausbildung und schafft Perspektiven für die Jugendlichen“, erklärte Salesianerpater Lorenzo Saggiotto. In besonders schwierigen Zeiten, wie während der Intifada oder der Coronapandemie, sei die Bäckerei immer geöffnet gewesen, meinte der Ordensmann. „Sie hat nicht nur den ärmsten Familien Brot gegeben, sondern auch Einrichtungen, wie den Verein ‚Gemeinsam für das Leben‘, der sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt.“

Brot für Bedürftige

Die Preise für Weizen sind aufgrund aktueller globaler Krisen stark gestiegen, und auch der bewaffnete Konflikt in Gaza verschärft die Not der Menschen in der Region. Für viele ist selbst das Brot nicht mehr leistbar - ein Grundnahrungsmittel, das für das tägliche Überleben unerlässlich ist. Die Salesianer Don Boscos bitten daher um Hilfe, damit die Bäckerei weiterhin die Bedürftigen mit Brot versorgen kann.

Wir bitten um Ihre Hilfe, damit die Bäckerei weiterhin die Ärmsten mit Brot versorgen kann. Ein herzliches Vergelt’s Gott!  

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(dbma/kathpress, Foto Bäcker: ©Don Bosco MOR)

Filmabend "Canillitas"

Br. Günter Mayer SDB, P. Juan Linares Muñoz SDB, Karen Montás Reyes, Moisés Liranzo Taveras, P. Siegfried Kettner SDB, Alberto López Herrero (v.l.n.r.) ©Brigitte Sonnberger

Am 28. September präsentierte Don Bosco Mission Austria den Film "Canillitas"  im Wiener Salesianum. Der Film  zeigt den gefährlichen Alltag von Straßenkindern in der Dominikanischen Republik.

 „Wir zeigen den Film, um die Ursachen und Auswirkungen von Kinderarbeit zu verdeutlichen“, betonte Br. Günter Mayer, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria. „Armut zwingt Kinder und Jugendliche dazu, unter extrem gefährlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen zu arbeiten. Sie werden erbarmungslos ausgebeutet und verlieren dabei jegliche Chance auf eine menschenwürdige Zukunft.“

Während die Karibik-Insel in Österreich vor allem als begehrtes Reiseziel mit traumhaften Stränden bekannt ist, zeigte der Film eindringlich, dass für viele Kinder auf der Insel die Straße ihr trauriger Lebensmittelpunkt ist.

Zu Gast in Wien waren Pater Juan Linares, ein Protagonist des Films, Karen Julinda Montás Reyes, die Geschäftsführerin des Don Bosco Zentrums in Santo Domingo und Alberto López Herrero von den Misiones Salesianas in Madrid. Der 14-jährige Moisés, ein Kinderarbeiter, der Schuhe putzte und auf der Straße lebte, erzählt von seiner Teilnahme am Straßenkinderprogramm „Canillitas con Don Bosco“ seit 2019, das ihm die Möglichkeit bietet, wieder zur Schule zu gehen. Dieses Programm gibt Straßenkindern die Chance auf Bildung und ein besseres Leben.

Weltweit sind 160 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Das bedeutet, dass jedes zehnte Kind, 97 Millionen Buben und 63 Millionen Mädchen, nicht die Möglichkeit hat, zur Schule zu gehen. Allein in der Dominikanischen Republik arbeiten mehr als 340.000 Buben und Mädchen unter harten Bedingungen, anstatt ihre Kindheit in sicheren Bedingungen und Bildung zu genießen.

Die Don Bosco Mission Austria fördert weltweit Straßenkinderprojekte der Salesianer Don Boscos, damit auch benachteiligte Kinder die Chance auf eine Zukunft bekommen.

HILFE FÜR STRASSENKINDER

Hier geht's zum Film

(dbma)

„Ich muss etwas tun“

Katharina Schachner gibt Kindern aus indigenen Familien in Ecuador seit 25 Jahren die Chance auf Bildung. Foto: RB/Markus Schachner

Wanderbegeisterte kommen in Cayambe im Hochland von Ecuador und in Bischofshofen im Pongau voll auf ihre Rechnung. Ansonsten haben die Orte nicht viel gemeinsam. Katharina Schachner bedeuten beide sehr viel – genauso wie der heilige Don Bosco.

Cayambe

Vor 25 Jahren reiste Katharina Schachner erstmals nach Ecuador. Ein Jahr verbrachte die 1937 als Tochter eines Bergmanns in Mühlkreis am Hochkönig geborene Lehrerin für Hauswirtschaft und Werkerziehung in Cayambe. Als Volontärin verstärkte sie das Team in der „Casa Campesina“, einer Missionsstation der Salesianer Don Boscos. Die Erlebnisse im Hochland des südamerikanischen Landes ließen die in Bischofshofen lebende Pädagogin nie mehr los. Sie engagiert sich seither unermüdlich für indigene Kinder. „Als ich das Leid und die Armut der Menschen sah, die karge Ernte, den schlechten Gesundheitszustand und das fehlende Sozialsystem, wusste ich: Das kann nicht nur ein einmaliges Abenteuer bleiben, hier muss ich etwas tun“, blickt sie zurück.

Handeln wie Don Bosco

Bei Katharina Schachner blieb es nicht bei Betroffenheit und Worten – sie setzte Taten. Sie hob ein Hilfsprojekt aus der Taufe, von dem die Ärmsten, die Kinder der Campesinos (Kleinbauern), profitieren sollten. Das große Vorbild war ihr dabei ein Heiliger aus Turin. Die Lehrerin begeisterte sich schon immer für Don Bosco, seine Pädagogik und für seine Schaffenskraft. „Er war wie eine Triebfeder für meine Arbeit.“ Don Bosco hat selbst einmal gesagt: „Was hilft das Weinen über so viele Übel in der Welt? Es ist besser, sich aller Kräfte zu bedienen, um sie zu beheben.“ Daran hielt sich die Bischofshofnerin.
Zurück in Österreich gründete die Mutter von drei Kindern die Organisation „Amigos de Austria“ (Freunde aus Österreich). Das ehrgeizige Ziel: Bildungsmöglichkeiten für indigene Kinder schaffen und finanzieren. Katharina Schachner setzt von Beginn an auf die Karte Bildung und auf ihr Dasein als „Anwältin“ der Menschen. „Die Schwächeren stärken, um sie nachhaltig zu motivieren“, sagt sie, habe sie immer angetrieben.
Im Jahr 2014 begleiteten ihre Söhne Lukas und Markus Schachner sie bei einem Besuch in Ecuador. Ihnen konnte sie bereits die Ernte aus der aufgegangenen Saat zeigen. Ihre Söhne unterstützen sie heute in ihrem Einsatz für Ecuador.
Die „Casa Campesina“ ist das Herzstück – darauf konzentriert sich die Hilfe von „Amigos de Austria“. Die Salesianer Don Boscos betreiben dieses Zentrum für indigene Kinder. Für die Kleinsten steht ein Kindergarten offen. Später drücken die Mädchen und Buben die Schulbank und lernen in den Werkstätten ein Handwerk, damit sie als Elektriker, Schneiderinnen oder Tischler ihren Lebensunterhalt verdienen können. Das ist aber noch nicht alles. Es gibt auch Angebote für die Eltern. Auf ihrem Unterrichtsplan stehen gesunde Ernährung und Hygiene. Die Spenden, die „Amigos de Austria“ sammeln, gehen einmal jährlich über „Don Bosco Mission Austria“ nach Ecuador. Das Geld fließt direkt in das Zentrum und finanziert vor allem Schulmaterialien, Schuluniformen und medizinische Behandlungen. Dank der Unterstützung aus Österreich haben tausende Kinder Zugang zu Bildung und damit die Chance auf eine gute Zukunft erhalten.

Ein Vierteljahrhundert „Amigos de Austria“

„Die Indigenas sind sehr herzliche und liebenswerte Menschen, voller Hoffnung und Humor, mit einem tiefen Gottvertrauen und einer großen Dankbarkeit“, berichtet die nunmehr 86-Jährige Katharina Schachner. Sie spricht nach wie vor so euphorisch von ihrem Projekt, dass die Begeisterung dafür förmlich überschwappt. Sie ist stolz auf das Erreichte und hofft auf eine Fortsetzung – auch nach dem halbrunden Geburtstag der nächstes Jahr ansteht. 2024 feiert „Amigos de Austria“ das 25-Jahr-Jubiläum.

Bildung ist der Schlüssel zur Veränderung

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1888 in Ecuador aktiv. In der „Casa Campesina“ erhalten rund 800 indigene Kinder eine Ausbildung, Essen und medizinische Versorgung. Durch die Partnerschaft von „Don Bosco Mission Austria“ und „Amigos de Austria“ gelingt es, die Kindern mit einem besseren Rüstzeug für die Zukunft auszustatten. Katharina Schachner glaubt fest daran, „dass Bildung der Schlüssel zur Veränderung ist“.

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Text: Brigitte Sonnberger/Ingrid Burgstallter

Der Artikel erschien am 17.9.2023 im RuperusBlatt.

Weihbischof aus umkämpfter Region Donezk zu Besuch in Wien

Weihbischof Maksym Ryabukha SDB (Mitte) mit Br. Günter Mayer SDB und Provinzial P. Siegfried Kettner SDB vor der Pfarrkirche Neuerdberg

In der Erzdiözese Donezk im Osten der Ukraine gibt es seit kurzem einen neuen Weihbischof: Pater Maksim Ryabukha SDB wurde von Papst Franziskus zum Weihbischof der griechisch-katholischen Gläubigen bestätigt. 

Der 42-jährige Salesianerpater wurde in Lwiw (Lemberg) geboren und empfing 2007 die Priesterweihe. Er leitete die Katechese an der Pokrov-Pfarrei in Lwiw, in Kiew lehrte er als Dozent, er war Mitarbeiter in der Nuntiatur und als Jugendseelsorger tätig. Die neue Aufgabe als Weihbischof in Donezk kam für ihn überraschend. 

Ryabukha war zu Besuch bei den Salesianern Don Boscos in Wien. Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria, hat mit ihm über die aktuelle Situation im Osten der Ukraine gesprochen.

Herr Bischof, Sie sind seit kurzem Weihbischof für das Erzbischöfliche Exarchat Donezk. Können Sie in die Region fahren?

Die Situation in unserer Diözese ist sehr kompliziert. Unsere Diözese umfasst vier große Regionen: dazu gehören die Städte Donezk, Dnipro, Saporischja, Kramatorsk und Luhansk. Ein Teil dieser Gebiete ist von Russland okkupiert. Zurzeit ist nur ein kleiner Teil der Pfarreien für mich zugänglich. Aber Gott sei Dank können wir durch die sozialen Medien eine persönliche Verbindung zu unseren Gläubigen aufrechterhalten. Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Gemeinden, sowohl mit den Priestern und Mitarbeitern als auch mit den Gläubigen, die sich in den besetzten Gebieten befinden. Dies gibt uns alle große Hoffnung, denn, obwohl wir physisch nicht in der Lage sind in die besetzten Gebiete zu gelangen, wissen die Menschen, dass die Kirche sie nicht im Stich lässt.

Was ist für Sie seit Ihrem Amtsantritt und der Begegnung mit den Gläubigen in Donezk, mitten in der Kriegsregion, das Wichtigste?

Als Bischof ist es für mich das Wichtigste, den Menschen die Gewissheit zu geben, dass sie nicht von Gott verlassen sind. Selbst inmitten schwieriger Lebensbedingungen und in diesen herausfordernden Zeiten ist Gott gegenwärtig. Wir wissen, dass der Krieg Leid, Tragödien und Traumata mit sich bringt, die Gefühle der Einsamkeit hervorrufen. Doch die Gewissheit, dass man nicht alleine ist, dass man nicht verlassen ist, gibt auch die Kraft, die Augen zu öffnen und nach vorne zu blicken.

Seit Kriegsbeginn beten die Menschen in unseren Pfarren täglich um die Fürsprache der Gottesmutter, um Schutz und Hilfe, damit der schreckliche Krieg zu Ende geht. 

Worunter leiden die Menschen in der Region Donezk in dieser Situation am meisten?

Zunächst einmal: weil es die östliche Diözese an der Grenze mit Russland ist.

Es ist für die russische Bevölkerung unverständlich, was die Ukrainerinnen und Ukrainer ausmacht, und zwar dieser besondere Wille und die Werte, die man Freiheit nennt – die Freiheit, die wir Menschen von Gott erhalten haben. Die Ukrainerinnen und Ukrainer legen großen Wert auf Freiheit und Menschenwürde, zwei Grundprinzipien, die Jesus immer gepredigt und betont hat.  Diese Werte sind Stolpersteine für alle totalitären Regime und Diktatoren.

Was gibt Ihnen persönlich die Kraft diese neue Aufgabe zu bewältigen?

Als kleiner Junge begann mein Kontakt mit den Salesianern. Als junger Mann sog ich wie ein Schwamm alles auf, was von den Salesianern kam. Ein Traum von Don Bosco war, dass die Jugend frei, unabhängig und fröhlich aufwächst. Für uns Ukrainer war das ein Traum, den wir schon damals zu verwirklichen glaubten und wir hatten auch den Mut, uns dafür einzusetzen. Als Mitglied der Salesianer und der Kirche hatte ich immer zwei Orientierungspunkte: Jesus und die Gottesmutter. Ich habe immer wieder ihre Präsenz gespürt, und die Freundschaft zwischen ihnen gibt mir die Kraft, die ich brauche.

Zum Schluss bitte um einen kurzen Satz. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Den Sieg der Ukraine, Frieden und das Leben.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt seit Kriegsbeginn die Hilfe der Salesianer Don Boscos in der Ukraine.

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(dbma)

Äthiopien: Hungersnot droht

© Don Bosco Mission Bonn

Die Salesianer Don Boscos warnen vor einer Hungerkatatstrophe ungeahnten Ausmaßes in Tigray im Norden von Äthiopien.

Die Kämpfe in Tigray im Norden Äthiopiens haben Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht, Hunderttausende wurden getötet. Aktuell sind rund 5,5 Millionen Menschen in der Provinz von jeder Versorgung weitgehend abgeschnitten, weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit.

„Viele Menschen klopfen tagtäglich an unsere Tür und bitten um Essen – damit sie den nächsten Tag erleben“, berichtet Bruder Cesare Bullo, Salesianer Don Boscos in Äthiopien.

„Die humanitäre Situation in Tigray ist verheerend. Krankenhäuser wurden zerstört, Versorgungswege sind abgeschnitten, es gibt kein sauberes Trinkwasser, keine Elektrizität, keine medizinische Versorgung. Es droht eine Hungersnot, insbesondere die Kinder leiden“, schildern die Salesianer Don Boscos, die seit mehr als 30 Jahren in Äthiopien tätig sind.

Die Folgen sind verheerend. Akute Mangelernährung nimmt täglich zu, nicht nur bei den Kindern. Fast die Hälfte der schwangeren und stillenden Frauen leidet an akuter Mangelernährung aufgrund der katastrophalen Versorgung.

Wie die Salesianer in Äthiopien helfen

Die Salesianer Don Boscos verteilen Hilfsgüter, Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente, inmitten einer „verzweifelten und kritischen Situation“. Insgesamt helfen sie rund 8.000 Familien und kümmern sich dabei besonders um Mütter und unterernährte Kinder.

Die Don Bosco Mission Austria bittet dringend um Spenden. "Der Bedarf an Nahrungsmitteln steigt jeden Tag und
jede Hilfe, die ankommt, wird das Leben vieler hungernder und unterernährter Menschen retten. Jede Hilfe zählt",
so Br. Günter Mayer, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria.

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(dbma/ kathpress)

Ein Jahr Krieg in der Ukraine - Salesianer Don Boscos helfen

P. Mykhaylo Chaban SDB (©kathpress/Pernsteiner)

Pater Mykhaylo Chaban SDB ist Provinzial der Salesianer Don Boscos in der Ukraine und Leiter des Don Bosco Kinderheims in Lviv (Lemberg). Auch in Kriegszeiten bleibt der 46-Jährige bei den Menschen in der Ukraine.

Salesianerpater Chaban war zu Besuch bei Don Bosco Mission Austria in Wien, um mit Bruder Günter Mayer die Nothilfe für die Ukraine zu koordinieren. Bruder  Günter Mayer SDB: „Wir unterstützen seit Kriegsbeginn die Nothilfe in der Ukraine. Wir Salesianer teilen das Schicksal mit der Bevölkerung, vor allem mit den uns anvertrauten jungen Menschen.“

Pater Mykhaylo, worunter leiden die Kinder und Jugendlichen in der Ukraine am meisten?

Es gibt kein normales alltägliches Leben mehr. Fast jede Familie hat einen Verwandten oder Elternteil verloren. Väter sind im Krieg gestorben, Mütter wurden verletzt oder flüchteten. Viele Kinder haben nur noch einen Elternteil, bei dem sie aufwachsen. Unter diesen Lebensbedingungen müssen ganz viele Buben und Mädchen in der Ukraine jetzt leben. Und das ist eine große Belastung.

Was sind die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist die instabile Lage. Man weiß nicht, was einen morgen erwartet. Werden wir wieder bombardiert? Muss die Schule wieder geschlossen werden? Haben wir Licht? Gibt es fließendes Wasser? Wir können nichts planen, auch nicht in ein paar Monaten. Russland setzt seinen Angriffskrieg fort und ein Ende ist nicht in Sicht. Und je länger der Krieg dauert, umso größer werden auch die psychologischen Probleme.

Wie helfen die Salesianer Don Boscos den Menschen in der Ukraine?

Wir versorgen die Menschen mit Lebensmitteln, warmer Kleidung, Decken, Öfen, Gaskochern und Generatoren. Kinder leiden besonders unter dem Krieg. Bei Don Bosco bekommen sie ein Stück Normalität zurück. Wir versuchen, sie mit Sport, Ausflügen, dem Schulbesuch oder auch einer Berufsausbildung zu stärken. Wir wollen ihnen Mut machen und Hoffnung geben. Das Leben von früher gibt es nicht mehr, aber es wird zurückkommen. Diese Zuversicht wollen wir ihnen vermitteln.

Was gibt Ihnen Kraft?

Kraft gibt mir der Mut der jungen Ukrainer. Sie geben nicht auf, sondern verteidigen ihre Heimat. Denn sie wollen in einem freien, demokratischen Land mit christlichen Werten leben. Die Menschen in der Ukraine sind sehr stark. Auch die Ukrainer, die jetzt in Europa sind, wollen zurückkehren, sobald der Krieg beendet ist. Die jungen Menschen machen uns Salesianern Hoffnung, dass nicht alles verloren ist.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mein Wunsch für die Zukunft ist identisch mit dem aller Ukrainer: Dass wir wieder ein normales Leben führen können. Die Kinder wieder zur Schule gehen. Und die Zukunft planen können ohne Angst zu haben. Wir sind alle müde, so zu leben und sehnen uns nach einem Leben in Sicherheit und Frieden.

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(Interview: Kerstin Prestin, bearbeitet von Brigitte Sonnberger)

Salesianer Don Boscos helfen Erdbebenopfern

©Don Bosco MOR

Der Orden hat eine Hilfsaktion für die Opfer der Katastrophe in Syrien gestartet.

Direkt nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben die Salesianer Don Boscos in Aleppo den Erdbebenopfern Schutz und Hilfe angeboten. Ein zweites Erdbeben am Abend des 20. Februar hat weitere Tote und Verletzte gefordert. In der Don Bosco Einrichtung finden zurzeit mehr als 750 Menschen Zuflucht. Sie erhalten Essen, medizinische und psychologische Betreuung, warme Kleidung und einen Platz zum Schlafen.

„Durch den Krieg haben die Menschen in Syrien schon fast alles verloren. Jetzt stehen sie buchstäblich vor dem Nichts. Die Salesianer sind vor Ort und können dadurch Soforthilfe leisten,“ erklärt Bruder Günter Mayer, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria. Auch die psychologische Unterstützung sei wichtig.

„Wir haben sofort unsere Türen geöffnet und viele bedürftige Menschen aufgenommen. Die Herausforderungen sind zwar riesig, aber wir werden alles tun, um den Menschen zu helfen“, berichtet Salesianerpater Pier Jabloyan SDB aus Aleppo. Zurzeit ist Winter und die Temperaturen sind eisig kalt. Viele Menschen müssten im Freien ausharren, da ihre Häuser zerstört sind oder drohen einzustürzen.

Die Don Bosco Einrichtung in Damaskus hat bereits Hilfsgüter nach Aleppo gebracht. „Obwohl die Menschen dort selber nicht viel haben, ist die Solidarität groß“, erklärt Br. Mayer. Spenden werden dringend benötigt, um die Menschen in Syrien weiter zu versorgen.

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1948 in Syrien. Auch während des Kriegs haben sie das Land nicht verlassen. Die Don Bosco Häuser befinden sich in Aleppo, Damaskus und Kafroun. Im Fokus steht die Hilfe für Kinder und Jugendliche.

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(Text: Brigitte Sonnberger)

Winterhilfe in der Ukraine

Vertriebene auf der Flucht

Der Winter in Osteuropa kann auch in normalen Zeiten tödlich sein. Die Temperaturen erreichen bis zu -25° C. 

Heute ist die Situation in der Ukraine jedoch viel schlimmer als sonst, da viele Häuser zerbrochene Fenster oder teilweise abgerissene Wände haben und die Bewohner weder über ausreichende Mittel verfügen, um ihre Häuser zu isolieren, noch über genügend warme Kleidung oder Decken.

Die Salesianer Don Boscos haben daher ein Nothilfeprogramm gestartet, um der ukrainischen Bevölkerung zu helfen. Die Winterhilfe wird in Warschau von Salesianerpater George Menamparampil SDB und Angel Gudiña, Koordinator des Don Bosco-Netzwerks, koordiniert.

Was wurde getan und wird noch getan?

  • Wir haben Informationen von Salesianern in der ganzen Ukraine über die Bedürfnisse der Menschen in ihrer Region gesammelt. Die Grundbedürfnisse sind Essen, warme Kleidung, Isolierung, Stromgeneratoren und Treibstoff.

  • Wir haben ein Lager in Lviv gemietet, um Lebensmittel und Non-Food-Artikel zu lagern, die in großen Mengen aus Polen gebracht werden. Lokale Salesianergemeinschaften sammeln und verteilen sie im ganzen Land.

  • Drei Lastwagen haben Lebensmittel, Hygieneartikel und Thermosflaschen gebracht. Vier weitere LKWs, mit Containern und Thermodecken beladen, haben Zhytomyr erreicht.

  • Wir bieten den Salesianern in der Ukraine finanzielle Unterstützung für Gebäudeinstandhaltung, Heizung und Strom. Don Bosco Einrichtungen werden so zu sicheren und warmen Orten für alle in der Region, insbesondere für Vertriebene.


    Die Kinder sind jetzt sicher in Sicherheit.

  • Zum Beispiel: In Bóbrka wurde das Dach isoliert, der Schornstein abgedichtet und ein Warmwasserbereiter angeschafft; in Przemyślany wurde der Dachboden wärmegedämmt und Kohle und Brennholz gekauft; in Schytomyr wurden Winterjacken, Stiefel und Lebensmittel verteilt; Fenster und Türen wurden ersetzt, um sie zu isolieren, und ein Wasserreservetank wurde installiert.

  • Anfang Februar werden zwei weitere Container mit Reis- und Sojabohnenmehl in Polen eintreffen und von dort wird die Ladung weiter in die Ukraine transportiert.

„Wir tun, was wir können. Wir würden gerne mehr tun. Es muss noch VIEL mehr getan werden. Unsere Reparaturen und Wartungen können nicht mit dem Tempo der Zerstörungen Schritt halten. Obwohl wir jeden Tag hinterherhinken, sind wir entschlossen, weiterzumachen, egal was passiert!" sagt P. George Menamparampil.

Wir, die Don Bosco Mission Austria, unterstützen die Winterhilfe für die Ukraine.

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(Text: ANS)

"So dramatisch habe ich es nicht erwartet"

Blick von der Zitadelle auf Ost-Aleppo

Während sich Europa auf den Krieg in der Ukraine und die drohende Energiekrise konzentriert, gerät der Krieg in Syrien immer mehr in Vergessenheit. Dabei sind die Folgen für die Menschen dramatischer denn je. Ein Lokalaugenschein in Aleppo.

Zerstörte Häuser, Ruinensiedlungen, von Einschusslöchern übersäte Wohnungen. Nur wenige Kilometer außerhalb der syrischen Hauptstadt Damaskus Richtung Aleppo sind die Zerstörungen und Spuren des über elf Jahre anhaltenden Krieges sichtbar. Die Kämpfe wüteten besonders in Harasta. Ursprünglich eine kleine überschaubare Vorstadt von Damaskus, wo sich vor dem Krieg vor allem die Damaszener Mittelschicht Wohnungen und Häuser kauften. Ich befinde mich auf der M5, die wichtigste Nord-Süd-Verbindungsroute Syriens, die über 450 km lang die Grenze Jordaniens und die zweitgrößte Stadt Syriens Aleppo verbindet.

Über viele Kilometer sind nichts als zerstörte Wohnsiedlungen und kaputte Fabriken zu sehen. Wüstenlandschaften wechseln sich mit Zedernwäldern ab, menschenleer, nur ab und zu verirrt sich eine Schafherde an den Rand der Straße. Eine dystopische Szenerie, die das Leid und den Schrecken der Menschen in dieser Region nur erahnen lässt. Nach vier Stunden und etlichen Checkpoints erreicht man Aleppo, jene Stadt im Norden Syriens, die im Krieg besonders stark getroffen wurde.

Es ist für mich die zweite Reise nach Syrien, als junge Studentin studierte ich Arabisch in Damaskus und bereiste das Land, das war vor mehr als 25 Jahren. Aleppo war mir noch gut in Erinnerung, eine pulsierende Stadt mit einem unendlichen Gewirr an Gässchen, fliegenden Händlern und schönen Häusern mit reich verzierten Holzbalkonen.

Das Aleppo von früher gibt es nicht mehr

Das Aleppo von damals gibt es heute nicht mehr, doch so dramatisch habe ich es nicht erwartet. Die Stadt war lange Zeit einer der dramatischsten Kriegsschauplätze in Syrien. Ein großer Teil der von der UNESCO 1986 als Weltkulturerbe ausgezeichneten Stadt wurde 2016 vom syrischen Präsidenten Asad mithilfe der russischen Luftwaffe in Schutt und Asche gebombt.

Blickt man von der mächtigen Zitadelle, die im 13. Jahrhundert auf einem 50 Meter hohen Hügel mitten in der Altstadt erbaut wurde, wird das Ausmaß der Zerstörung des Krieges sichtbar. Der Osten Aleppos gleicht auch heute noch einem Trümmerfeld. Es ist kaum vorstellbar, dass in diese Ruinen Menschen zurückkehren. Von einem Wiederaufbau sieht man in Aleppo nicht viel. Vielmehr stechen die zahlreichen Plakate des syrischen Präsidenten ins Auge, Asad freundlich lächelnd in Anzug und Krawatte mit dem Slogan „Aleppo liegt in meinen Augen.“ – aber auch mit gestrecktem Zeigefinger in Camouflage mit Sonnenbrille. Ein besonders zynisches Bild.

Was vom Souk geblieben ist

Ein Rundgang durch den weltweit größten, 12 km langen und 350 Hektar großen, überdachten Souk offenbart die komplette Bandbreite der Zerstörung. Die ehemals farbenfrohen Geschäfte sind nur noch Ruinen, Löcher in den Wänden, alles ist zerstört, tot. Obwohl keine Kunden vorbeikommen, hat Youssef, ein etwa 50-jähriger Mann von rundlicher Statur, sein Geschäft geöffnet, ein kleiner Laden von rund zwei Quadratmetern. Er verkauft alte Stoffe aus Aleppo, Schmuck und Nippes. Wie es ihm geht? Der freundliche Mann zeigt auf die Fotos von vier jungen Männern auf seinem Smartphone und sagt mit Tränen in den Augen: „Ich bin in Aleppo geboren, ich war immer hier. Jetzt ist das Leben sehr schwer. Ich habe vier Söhne, jedem habe ich vor dem Krieg ein Geschäft gekauft.“ Er deutet auf die vier Löcher in der Wand gegenüber. „Jetzt bin ich mit meinen Söhnen nur noch über WhatsApp in Kontakt. Ich habe sie seit sechs Jahren nicht mehr gesehen, sie arbeiten heute in Istanbul.“

Eine Stütze sind die Salesianer Don Boscos

Sie haben Syrien während des Krieges nie verlassen und unterstützen Kinder und Jugendliche mit Bildungsangeboten und bieten jungen Menschen Zugang zu beruflicher Ausbildung. Im Westteil Aleppos betreiben die Salesianer in ihrem 1948 gegründeten Haus ein Jugendzentrum. Auch während des Krieges blieben die Pforten offen. Jeden Nachmittag ab 13:00 Uhr hört man fröhliches Kinderlachen und ein geschäftiges Kommen und Gehen. Die Salesianer betreuen wöchentlich bis zu 800 Kinder. Unterstützt werden sie dabei von rund 120 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es wird gelernt, gebastelt, gesungen, gespielt. Für viele ist es die einzige Abwechslung zu ihrem tristen Alltag.

Haare waschen im Jugendzentrum

„Die Situation in Aleppo ist sehr dramatisch, die Menschen kämpfen jeden Tag ums Überleben. Es gibt kaum Wasser, keine Jobs, viele haben oft nicht einmal das Notwendigste zum Überleben. Und es gibt keine Heizungen. Manche Kinder fragen uns, ob sie zum Haare waschen in unser Zentrum kommen können. Denn sie haben kein Wasser zuhause“, erklärt der syrische Salesianerpater Dani Gaurie. Es gibt auch eine Schule im Gebäude, die in den 1960er-Jahren verstaatlicht wurde. Die Salesianer hoffen, dass sie ihre Schule von der Regierung zurückbekommen. „Der Besuch im Zentrum ist für die jungen Menschen sehr wichtig. Ein Stück Normalität und Ablenkung. Hier können die Kinder und Jugendlichen lernen, Freunde treffen und gemeinsam spielen.“ Besonders bedürftigen Familien helfen die katholischen Ordensleute mit Lebensmittelpaketen und -voucher.

Gute Nachrichten in einer zerstörten Welt

Dennoch bleiben die Fakten; 5,6 Millionen Syrer mussten das Land seit Ausbruch des Krieges verlassen, jede dritte Person in Syrien ist zur Flucht innerhalb des Landes gezwungen. Und die Christen werden zu einer immer kleineren Minderheit. Pater Gaurie schätzt, dass höchstens 20.000 Christen in Aleppo leben, vor dem Krieg sollen es 250.000 gewesen sein.

Nachtrag: Nach meiner Rückkehr aus Syrien erhielt ich die Nachricht, dass die Kinder und Jugendlichen im Don Bosco Zentrum künftig nahrhafte Mahlzeiten bekommen anstatt der einfachen Snacks, die sie bislang erhielten. Für viele Kinder die einzige Mahlzeit am Tag.

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(Text und Fotos: Brigitte Sonnberger, erschiene in "Der Sonntag", Ausgabe vom 15.9.2022)

Tag der Kinderrechte

„Bis alle Kinder umfassend geschützt sind und ihre Lebenssituation ausreichend mitbestimmen können, sind wir als Kirche und Gesellschaft gefordert, die Kinderrechte weiter bekannt zu machen und für sie einzutreten“, sagt Bruder Günter Mayer, Salesianer und Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria.

Bruder Günter Mayer war 18 Jahre in Westafrika, in Ghana, Nigeria, Liberia und Sierra Leone tätig. Er weiß um die Dringlichkeit. Täglich werden Kinderrechte gebrochen, wenn Buben und auch Mädchen zu Kämpfen gezwungen werden oder vor Kriegen flüchten müssen, wenn sie hungern, wirtschaftlich oder sexuell ausgebeutet werden.

In Österreich ist die Entwicklung der Kinderrechte - im Vergleich zu den armen Ländern und den Krisen- und Kriegsgebieten auf der ganzen Welt - weit fortgeschritten. „Doch auch bei uns werden Kinder um ihre Rechte gebracht. Subtiler und weniger offensichtlich, aber dennoch nicht zu verharmlosen“, betont Bruder Mayer.

Kinderrechte sind Menschenrechte: Sie wurden 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Alle Personen unter 18 Jahren erhielten damit verbriefte Rechte. Die Kinderrechte gelten für alle Kinder in der Welt und beinhalten das Recht auf Gleichbehandlung, Förderung und Entwicklung, Schutz und Mitbestimmung.

Bruder Günter Mayer: „Auch Kinder in den ärmsten Ländern der Welt haben ein Recht auf eine sichere Zukunft. Die Don Boscos Mission Austria unterstützt insbesondere Kinder und Jugendliche, deren Rechte mit Füßen getreten werden. Wir Salesianer betreiben mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Straßenkinderprojekte und fördern gezielt eine nachhaltige Schul- und Berufsausbildung. Wir stärken die Kinder, damit sie wissen, welche Rechte sie haben, damit sie diese auch einfordern können. Allen Kindern muss mit Achtung und Respekt begegnet werden.“

Die Don Bosco Mission Austria fordert, dass die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger ihre Verpflichtung wahrnehmen, die UN-Kinderrechtskonvention umfassend umzusetzen.

(Text und Foto: dbma)

Ukrainischer Salesianerpater bei Don Bosco Mission Austria

P. Mykhailo Chaban SDB mit Br. Günter Mayer SDB

Der für die Ukraine zuständige Provinzial P. Mykhailo Chaban SDB war zu Besuch bei der Don Bosco Mission Austria in Wien, um mit Br. Günter Mayer SDB die Nothilfe für die Ukraine zu koordinieren.

Die salesianische Hilfe für die vom Krieg betroffenen Menschen innerhalb und außerhalb der Ukraine geht auf allen Ebenen weiter. Die Salesianer engagieren sich weiterhin vor Ort in der Direkthilfe, für Flüchtlinge und in der Koordinationsarbeit, um sicherzustellen, dass die Hilfe so effektiv und effizient wie möglich ankommt. Dringend benötigte Hilfspakete mit Lebensmitteln, Medikamenten und Medizinprodukten werden direkt von Polen, Tschechien und der Slowakei in die Ukraine geliefert.

Im September wurden zwei Container der Salesian Missions mit 4,5 Tonnen medizinischen Hilfsgütern und 19, 6 Tonnen Reis aus den USA  an die Salesianer Don Boscos in Lemberg und Schytomyr übergeben.  Alle medizinischen Produkte sind für lokale Krankenhäuser und Bedürftige bestimmt. Die Nahrungshilfe ist für bedürftige Menschen in den Städten und Dörfern in der Ostukraine bestimmt, wo sie die Hilfe am dringendsten brauchen.

Diese Unterstützung ist wichtig, besonders jetzt, wo die Lebensmittel- und Medikamentenlager in der Ukraine leer sind und die Bedürfnisse der Menschen aufgrund des anhaltenden Krieges und des bevorstehenden Winters zunehmen.

Wir unterstützen seit Beginn des Krieges die Hilfe der Salesianer Don Boscos in der Ukraine.

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(Text und Foto: dbma)

Libanon - Salesianer helfen in der Krise

Im Libanon herrscht eine akute Lebensmittelkrise. 

Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste weltweite Getreideknappheit hat das soziale und wirtschaftliche Gefüge vieler ärmerer Staaten ins Wanken gebracht. Ein solches Land ist der Libanon, dessen Wirtschaft sich seit Jahren in einer katastrophalen Krise befindet, das Land kämpft mit einer hohen Inflation, und das tief gespaltene politisches System ist unfähig, dringend nötige Reformen in die Wege zu leiten.

Im Libanon ist der Mangel an Grundnahrungsmitteln besonders akut. Nach UN-Angaben sind mindestens 3,2 Mio. Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, denn es fehlt an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Strom, Energie und medizinische Versorgung. Besonders die rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien sind in einer prekären Lage.

Vor Beginn des Ukraine-Kriegs bezog der Libanon den Großteil seines Getreidebedarfs, nämlich bis zu achtzig Prozent, aus der Ukraine. Die Versorgungslage ist auch deshalb besonders kritisch, weil bei der verheerenden Explosion, die die Stadt vor zwei Jahren erschütterte, auch die Silos zerstört wurden, in denen Tausende von Tonnen an Getreide gelagert waren.

Die Salesianer Don Boscos unterstützen arme Familien mit Lebensmittelpaketen, Hygieneartikel und Medizin. Und sie bieten rund 1.200 Kindern und Jugendlichen ihren Einrichtungen Ausbildungsprogramme und eine warme Mahlzeit am Tag. Das Programm richtet sich insbesondere auch auf geflüchtete Kinder aus Syrien und dem Irak, die im Libanon ab ihrem 14. Lebensjahr (9. Schulstufe) keine Unterstützung für eine Ausbildung bekommen.

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(Fotos: © Brigitte Sonnberger)

Pater Johann Kiesling SDB für sein Lebenswerk ausgezeichnet

P. Karl Wallner, P. Siegfried Kettner, Bischof Werner Freistetter, P. Johann Kiesling, Kardinal Antoine Kambanda, Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Klaus Küng, Br. Günter Mayer (v.l.n.r.)

Salesianerpater Kiesling erhält Preis "Emil" im Rahmen des Festgottesdienstes zu 100 Jahre Missio.

Der seit 40 Jahren in der Demokratischen Republik Kongo tätige Salesianerpater Johann Kiesling ist am 3. Mai mit dem „Austria.on.Mission-Award“ der Päpstlichen Missionswerke („Missio“) ausgezeichnet worden. Im Rahmen eines großen Festgottesdienstes, bei dem die kirchliche Spendenorganisation ihr 100-Jahr-Jubiläum feierte, erhielt der 88-jährige Salesianer von dem für Mission und Entwicklung zuständigen Bischof Werner Freistetter den Preis überreicht. Die Ehrung in der Kategorie „Missionaries from Austria“ gelte „dem ganzen Orden. Danke, dass bei euch der Geist von Don Bosco so lebendig ist“, unterstrich Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner.

An Kiesling werde das Motto „Meine Mission ist die Liebe“ deutlich sichtbar, sagte Wallner, der gemeinsam mit dem Chefredakteur der Zeitschrift "Alle Welt", Christoph Lehermayr, den Salesianerpater im Vorjahr an seiner Wirkstätte in Lubumbashi, in der Demokratischen Republik Kongo, besucht hatte. Der Missio-Award würdige „Menschen, die unglaubliche Dienste für die Ärmsten leisten, ohne dass man über sie spricht“, erklärte der Journalist in den einleitenden Worten. Meist würden die Schlagzeilen von weniger guten Menschen bestimmt, „weshalb unsere Welt vielleicht so aussieht, wie wir sie im Fernsehen und in den Nachrichten sehen“. Pater Kiesling sei jedoch noch nie groß im Rampenlicht gestanden.

Menschen die einen Unterschied machen
Kiesling war vor 40 Jahren in die Demokratische Republik Kongo, die damals noch Zaire hieß, aufgebrochen – „mit 48 Jahren, wo viele in Österreich schon über eine Altersteilzeit nachdenken“, wie Lehermayr bemerkte. Die erste Zeit habe der Salesianer damals in der Schulbank neben 12-Jährigen verbracht, um Französisch zu lernen, wenig später folgte bereits die Lokalsprache Chibemba. Dann sei er gerüstet gewesen für seine Tätigkeit, in Dörfern ohne Strom und Fließwasser, in die teils der Geländewagen oder das Moped, oft aber wegen des vielen Schlamms auf den Straßen nicht einmal das Fahrrad gelangen konnten. Deshalb ging er viel zu Fuß und schlief auch oft im Freien. Mehrmals erkrankte Kiesling an Malaria, geriet einmal im Bürgerkrieg sogar in Kampfhandlungen - und kam glücklich mit dem Leben davon.

„Pater Kiesling war nie allein, denn Gott war bei ihm. Seine Mission wurde nie verwässert – deshalb baute er Brunnen“, berichtete der missio-Journalist. Kiesling habe auch etliche Kirchen und Schulen errichtet. Missionare seien „Menschen, die einen Unterschied machen: Sie sind Seelsorger, Begleiter, Entwicklungshelfer und Abenteurer im Weinberg des Herrn“, sagte Lehermayr. In Kieslings Einsatzort, den Salesianer-Einrichtungen von Lubumbashi, finden derzeit 400 Straßenkinder Unterkunft, Essen, Begleitung und Unterricht sowie eine Berufsausbildung, die ihnen den Weg zu einer guten Zukunft ebnen soll.

Unzufriedenheit als Motiv für die Mission
Auch Pater Kiesling selbst gab in seinen Dankesworten Einblicke in seine Lebens- und Berufungsgeschichte. Den Ruf zum Priestertum habe er verspürt, als er „unzufrieden war mit der Lebenssituation, die aus Arbeiten und Essen bestand. Ich empfand eine Sinnlosigkeit“, berichtete er. Vom Gedanken, Missionar zu werden, bis zu dessen Verwirklichung seien jedoch lange Jahre vergangen: Zunächst habe man ihn bei den Salesianern als Erzieher aufgenommen, nach drei Jahren dann als Priesteranwärter zugelassen. Aus der Bitte des damaligen Provinzials, Kiesling möge vor der Ausreise in die Mission doch zumindest ein Jahr in Österreich wirken, wurden schließlich 16 Jahre.

Wohl habe es Momente der Enttäuschung gegeben, doch habe er „nie daran gedacht, aufzuhören. So lange es irgendwie möglich ist, möchte ich weitermachen“, erklärte der Ausgezeichnete in einem bei der Feier präsentierten Film. Darin matcht sich der 88-Jährige weiterhin mit kongolesischen Jugendlichen im Tischtennis. Zu seiner Motivation sagt er: „Ich glaube, dass der Mensch, der nur auf sich schaut, nie innerlich richtig glücklich werden kann. Diejenigen, die gerne helfen und für andere da sind, haben ein glücklicheres Leben als die anderen, bin ich überzeugt. Die schönsten Jahre sind die, in denen man am meisten helfen konnte.“ Aus Überzeugung könne er gar nicht anders, als anderen Menschen zu helfen, und es mache ihn „grundheiter“, so der Salesianerpater.

Ein Ausdruck seiner liebevollen Zuwendung zur vernachlässigten Jugend sind Pater Kieslings Schuhe: Er geht auch in Wien in Sandalen, „weil diese von den Straßenkindern gemacht wurden, was mich so sehr freut“, sagte der Ordensmann im Stephansdom. Gott sei die „Quelle des Guten“, betonte er, „er bewegt willige Menschen, anderen zu helfen. Ich selbst bin nur der Überbringer der Guttaten anderer Leute.“ Allen Spendern und Unterstützern wolle er die Dankbarkeit jener Menschen, die die Hilfe empfangen, weiterreichen. „Ich erlebe Dankesbezeugungen, die mich manchmal beschämen. Etwa, wenn ein Leprakranker dafür dankt, dass er von uns eine Decke erhält und sich so sehr darüber freut, dass woanders in der Ferne irgendjemand an ihn gedacht hat.“

Zum Videoportät von Pater Kiesling: Der Abenteurer Gottes

(Text Johannes Pernsteiner, Fotos: ©Missio/Simon Kupferschmied)

„Für Kinder ist der Krieg schrecklich“

©Don Bosco Mission Bonn_Pawel Sawski

Interview mit Pater Mykhaylo Chaban SDB über die psychischen Folgen des Krieges für die Kinder

Mykhailo Chaban SDB ist Provinzial der Salesianer in der Ukraine und Leiter des Don Bosco Familienhauses in Lemberg. Der 44-Jährige ist in der westukrainischen Stadt geboren und für sein Engagement von der Stadt ausgezeichnet. Während des Ukraine-Krieges hat er Kinder und Jugendliche u.a. in die Slowakei evakuiert. Im Familienhaus in Lemberg werden bis zu 450 Flüchtlinge betreut. Viele von ihnen sind durch den Krieg traumatisiert und brauchen psychologische Hilfe.

Wie ist die aktuelle Situation in der Ukraine?

Die Situation ändert sich ständig. Vor drei Tagen ist in der Nähe von uns ein Stützpunkt von Helfern von der russischen Armee bombardiert worden. 35 Menschen starben. Die Hauptstadt Kiew ist unter Dauerbeschuss. Die Menschen wollen fliehen, es gibt aber keine Fluchtkorridore. Dann werden sie beim Fluchtversuch vom russischen Militär erschossen. Die Menschen sterben auf der Straße, sie sterben beim Brot kaufen. Das ist der absolute Terror und eine sehr traurige Situation. Auch in Lemberg gibt es nachts ständig Bombenalarm. Die Menschen suchen Schutz im Keller oder an anderen Orten. Das Leben ist schwierig. Es ist Krieg und alles kann passieren.

Wie geht es den Kindern und Jugendlichen?

Die Kinder und Jugendlichen sind sehr besorgt und haben Angst. Krieg ist schrecklich für Kinder. Wir versuchen, ein bisschen Normalität zu schaffen. Indem sie Fußball spielen, lernen oder auch zur Arbeit gehen. Ihr Leben soll dadurch ruhiger verlaufen und ihnen Sicherheit geben. Das geht natürlich nicht in einer Stadt, die unter Dauerbeschuss ist. Wir haben deshalb ja auch Kinder evakuiert. Diese Buben aus unserem Familienhaus habe ich jetzt alle wiedergesehen. Glücklicherweise geht es ihnen gut. Sie gehen auch zur Schule und lernen die lokale Sprache, wie Slowakisch. Die Kinder fragen aber auch immer, wann sie wieder nach Hause können.

Was benötigen die Menschen am dringendsten?

Die Menschen brauchen Essen, Wasser und auch Medikamente. Es mangelt auch überall an Brot. Deshalb bringen wir Brot und auch Mehl in die Gebiete, die es am dringendsten benötigen. Und die Menschen brauchen auch psychologische Unterstützung. Das ist zurzeit in unserer Kommunität ein großes Thema. Die Menschen sind verzweifelt und es geht ihnen sehr schlecht. Sie brauchen dringend Hilfe und psychologischen Beistand. Wir überlegen unser Team einzusetzen, das auch mit traumatisierten Kindern arbeitet. Es könnte den Menschen helfen, ihre Traumata zu überwinden.

Was stellt für Sie die größte Herausforderung da?

Die größte Herausforderung ist es, dass die Kinder ein Leben wie vor dem Krieg führen können. Ein normales Leben. Wir wollen der Jugend dabei helfen, etwa Sport zu machen, Fußball zu spielen oder auch arbeiten zu gehen. Sie brauchen einen Alltag. Darüber machen wir uns viele Gedanken, wie das gelingen kann. In bestimmten Gebieten ist das unmöglich. Das ist sehr bedrückend und belastend. Auch dass jeden Tag so viele Menschen sterben müssen. Wir sind Christen, das ist nicht hinnehmbar. Die Solidarität weltweit mit der Ukraine ist phantastisch. Ich befürchte aber, dass Sanktionen alleine, wie sie die westlichen Länder und die USA gegen Russland verhängt haben, nicht reichen werden. Wir beten jeden Tag für den Frieden.

(Das Interview wurde von Kirsten Prestin von Don Bosco Mission Bonn am 17. März geführt.)

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Ukrainischer Salesianer-Provinzial: Krieg trifft Jugend

Br. Günter Mayer SDB mit P. Mykhaylo Chaban SDB

Ukrainischer Salesianerpater bei Pressegespräch in Wien

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich verheerend auf die Situation der Kinder und Jugendlichen in dem Land aus. „Viele dieser Altersgruppe sind bereits gestorben. Sie haben die geringsten Überlebenschancen und leiden am meisten unter den traumatischen Ereignissen, wie etwa die Bombardierungen und die Trennung von Familien. Mit einem Schlag werden sie ihrer Zukunft beraubt“, schilderte der Leiter der Ukraine-Provinz der Salesianer Don Boscos, Pater Mykhaylo Chaban SDB, am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. Die Ukrainer seien vor dem Krieg ein "mutiges, lebensfrohes und aufblühendes Volk" gewesen, nun sei "von einem Moment auf den anderen alles zerstört".

Chaban machte in Österreich Zwischenstation, nachdem er in den vergangenen Tagen 57 Kinder des von ihm geleiteten Waisenhauses im westukrainischen Lemberg in die Slowakei gebracht hatte, wo sie jetzt in Gastfamilien leben. Habe man in den ersten Kriegstagen noch nicht an eine Evakuierung gedacht, sei dann die Entscheidung, die Kinder außer Land zu bringen, "von einem Tag auf den anderen gefallen", berichtete der Ordensobere. Auch wenn es in der Stadt Lemberg selbst noch keine Bombardierung gegeben habe, hätten die vielen Sirenenalarme bei den Kindern psychologische Probleme ausgelöst. "Dennoch war bei der Ankunft in Bratislava ihre erste Frage: Wann können wir wieder nach Hause?", berichtete der Ordensmann, der nun selbst wieder in die Ukraine zurückkehrt.

Als schwierigste Herausforderung sah der Provinzobere der sich besonders für Jugendliche einsetzenden Ordensgemeinschaft, "den ukrainischen Kindern die Sicherheit und Hoffnung zu vermitteln, die sie bräuchten - dass der Krieg in wenigen Tagen wieder aufhört". Selbst wenn dieser Fall einträte, gäbe es derzeit "keine Hoffnung auf ein normales Leben". Die Salesianer Don Boscos, die in der Ukraine mit ihren 40 Ordensmitgliedern außer in Lemberg bis vor dem Krieg auch in Kiew, Zhytomir, Dnipro und Odessa Pfarren, Jugendzentren, Studentenwohnhäuser und Lehrwerkstätten führten, seien derzeit alle in der Nothilfe aktiv. Dabei werde versucht, Jugendliche einzubinden, etwa in der Verteilung von Lebensmittelpaketen.

Russland führe neben seinen Militärangriffen auch einen Propagandakrieg, um Panik zu verursachen, so P. Chabans Einschätzung der gegenwärtigen Lage. Die Haltung der Bevölkerung sei jedoch ungebrochen: "95 Prozent wollen nicht mehr zurück in eine Sowjetunion, sondern in die EU." Die Entschiedenheit, mit der sich Ukrainer in den Dörfern und Städten völlig wehrlos vor die heranrückenden russischen Panzer stellten und Frieden forderten, beeindrucke ihn ebenso wie die große Bereitschaft junger Männer, dafür in den Krieg zu ziehen. Der Zusammenhalt im Land sei angesichts des gemeinsamen Feindes enorm, und zumindest moralisch seien die Ukrainer die Überlegenen. "Sie setzen sich für ihr Land ein, was sie stark macht. Doch wofür kämpfen die Russen?"

Die Schreckensvision einer dauerhaften russischen Besatzung würde auch die katholische Kirche schwer betreffen, befand der Salesianer-Provinzial. "Die Kirche würde es dann sehr schwer haben, wieder Fuß zu fassen und ihre Tätigkeiten fortzusetzen." Allzu präsent sind die Erinnerungen an die Kirchenverfolgungen der Sowjetzeit. Er selbst habe als Kind nicht einmal gewusst, dass der eigene Vater Priester war, schilderte der Ordensgeistliche, der der griechisch-katholischen Kirche angehört, in der Priester heiraten dürfen: "Man musste es mir verheimlichen, damit ich es niemandem in der Schule verraten kann."

Hilfe auch aus Österreich

Dankbar zeigte sich Pater Chaban für die große internationale Solidarität für die Ukraine. "In den vielen Jahren zuvor fühlten wir uns alleine gelassen, jetzt aber werden wir wahrgenommen." Auf politischer Ebene seien die Sanktionen und auch die militärische Unterstützung gegen Russland wichtig, "damit Putin einsieht, dass der Krieg keine gute Sache ist". Ebenso dringend brauche die Ukraine jetzt aber auch "alles an Hilfe, was nur möglich ist" für die Versorgung der flüchtenden sowie der vor Ort verbleibenden Menschen. "Wir brauchen die Hilfe, um zu überleben", betonte der Ordensmann.

In der österreichischen Salesianer-Provinz ist eine Hilfskampagne für die Ukraine angelaufen, berichtete Provinzial P. Siegfried M. Kettner SDB bei dem Pressegespräch. Spenden für die Not- und Flüchtlingshilfe vor Ort würden über die Don Bosco Mission Austria gesammelt, zudem beteiligt man sich von Österreich aus auch an der Ausstattung der ukrainischen Salesianer-Einrichtungen mit Satellitentelefonen - "für den Fall, dass es sonst keine Kommunikation mehr gibt". Für Hilfsgüter - vor allem haltbare Lebensmittel, Medikamente, Verbandsmaterial, Hygieneprodukte, Kleidung und Decken - gibt es eine Sammelstelle im von den Salesianern geführten Gymnasium in Unterwaltersdorf (NÖ). "Die Solidarität ist groß", so der Provinzial.

Angesichts der erfreulichen enormen Hilfsbereitschaft in der österreichischen Gesellschaft wie auch von politischer Seite gelte es Flüchtlinge aus anderen Weltregionen nicht zu vergessen, mahnte Pater Kettner. Wichtig sei die Hilfe für alle, um keine "Flüchtlinge zweiter oder dritter Klasse" zu schaffen.

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(kathpress)

UKRAINE: Flucht in die Slowakei - Don Bosco Kinderheim

©Don Bosco Medien_Nicole Stroth

57 Waisenkinder aus der Ukraine sind aufgrund der russischen Angriffe von Don Bosco in die Slowakei evakuiert worden. Die Heimkinder aus Lemberg sind nach einer strapaziösen Flucht wohlbehalten angekommen.

„Die Kinder und Jugendlichen haben große Angst und leiden noch immer unter den Strapazen der Flucht“, erklärt Pater Mykhaylo Chaban SDB, Leiter der Don Bosco Einrichtung in Lemberg. Pater Chaban hat die Kinder und Jugendlichen begleitet und ist dankbar, dass jetzt alle in Sicherheit sind. Vor der Flucht hatten die Kinder Schutz im Keller des Don Bosco Kinderheimes gesucht. Die Angriffe der russischen Streitkräfte rückten immer näher. Im ganzen Land sind mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht.

Die Salesianer Don Boscos sind seit 1992 in der Ukraine und helfen Menschen in Armut. Ihre Aufgaben umfassen die Schul- und Berufsausbildung, Betreuung von Kinderheimen, Jugendzentren und Pfarren. Die Salesianer sind in vier Großstädten und an insgesamt neun Standorten vertreten, auch in der schwer umkämpften Hauptstadt Kiew. Für eine Evakuierung war es hier aber zu spät. Viele Brücken wurden von der russischen Armee gesprengt, sodass eine Flucht nicht mehr möglich war. Aktuell helfen die Salesianer den Menschen in der Region und Flüchtlingen. Sie nehmen sie in ihren Einrichtungen auf und versorgen sie mit Lebensmitteln.

„Unsere Mitbrüder brauchen dringend Unterstützung bei der Versorgung der Flüchtlinge und der Menschen in Not. Don Bosco Mission Austria hat ein Spendenkonto eingerichtet. Jede Hilfe zählt“ betont Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria.

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(Don Bosco Mission Bonn/dbma)

Libanon: Salesianer appellieren an ein Land in der Krise

Die Krise im Libanon verschlimmert sich seit Beginn dieses Jahres. Politische Konflikte, sowie eine schwere Finanz- und Wirtschaftskrise prägen das Leben im Mittelmeerstaat.

Die Staatskassen sind leer, die Staatsverschuldung in die Höhe geschossen, die Banken - das Aushängeschild des libanesischen Finanzsystems – gehen Pleite. Die Landeswährung hat fast 100 % ihres Wertes verloren hatte (von 1.500 libanesischen Pfund für einen US-Dollar auf heute 33.000), mit katastrophalen Folgen für die Löhne und Einkommen – auf der Bank hinterlegte Ersparnisse wurden entwertet und oft unzugänglich, die Inflation dreistellig, die Preise steigen tagtäglich auf schwindelerregende und oft unkontrollierte Weise.

Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut vom 4. August 2020 und die anschließende Infektionswelle von Covid-19 haben die Situation weiter verschärft, und diejenigen, die können, verlassen das Land. Kurz gesagt, der Libanon, von einem „Land der Botschaft“, wie es von Papst Johannes Paul II. dargestellt wurde, ist fast zu einem Paria-Staat geworden, dem man sich fernhält und der von vielen seiner Bürger fast verabscheut wird.

Ein normales Leben ist nicht mehr möglich. Nachdem der Staat fast alle Subventionen gestrichen hat, ist die Mehrheit der Bevölkerung plötzlich verarmt und nicht in der Lage, für die Bedürfnisse eines normalen Lebens zu sorgen. Die aktuelle Krise betrifft alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. Beweis dafür sind die Störung des öffentlichen Dienstes, Streiks und wiederholte Demonstrationen mit Sperrung der Hauptverkehrsadern, Zunahme der Kriminalität, psychische Störungen bei Erwachsenen und Jugendlichen, starke Abwanderung (z.B. von Ärzten und Krankenschwestern) etc. 

In diesem dramatischen Kontext arbeiten die Salesianer Don Boscos mit ihren MitarbeiterInnen vor Ort entschlossen weiter. Sie helfen armen Kindern und Jugendlichen, syrischen und irakischen Flüchtlingen und Familien in Not mit der Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneprodukten, Stipendien für Bildung, und mit psychologischer Begleitung in den Jugendzentren und Schulen. 

„Wir bitten um Ihr Gebet für dieses Volk und diese jungen Menschen und Kinder, die so sehr leiden“, sagen die Söhne Don Boscos im Libanon abschließend. 

(ANS/dbma)

Dokumentarfilm zeigt Haftbedingungen Jugendlicher

Alberto López, P. Jorge Crisafulli SDB, Br. Günter Mayer SDB, Chernor Bah (v.l.n.r.)

Am 7. Oktober 2021 zeigte die Don Bosco Mission Austria im Don Bosco Wien den Film „Libertad“ von Raúl de la Fuente. Der Dokumentarfilm zeigt den gefährlichen Alltag minderjähriger Inhaftierter im Pademba-Gefängnis in Freetown, Sierra Leone und den engagierten Einsatz der Salesianer Don Boscos. Das Gefängnis wurde 1914 für 300 Gefangene gebaut und beherbergt zurzeit über 2.000 Personen.

Zum Film

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Salesianerpater Jorge M. Crisafulli SDB, Direktor von Don Bosco Fambul in Freetown, Chernor Bah, Mitarbeiter bei Don Bosco Fambul, Alberto Herrero López, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Misiones Salesianas, Madrid, und Dr. Henning Reuter, Arzt für Allgemeinmedizin, über die Probleme der jugendlichen Gefangenen und die hoffnungsvolle Arbeit der Salesianer Don Boscos und stellten sich den Fragen aus dem Publikum. Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria moderierte und übersetzte die Diskussion fürs Publikum.  

„Viele der Jugendlichen im Pademba-Gefängnis sind unschuldig und gerade Straßenkinder werden oft wegen Bagatelldelikten eingesperrt“, sagte Pater Jorge Crisafulli. „Die Minderjährigen werden ohne einen Prozess, ohne eine Straftat und sogar für das Schlafen auf der Straße inhaftiert. Sie erhalten keinen Rechtsbeistand, oft weiß niemand, wo sie sind, und, schlimmer noch, sie teilen sich Zellen mit Erwachsenen, denen Gewaltverbrechen oder sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden.“

Häufig kommt es zu Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung. Zudem mangelt es an Sonnenlicht, Privatsphäre, angemessener Gesundheitsversorgung und Bildungsmöglichkeiten. Immer wieder kommt es aufgrund der katastrophalen hygienischen Zustände zu Krankheiten und Todesfällen.

Don Bosco Fambul ist zurzeit die einzige Organisation, die im Gefängnis von Pademba tätig wird. Mit einem Anwaltsteam berät Pater Crisafulli die jugendlichen Inhaftierten. Sozialarbeiter bieten ihnen psychologische und medizinische Hilfe an, versorgen sie mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Bildungsmöglichkeiten für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach der Haftentlassung. 

„Je mehr Menschen wir retten können, desto glücklicher bin ich. In diesem Fall junge Leute aus dem Pademba-Gefängnis. Wenn ich ihre innere Freude und ihr Lächeln im Gesicht sehe, wenn sie aus dem Gefängnis kommen, dann bin ich zutiefst glücklich. Was jeder Vater sich wünscht ist, dass sein Sohn glücklich ist.“ Pater Jorge Crisafulli abschließend.

Mit der Präsentation des Films starten die Salesianer Don Boscos auch die Kampagne "Unschuld hinter Gittern". In vielen Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens begleiten und betreuen die Salesianer Don Boscos minderjährige Gefangene. Das Pademba-Gefängnis ist ein Beispiel für die Arbeit der Salesianer mit Kindern und Jugendlichen in anderen Gefängnissen auf der ganzen Welt. 

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Sierra Leone, ihren Einsatz im Pademba-Gefängnis und in den Straßenkinderprojekten.

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(dbma)

Mit Don Bosco in ein neues Leben

© Don Bosco Mission Bonn/XMED Medellín
Vor zehn Jahren verließ Janier Alejandro Arenas González aus Medellín sein Zuhause. Der Alltag in seiner Familie war von Streit und Gewalt geprägt. Heute arbeitet der 19-jährige Kolumbianer als Kfz-Mechaniker und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Aufgewachsen ist Janier in der Comuna 1 der kolumbianischen Metropole. Medellín galt einst als gefährlichste Stadt der Welt. Auch heute ist das Leben in manchen Stadtvierteln noch von Gewalt geprägt. Die Comuna 1 liegt am Rande der Metropole und zählt zu den Armenvierteln Medellíns. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, Drogen sind weit verbreitet und nur wenige Jugendliche haben Zugang zu Bildung. In diesem Problemviertel wuchs Janier auf – zusammen mit seinen sechs Geschwistern, seiner Mutter und seinem Stiefvater. Sein leiblicher Vater starb, als Janier gerade einmal zwei Monate alt war. Dieser Verlust schmerzt ihn auch heute noch sehr, zu der väterlichen Familie hat er keinerlei Kontakt.

Schutz und Geborgenheit

In der Ciudad Don Bosco kennt Janier sich bestens aus. Hier hat er auch im Internat gewohnt – fast vier Jahre lang. Die Orte wie das Wohnheim, die Kantine, der Sportplatz und die kleine Kapelle sind ihm vertraut. Janier wird überall freudig begrüßt. Zu vielen Lehrern und Ausbildern hat er auch heute noch einen innigen Kontakt. Der junge Mann strahlt und genießt das Wiedersehen. Allen begegnet er mit Vertrauen und Offenheit.

Das war nicht immer so. Seit Janier denken kann, begleiteten Konflikte, Gewalt und Misshandlungen seine Kindheit. Seine Brüder suchten Zuflucht in Alkohol und Drogen, denn nur so konnten sie die harte Realität ertragen. Doch Janier wusste bereits mit neun Jahren, dass er diesen Weg nicht gehen wollte: „Schon als kleines Kind wollte ich immer anders sein. Ich wollte nicht den Drogen verfallen wie meine Brüder und ich wollte auch nicht mehr den ständigen Misshandlungen meiner Mutter ausgesetzt sein. Deshalb habe ich mich an das Jugendamt gewandt, damit sie mich in Obhut nehmen und schützen. Ich wurde dann schließlich in ein Schutzhaus von Don Bosco gebracht.“ In dem Haus leben etwa 50 Burschen, die alle aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen. Fast alle haben Gewalterfahrungen gemacht und teilweise auf der Straße gelebt.

Nach zwei Jahren durfte Janier seine Familie alle 14 Tage wieder besuchen. Langsam sollte wieder Kontakt aufgebaut werden. Ein schwieriger Prozess. „Bei Don Bosco war ich glücklich und dort fühlte ich mich sicher“, so Janier. Auch im Internat fühlte er sich wohl und geborgen. Janier besuchte die Schule und schloss die 11. Klasse erfolgreich ab. Während dieser Zeit nahm er auch an vielen Kursen und Schulprogrammen teil. Im Fokus der Don Bosco Einrichtung steht die ganzheitliche Entwicklung der jungen Menschen. So können die Jugendlichen auch in verschiedenen Kursen ihr handwerkliches Geschick ausprobieren, ob als Bäcker, Gärtner oder Friseur. Etwa 1.200 junge Menschen besuchen zurzeit die Don Bosco Einrichtung in Medellín.

„Die Person, die ich heute bin, bin ich nur dank Don Bosco"

„Die Person, die ich heute bin, bin ich nur dank Don Bosco. In der Ciudad wurde ich nicht nur professionell ausgebildet, sondern auch sozial und kulturell geprägt. Ohne diese Unterstützung und Förderung würde ich heute wohl auf der Straße leben“, ist sich Janier sicher. Dabei verlief sein Werdegang nicht glatt, sondern es gab immer wieder Phasen, in denen er zusammen mit anderen Jugendlichen abhing und sich nicht in die Gemeinschaft integrieren wollte. Dann gab es wieder Tage, an denen er mit viel Disziplin lernte und hervorragende Leistungen erzielte. Ein ständiges Auf und Ab. Zum Ausgleich machte der junge Mann viel Sport und nahm mit Begeisterung die Angebote der Ciudad Don Bosco wahr. Die Lehrer entdeckten schon bald sein Potenzial und förderten seine Talente. „Ich erinnere mich sehr gut an Janier. Als er in die Ciudad kam, hat er sich anfangs richtig schlecht benommen. Mit der Zeit hat sich sein Verhalten verändert. Er hat sich auf uns und die Prozesse hier eingelassen. Das freut uns enorm, denn dadurch konnte er zu einer anderen Person heranreifen und sein Leben neu ausrichten“, erinnert sich Wilson Hernandez, verantwortlicher Sozialpädagoge in der Ciudad Don Bosco.

Mit der Ciudad Don Bosco verbindet Janier seine schönsten Kindheitserinnerungen. „Hier habe ich Wärme erfahren, mich zu Hause gefühlt und meine Freunde gefunden.“ Seine Lehrer und Ausbilder sind auch heute noch wichtige Bezugspersonen für ihn.

Mit einer Ausbildung in die Zukunft

Als Janier die Autowerkstatt in der Ciudad betritt, kommen andere Auszubildende auf ihn zu. Er ist eine Art Vorbild für sie. Janier freut sich, auch seinen Ausbilder zu sehen, mit dem ihn immer noch eine enge Freundschaft verbindet. Beruflich hatte Janier sich schon früh entschieden: Er wollte unbedingt Kfz-Mechaniker werden. Im Jahr 2019 hat er seine Ausbildung abgeschlossen und eine Anstellung gefunden. Der junge Mann arbeitet in einer Kfz-Werkstatt im Süden Medellíns. Damit kann er seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Das macht ihn glücklich!
   
Janier ist heute ein junger Mann, der zuversichtlich in die Zukunft blickt. Er fühlt sich gewappnet, auch für schwierige Zeiten. Der junge Kolumbianer wird seinen Weg gehen – und anderen jungen  Menschen Mut machen, dies ebenfalls zu tun.      

Die Ciudad Don Bosco in Medellín

Die Ciudad Don Bosco wurde 1965 am Stadtrand von Medellín gebaut. Anfangs war die Einrichtung vor allem als Anlaufstelle für Straßenkinder gedacht. Später kamen Werkstätten, Sportplätze, Klassenräume und Wohnhäuser dazu. Heute besuchen etwa 1.200 Kinder und Jugendliche die Ciudad. Die meisten kommen aus den Armenvierteln der kolumbianischen Metropole.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Kolumbien. Denn kein Kind soll auf der Straße enden!

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(Text: Kerstin Prestin / Don Bosco Magazin, 25.05.2021) 

 

Ausbeuterische Kinderarbeit stoppen

©Don Bosco Mission Bonn/Melis Boasi

Bis zu 160 Millionen Mädchen und Buben sind weltweit immer noch von Kinderarbeit betroffen. Darauf hat anlässlich des UN-Tages gegen Kinderarbeit (12. Juni) die Don Bosco Mission Austria aufmerksam gemacht.

Alle Formen ausbeuterischer Kinderarbeit müssten umgehend gestoppt werden, so die Forderung des kirchlichen Hilfswerkes. Hierzu sei ein entschlossenes Handeln von Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft erforderlich. Ein Drittel der von Kinderarbeit Betroffenen arbeite unter ausbeuterischen Bedingungen, zum Beispiel in den Minen der Demokratischen Republik Kongo. Dort würden Rohstoffe wie Coltan und Kobalt abgebaut, die in Computer und Handys verwendet werden. "Die Armut ist einer der Hauptgründe, warum Kinder und Jugendliche unter gefährlichsten und gesundheitsschädlichen Bedingungen in den Minen arbeiten. Sie werden erbarmungslos ausgebeutet und verlieren dabei jegliche Chance auf eine menschenwürdige Zukunft", so Br. Günter Mayer, Geschäftsführer von "Don Bosco Mission Austria".

Auch die Konsumenten in Österreich seien gefordert, sich die Realität der Kinderarbeit bewusst zu machen. Mayer: "Handys und Computer sind in unserem täglichen Leben eine Selbstverständlichkeit. Aber für dieses Privileg zahlen Minderjährige im Kongo mit ihrer Gesundheit und teilweise mit dem Leben. Regierungen und internationale Großunternehmen sind dazu aufgerufen, Einfluss zu nehmen, dass Kinderarbeit gestoppt wird."

Covid verschärft Problematik

Weltweit ist die Zahl der Kinder in Kinderarbeit zuletzt auf 160 Millionen gestiegen, teilten die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF mit. Das sei eine Zunahme um 8,4 Millionen Kinder in den letzten vier Jahren. Millionen weitere Mädchen und Buben sind durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gefährdet, wie aus einem aktuellen Bericht der beiden Organisationen hervorgeht. ("Child Labour: Global Estimates 2020, trends and the road forward"/"Kinderarbeit: Globale Schätzungen 2020, Trends und der Weg in die Zukunft")

Der Bericht warnt, dass weltweit neun Millionen zusätzliche Kinder bis Ende 2022 durch die Pandemie in Kinderarbeit gedrängt werden können. Ein Simulationsmodell zeigt zudem, dass diese Zahl auf 46 Millionen ansteigen könnte, wenn gefährdete Kinder keinen Zugang zu angemessenen sozialen Basisschutzmaßnahmen haben. "Wir verlieren im Kampf gegen Kinderarbeit an Boden und das letzte Jahr hat diesen Kampf nicht einfacher gemacht", so UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore: "Wir fordern Regierungen und internationale Entwicklungsbanken auf, vorrangig in Programme zu investieren, die Kinder aus Kinderarbeit herausholen und wieder in die Schule bringen können, sowie in soziale Schutzprogramme, die Familien helfen können, diese Entscheidung zur Kinderarbeit gar nicht erst zu treffen."

(KAP/10.6.2021)

Salesianer rufen zur Hilfe für Indiens Corona-Opfer auf

© Salesianer Don Boscos

Indien hat sich in den vergangenen Wochen zum Hauptschauplatz der Coronavirus-Pandemie entwickelt. Täglich infizieren sich Hunderttausende Menschen mit dem lebensbedrohlichen Virus, das Gesundheitswesen ist zusammengebrochen, die Menschen können nicht mehr ausreichend versorgt werden, viele sterben.

Die Salesianer Don Boscos versorgen die Menschen mit Lebensmittelpaketen und Hygieneartikeln. Des Weiteren werden dringend Desinfektionsmittel, Medikamente und Coronavirus-Testkits benötigt, da viele Menschen speziell in den ländlichen Gebieten nicht versorgt und getestet werden können. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die COVID-19-Nothilfe in Indien, heißt es von den niederösterreichischen Salesianer Don Bosocs . Die Patres des Jugendordens bitten um Hilfe.

Nähere Informationen

Seit ein paar Wochen wütet ein Corona-Tsunami in Indien. Drei Viertel der indischen Neuinfektionen entfallen auf zehn Bundesstaaten, darunter die Hauptstadt Neu-Delhi, die hochansteckende Virusmutation B.1.617 gilt als Auslöser. Das Gesundheitswesen ist zusammengebrochen, viele Krankenhäuser mussten die Aufnahme neuer Patienten stoppen. Wir haben Bilder von Menschen gesehen, die um Hilfe betteln, während sie auf der Suche nach einem Bett, nach Sauerstoff, Medikamenten, Ambulanzen oder gar Leichenwagen von einem Krankenhaus zum anderen laufen.

Erneut steht in Indien das öffentliche Leben still, mit drastischen Folgen. In der ersten Corona-Welle im Vorjahr zählten Straßenkinder, Wanderarbeiter und deren Familien zu den besonders Leidtragenden. Nun gilt abermals: „Wer nicht vorsorgen konnte, steht vor großen Problemen, vor allem Kinder und alte Menschen“, warnt Salesianerpater Noel Maddhichetty aus Neu-Delhi.

Die Salesianer Don Boscos betreiben in Indien 403 Einrichtungen. Sie haben bereits in der ersten Pandemie-Welle geholfen, Hunderttausende Menschen wurden seither mit Essens- und Hygi-enepaketen versorgt. Sie verteilen durch ihr landesweites Netzwerk Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente an die Bedürftigsten vor Ort. Bitte helfen Sie uns, diese schlimme Notsituation für die Ärmsten zu lindern!

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(NÖN 4.5.2021, Wolfgang Zarl)

Weg von der Straße zur Ausbildung

© Don Bosco Mission Austria

Kolumbien ist bei uns in den Medien bekannt wegen der Drogenkartelle, die sich gegenseitig bekämpfen, und wegen der jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen und den Rebellen.

Das Bildungssystem im Land weist immer noch große strukturelle Schwächen auf: viele Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule und bleiben oft als Arbeitslose im Rad der Armut gefangen. In den Großstädten ist die Kriminalitätsrate sehr hoch. Um den Bandenkriegen in den Slums und der Gewalt in der Familie zu entkommen, ziehen viele Kinder und Jugendliche das Leben auf den Straßen vor.

Die Salesianer Don Boscos bieten Kindern und Jugendlichen in dieser Notsituation einen Ort, an dem sie willkommen sind und die Chance erhalten, ihre Fähigkeiten und Talente zu entfalten. In zwei Ausbildungszentren in der Hauptstadt Bogotá und im Zentrum „Ciudad Don Bosco“ in Medellín finden Straßenkinder ein neues Zuhause und können eine umfassende Berufsausbildung absolvieren. Die Ausbildung sichert nicht nur ihre Existenz, sondern sie werden so zu einer Stütze der Gesellschaft.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Salesianer Don Boscos in Kolumbien. Die Programme richten sich an die Straßenkinder. Sie erhalten eine Unterkunft, Essen, medizinische und psychologische Betreuung und eine Schul- und Berufsausbildung. Denn kein Kind soll auf der Straße enden!

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(kap/dbma)

Auch Leprakranke haben Recht auf Leben in Würde

© Salesianer Don Boscos

Salesianer P. Salesny setzt sich seit 1984 mit seinem Leprafonds für Kranke ein - Laut WHO werden pro Jahr immer noch 200.000 Lepra-Neuerkrankungen registriert

Auch 2021 werden Leprakranke immer noch diskriminiert und sozial stigmatisiert. Darauf hat der Salesianer P. Karl Heinz Salesny im Gespräch mit Kathpress hingewiesen. "Leprakranke werden von einer guten Gesundheitsversorgung und sozialen Leistungen der Gesellschaft ausgeschlossen und der Zugang zu Bildung wird ihnen verwehrt", so Salesny. Der Hauptgrund dafür liegt dem Ordensmann zufolge am nach wie vor mangelnden Wissen über die Krankheit: "Nur durch soziales und medizinisches Engagement der Gesellschaft können von Lepra betroffene Menschen ihr Recht auf ein würdiges und produktives Leben in der Gemeinschaft bekommen."

Salesny, der vor Kurzen seinen 80. Geburtstag feierte, gründete 1984 als Pfarrer in Amstetten den Leprafonds. Gleich zu Beginn fanden sich 250 Personen, die monatlich in den Fonds einzahlten, erinnerte er sich. Damit konnte die Lepra-Arbeit von Sr. Elisabeth Schwarzl in Madagaskar und von P. Johann Kiesling im Kongo maßgeblich unterstützt werden. U.a. wurden Medikamente und Prothesen finanziert. Die Hilfe des Fonds wurde später auch auf China und Indien ausgeweitet, wo Salesianer mit ihren Mitarbeitern in Zentren für Leprakranke arbeiten.

In China werden zwei Zentren mit Medikamenten, orthopädischen Schuhen und Prothesen unterstützt. In Chennai in Südindien werden in einem weiteren Zentrum bis zu 100 Patienten jährlich behandelt, es wird ihnen Unterkunft gegeben und sie werden mit Lebensmittel versorgt. Und Hilfe gibt es auch nach wie vor für P. Kiesling, der sich mit seinen 86 Jahre immer noch im Kongo für Leprakranke einsetzt.

Nach aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden pro Jahr rund 200.000 Lepra-Neuerkrankungen registriert. Lepra ist heilbar, wenn die Krankheit rechtzeitig behandelt wird. Die Kosten für die Behandlung eines Kindes betragen rund 40 Euro, für einen Erwachsenen 150 Euro.

Seit drei Jahren arbeitet der Leprafonds mit der Don Bosco Mission Austria des Salesianerordens zusammen, die nun für die Durchführung der einzelnen Hilfsprojekte verantwortlich ist. Salesny wirkt inzwischen als Seelsorger im Don Bosco Haus Wien und setzt sich aber nach wie vor für seinen Fonds und Hilfe für Leprakranke ein.

Spenden: Don Bosco Mission Austria, Verwendungszweck: Leprafonds - Pater Salesny, IBAN: AT33 6000 0000 9001 3423

(kap)

 

Don Bosco Mission Austria bei UN-Konferenz

Br. Günter Mayer trägt das Statement der Salesian Missions, New York, vor

Im Einsatz gegen Menschenrechtsverletzungen und Menschenhandel.

Von 12. – 16. Oktober 2020 fand die zehnte Konferenz der UN – Konvention gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität in Wien statt. Im Zentrum stand die Überprüfung der Implementierung des Übereinkommens und seiner Zusatzprotokolle zu Menschenhandel, Menschenschmuggel und illegalem Waffenhandel.

Bruder Günter Mayer, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria, nahm im Auftrag der „Salesian Missions Incorperation“ (New York) teil und informierte im Hauptplenum mit einem Statement über die globale Arbeit der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern, die in ihren Einrichtungen, Netzwerken und NGOs  gegen Menschenhandel, Kinderprostitution und Gewalt kämpfen und die Rückführung von Kindern und Jugendlichen zu ihren Familien organisieren, die Opfer von Armut und kriminellen Machenschaften geworden sind.

„Die weltweite Pandemie erschwert unsere Arbeit rund um den Globus enorm und macht sie zugleich umso wichtiger. Genau jetzt ist die Gefahr von Armut, Hunger und sozialer Ungerechtigkeit besonders groß. Alle diese Faktoren erhöhen zugleich die Zunahme transnationaler Kriminalität, welcher es mit aller Kraft entgegen zu steuern gilt.  [...]

Weltweit leiten und unterstützen wir Projekte u.a. in Europa, Nigeria, Mexiko, Gabun, Äquatorial-Guinea, Burkina Faso, Mali, Libyen, Algerien und Marokko. Unser Leitbild bleibt dabei immer dasselbe: Erhöhen wir das Augenmerk auf Kinder- und Frauenrechte. Fördern wir die Bildung junger Menschen und erhöhen somit ihre Zukunftschancen. Kooperieren wir zusammen mit nationalen und internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen um unsere Arbeit breiter aufzustellen. Nur so lässt es sich gelingen, gegen Menschenrechtsverletzungen und Menschenhandel gegenzusteuern und Kriminalität zu unterbinden!“, sagt Günter Mayer im Statement. 

Mayer wies auch darauf hin, dass auf internationaler Ebene Maßnahmen durch die Unterstützung der Vereinten Nationen unter der aktiven Beteiligung der Mitgliedsstaaten ergriffen werden müssen.

Zum Abschluss gab Günter Mayer im Namen der Salesianer Don Boscos folgende zusammenfassende Empfehlungen im Plenum ab:

  • Sensibilisierung der Bevölkerung mit Schwerpunkt auf die Rechte von Kindern und Jugendlichen, zum Schutz gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität
  • Stärkung der Bildung auf nationaler und lokaler Ebene als konkretes Mittel zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität
  • aktive Einbeziehung von zivilgesellschaftlichen Organisationen auf nationaler und lokaler Ebene, auch in Bezug der Überprüfungsmechanismen der Interessensgruppen

„Wir werden nicht aufhören, uns weiterhin für und mit jungen Menschen gegen Menschenhandel und Missbrauch einzusetzen“, so Günter Mayer abschließend.

Die Don Bosco Mission Austria fördert Projekte der Salesianer Don Boscos, die sich gegen Menschenhandel und für die Rechte von Kinder und Frauen einsetzen.

Hier finden Sie unsere aktuellen Projekte.

 

Die Tragödie von Beirut und die schnelle Hilfe der Salesianer

Salesienerpater Simon Zakerion vor dem zerstörten Hafen in Beirut (CR: ANS)

Am 4. August erschütterten zwei gewaltige Explosionen die Stadt Beirut. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 158 Menschen getötet, mehr als 6.000 Menschen verletzt, es gibt zahlreiche Vermisste.

Die Explosionen haben verheerende Zerstörungen angerichtet. Ganze Straßenzüge und Gebäude wurden schwer beschädigt. Es wird geschätzt, dass ca. 300.000 Menschen ihre Unterkunft verloren haben und nun obdachlos sind. Auch die Krankenhäuser kommen an ihre Grenzen. Vier Krankenhäuser wurden zerstört, durch Covid-19 waren ihre Kapazitäten ohnehin bereits ausgeschöpft.

Vor dem zerstörten Hafen von Beirut beschreibt der Salesianer Pater Simon Zakerian die schmerzvolle Situation, die die gesamte Bevölkerung durchdringt, aber auch den Wunsch nach Wiederaufbau, der in erster Linie von jungen Menschen ausgeht:

„Wir sind hier vor diesem traurigen Ort, an dem diese Explosion stattgefunden hat, dem Hafen von Beirut, wo so viele Menschen diese Welt verlassen haben, so viele Menschen noch vermisst werden, so viele verletzt sind, so viel Schaden für Beirut und für das ganze Land angerichtet wurden. Trotz dieser Zerstörung haben sich unsere salesianischen Jugendlichen der Diözese Jbeil und mit ihnen viele junge Muslime, junge Menschen im Libanon, freiwillig dazu gemeldet, bei der Reinigung der Straßen und Häuser von zerbrochenem Glas, Schutt und Asche, zu helfen.“

Die Salesianer Don Boscos im Libanon haben unmittelbar nach den Explosionen ein Nothilfeprogramm für betroffene Familien gestartet: Sie helfen mit Unterkünften, Lebensmittel und medizinischer Versorgung. Die Nothilfe der Salesianer Don Boscos richtet sich an Menschen, die Opfer der gewaltigen Explosion wurden sowie an die vielen Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien, die dort eine Bleibe gefunden haben. „Wir besuchen die Häuser, um zu sehen, wie es den Menschen geht und wie sie diese Schwierigkeiten überwinden, um Hilfe zu leisten“, so Pater Zakerian. Es wurden bereits sehr viele Familien identifiziert, denen die Salesianer konkrete Hilfe zukommen lassen.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Nothilfe der Salesianer Don Boscos im Libanon. Hier können Sie spenden.

Pater Zakerian abschließend: „Beirut stirbt nicht, das Leben muss wieder auferstehen. Das wollen wir der ganzen Welt sagen. Junge Menschen geben Hoffnung, Freude und gehen auf die Straße, um zu helfen und zu bekräftigen, dass wir unsere Stadt gemeinsam bauen und vereint bleiben müssen. Ich bitte Sie um Ihr Gebet für den Libanon, das libanesische Volk und für alle Völker, die hier als Flüchtlinge leben.“

(ANS / bs)

Fulpmer HTL-Schüler unterstützen Partnerschule in Äthiopien

Von links nach rechts: Heimdirektor Pater Peter Rinderer, HTL-Direktor Dr. Martin Schmidt-Baldassari, Florian Messner, Markus Thaler. Schmidt-Baldassari: "Mit dieser Partnerschaft wollen wir den Wissenstransfer fördern" (Foto: Julian Pernsteiner)

Die HTL Fulpmes und das Schülerheim Don Bosco Fulpmes starten eine Partnerschaft mit einem Berufsausbildungszentrum in Äthiopien und finanzieren einen Schweißerkurs.

Das Don Bosco Poly Technic College in Mekelle (Äthiopien) ist die neue Partnerschule der HTL Fulpmes und des Schülerheims Don Bosco in Fulpmes, die gemeinsam den Technikcampus Stubai bilden. Schülerheimdirektor Pater Peter Rinderer ist in direktem Kontakt mit der Schule in Äthiopien: „In Mekelle und der Tigray-Region sind viele Jugendliche von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht. In der Don Bosco Schule erlernen 620 Jugendliche einen Beruf und bekommen Top-Zukunftschancen.“

Das Berufsausbildungszentrum in Mekelle bietet neben mehrjährigen Ausbildungsprogrammen auch Schnellkurse an. Als erster Schritt der Partnerschaft wird ein zweimonatiger Kurs in Schweißen finanziert, der einen direkten Berufseinstieg ermöglicht. Teile des Ausbildungsprogramms sind Persönlichkeitstraining, Berufsvorbereitung und Unterstützung im Bewerbungsprozess.

Die Schüler und Schülerinnen aus Fulpmes behandeln das Thema im Unterricht und helfen aktiv beim Sammeln der Spenden mit. „Schweißen, drehen und fräsen: Die Jugendlichen in Äthiopien lernen genau die gleichen Fertigkeiten wie wir. Ich finde diese Schulpartnerschaft zwischen zwei Kontinenten sehr spannend“, meint der 15-jährige HTL-Schüler Markus Thaler. HTL-Schuldirektor Martin Schmidt-Baldassari ist vom Start der Partnerschaft begeistert: „Durch die Partnerschule lernen unsere Jugendlichen mehr über die Lebensrealität in anderen Teilen der Welt, und zugleich verbindet uns die Metallbearbeitung und der Maschinenbau.“

Spendenziel für die Finanzierung eines Schweißerkurses sind 3000 Euro. Das Lehrerkollegium sowie Eltern und Bekannte der Schüler und Schülerinnen unterstützen die Aktion ebenfalls. Die Abwicklung erfolgt über den Verein „Don Bosco Mission Austria“ in Wien, der weltweit Sozialprojekte unterstützt.

Hier können Sie für das Projekt spenden

Kontakt:
Pater Peter Rinderer SDB
Bahnstraße 49
6166 Fulpmes
Telefon: +43 (0)664/2334155
schuelerheim.fulpmes@donbosco.at
www.htl-fulpmes.at/schule/partnerschule/

(Peter Rinderer / bs)

 

Augusta - ein Vorbild für von der Prostitution gerettete Mädchen

Augusta mit dem Generaloberen der Salesianer Don Boscos P. Ángel Fernández

Augusta Ngombu wurde nur 23 Jahre alt. Trotz ihres jungen Alters nahm sie sich die Zeit,  ihre Träume zu verwirklichen. Als Kind verwaist, von ihren Verwandten missbraucht, lief sie von zu Hause weg um in den Straßen von Freetown, Sierra Leone, zu überleben. Dabei endete sie in völliger Armut und musste ihren Körper verkaufen um an Essen zu kommen. Die Salesianer Don Boscos fanden Augusta im Alter von 16 Jahren auf der Straße, nahmen sie im Don Bosco Mädchenschutzzentrum auf und retteten so ihr Leben.

Nach einer psychologischen und medizinischen Betreuung konnte Augusta die Schule beenden und schaffte es, ihr eigenes Lebensmittelgeschäft zu eröffnen.

Letzten Sonntag, den 7. Juni, starb Augusta an der Krankhaft AIDS (HIV). Augusta war ein indirektes Opfer des Coronavirus. Aus Angst, sich im Krankenhaus mit dem Virus zu infizieren, nahm sie in den letzten Wochen nicht mehr die Behandlung für ihre AIDS-Krankheit wahr.

Augusta schaffte es, aus ihrer miserablen Situation, in die sie als Kind hineingeworfen wurde, ihren Lebenstraum zu verwirklichen, auch wenn er nur von kurzer Dauer war.

Im Jahr 2018 nahm sie an der 38. UN-Sitzung für Menschenrechte als Botschafterin teil. Sie erzählte von ihrer Geschichte und bewegte damit das Publikum.

In Brüssel empfing sie der Präsident des europäischen Parlaments Antonio Tajani, und sie nahm gemeinsam mit Kardinal Michael Czerny bei einer Konferenz der COMECE (Commission of the Episcopal Conferences of the European Community) teil, die sich gegen Menschenhandel einsetzt.

In Malta nahm sie am europäischen Event Lost in Migration mit dem Dokumentarfilm Love  und an einem rundem Tisch mit dem Thema Schutz von Minderjährigen Migranten teil.

In Rom bekam Augusta die Gelegenheit an einer Audienz beim Papst Franziskus am Petersplatz teilzunehmen. Ihrer Worte nach war es „Der beste und glücklichste Tag meines Lebens!“

Mit dem Dokumentarfilm Love, in dem Augusta die Hauptrolle spielte, schaffte sie es, das Leben vieler Minderjähriger in Sierra Leone zu verändern: Die Regierung des westafrikanischen Staates begann die Straßenkinder als Opfer anzusehen und erließ ein Gesetz, das sie vor Gewalt schützt.

Während der Dreharbeiten von Love sagte Augusta einmal: „Heute bin ich froh. Niemand lacht mich mehr aus. Niemand benutzt mich mehr. Ich erledige meinen Job, ich verdiene mein eigenes Geld und ich liebe was ich tue!“.

„Der Tod nahm sie zu ihrer besten Lebenszeit weg. Sie lebte ihren Traum und lässt uns mit einer klaren Botschaft zurück: Es gibt immer eine zweite Chance im Leben.“, so Pater Jorgé Crisafulli SDB, Direktor des Mädchenschutzzentrums in Sierra Leone.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt das Mädchenschutzzentrum „Girls Shelter“ im Kampf gegen die Kinderprostitution in Freetown, Sierra Leone.

„Auch wenn diese Erfolgsgeschichte so ein tragisches Ende genommen hat, ist es umso wichtiger, dass wir weiterhin gegen die Ausbeutung junger Mädchen als Prostitutierte kämpfen.“ , so Bruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Austria.

Hier können Sie das Mächenschutzzentrum in Sierra Leone unterstützen.

(ANS / bs)

Statement zu Rassismus und Gewalt

Vereinigte Staaten von Amerika, San Francisco

Statement der Salesianer Don Boscos

Auf Grund der wiederholten rassistischen und gewalttätigen Vorfälle der vergangenen Tage in den Vereinigten Staaten, veröffentlicht die West United States Province (SUO) folgendes Statement.

Gemeinsam, mit unseren Schwestern und Brüdern, verurteilen die Salesianer Don Boscos der Westküste der Vereinigten Staaten alle Formen von Rassismus.

Die gewaltsamen und schrecklichen Szenen rund um die Ermordung von George Floyd erschüttern uns zutiefst. Die nicht zu tolerierende Gewalt und die Verletzungen von Menschenrechten zeigen einmal mehr den noch immer tief verankerten Rassismus in den USA.

So wie unser Gründer, Johannes Bosco, unterrichten und begleiten wir junge, von der Gesellschaft ausgeschlossene Menschen. Die Geschichte von George Floyd, Ahmaud Arbery, Breonna Taylor, Christian Cooper und unzähligen anderen Opfern rassistischer Gewalt in den Vereinigten Staaten zeigt sich leider auch in unserer alltäglichen Arbeit. Auch unsere Gemeinschaft war und ist oftmals Opfer von Rassismus und Ausgrenzung. Wir können nicht länger zusehen und unsere Augen vor der Realität schließen. Respekt für das Leben junger und diskriminierter Menschen gehört geschützt und wir fordern alle dazu auf, sofort zu handeln!

Wir fordern unsere Gemeinschaften und die Regierung dazu auf, an sofortigen Veränderungen zu arbeiten, Gesetzte zu ändern und rassistische Strukturen zu durchbrechen!

Wir stellen sicher, dass jungen Menschen Bildung zugänglich gemacht wird und sie Teilnehmer und Wegweiser in der gesellschaftlichen und politischen Debatte sein werden.

Wir sind mit allen Afroamerikanerinnen und Afroamerikanern solidarisch, die tagtäglich systematischer Diskriminierung und systematischen Rassismus ausgeliefert sind, die zu oft in hässlicher Gewalt endet.

Wir hören die Sorgen und Anliegen unserer Schwestern und Brüder, die völlig zu Recht erbost und ängstlich sind. Wir schließen uns ihnen mit Gebeten und nicht gewalttätigen Protesten an um für die grundlegenden Menschenrechte zu kämpfen!

Wir teilen unseren Zorn und unsere Gebete mit allen, die ihre Engsten und Liebsten verloren haben und sprechen ihnen unsere Anteilnahme aus. Wir werden nicht aufhören an die Bereicherungen einer pluralistischen Gesellschaft zu glauben, dafür einzustehen und dafür zu kämpfen!

(ANS / bs)

Hilfe in Ghana gegen COVID-19

Übergabe der medizinischen Ausrüstung an das Tema Hospital

Don Bosco Mission Austria unterstützt Ghana im Kampf gegen COVID-19

Ende April besuchte die Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos « Blessed Artemide Zatti » das Allgemeine Krankenhaus in der Hafenstadt Tema in Ghana. Das Spital steht im Zentrum der Versorgung von COVID-19 Patienten im Großraum der Hauptstadt Accra. Aufgrund mangelnder medizinischer Ausrüstung im Krankenhaus lieferten die Salesianer Don Boscos Desinfektionsmittel, Schutzmasken und Schutzbekleidung an das Team von Dr. Richard Anthony. Das Equipment mit Spenden von Don Bosco Mission Austria zur Verfügung gestellt. 

Unterstützt wurde auch die Gesundheitsbehörde der Kommunalverwaltung von Ashaiman, deren Direktorin Patience Ami Mamattah und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vorderster Front gegen den COVID-19 Ausbruch kämpfen. 

Am darauffolgenden Tag besuchten die Salesianer mehrere Fischer in Tema. Sie wurden mit Lebensmitteln versorgt. Das Team der Salesianer wurde von P. Bayo Olunkanni SDB, Bruder Clement, Robert Nyaku und Godfred Arhin angeführt. Die Lebensmittel wurden ebenfalls mithilfe von Don Bosco Mission Austria zur Verfügung gestellt. 

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt Hilfsprojekten der Salesianer Don Boscos im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Ghana. 

Wollen Sie uns im Kampf gegen den COVID-19 Ausbruch in Ghana unterstützen? Hier können Sie spenden: https://altruja.de/don-bosco-mission-austril/spende 

(ANS/pms)

Alle Auslandsvolontäre zurück in Österreich

Abrupter Abschied von einer neu gewonnen zweiten Heimat

Die Initiative "Volontariat bewegt" hat alle ihre mehr als 30 im Ausland ihren Dienst leistenden Volontärinnen und Volontäre
zurück nach Österreich geholt. Anlass war die Entscheidung des Außenministeriums, die Sicherheitstufen weltweit anzuheben, erläuterte Geschäftsführerin Julia Nösterer gegenüber "Kathpress". Für die Volontäre sei dieser abrupt
vollzogene Abschied von einer neu gewonnen zweiten Heimat eine große Herausforderung. "In dieser kommenden Zeit versuchen wir, sie so gut es geht weiterhin zu unterstützen."

Angst vor eingeschleppten Corona-Infektionen gebe es kaum, denn zum Zeitpunkt der binnen drei Tagen erfolgte Rückholung der Volontäre vor mittlerweile bereits drei Wochen sei das CoronaVirus in ihren jeweiligen Einsatzländern weitestgehend ein Randthema gewesen, so Nösterer. "Heute, wo sich auch in den Einsatzländern ein zusehends angespanntes Bild zeichnet, und wo der internationale Flugverkehr praktisch zum Erliegen gekommen ist, sind wir froh über unser rasches Handeln."

1993 ist die erste Gruppe junger Erwachsener für ein Sommervolontariat in ein Don Bosco-Projekt aufgebrochen; seither sollen laut "Volontariat bewegt" mehr als 650 Volontäre einen Freiwilligendienst in Ländern des globalen Südens geleistet haben. Letztes Jahr waren es 17 junge Erwachsene, die zu dem meist einjährigen Einsatz aufgebrochen sind.

(kap)

Mädchen eine Stimme geben

Fambul bedeutet Familie. Salesianerpater Crisafulli leitet das Kinderschutzzentrum.

Don Bosco Fambul in Sierra Leone ist eine wichtige Anlaufstelle für Straßenkinder, Ebola-Waisen und sexuell missbrauchte Mädchen.

Zehntausende Mädchen müssen sich in Sierra Leone prostituieren. Die Salesianer Don Boscos kümmern sich um die jungen Frauen. Sie kämpfen für ihre Rechte und eine bessere Zukunft. Aminata ist eine von ihnen – dank Don Bosco hat sie den Absprung aus der Prostitution geschafft.

Fröhlich laufen die jungen Mädchen durch die Straßen von Freetown. Sie haben sich untergehakt, lachen selbstbewusst und bewegen sich anmutig zu kreolischer Musik. Junge Mädchen, die ihre Jugend genießen, so scheint es auf den ersten Blick. Doch dieser täuscht: Die Mädchen sind Prostituierte und kämpfen jeden Tag ums Überleben.

„Sie denken, handeln und fühlen wie Kinder. Sie haben kein Vertrauen in die Menschheit und sich selbst“, so beschreibt der Salesianerpater Jorge Crisafulli die Mädchen, die sich in Sierra Leone prostituieren müssen. Der gebürtige Argentinier leitet seit 2016 das Kinderschutzzentrum von Don Bosco in Freetown. Die Salesianer kümmern sich in der Hauptstadt des westafrikanischen Landes um Kinder und Jugendliche, die am Rand der Gesellschaft leben. Viele sind minderjährige Mädchen, die als Prostituierte arbeiten. Die meisten leben auf der Straße. Der Hauptgrund für die Prostitution ist Armut und Hunger.
 
 
Vier Salesianer, 110 Sozialarbeiter und eine Gruppe Freiwilliger setzen sich im Projekt der Salesianer für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein.

Falsche Versprechen

In der Regel verdienen die Mädchen am Tag zwischen ein bis zwei Euro. Aminata benötigt das Geld auch, um die Schule besuchen zu können. Sie bezahlt Schulgeld, Hefte und Stifte davon. Die junge Frau möchte ihrem Leben eine Wende geben. Viele Mädchen wurden von Menschenhändlern mit falschen Versprechen angelockt. Die meisten kommen vom Land und erhoffen sich in der Stadt eine neue Zukunft. Ihnen wird eine gute Arbeit versprochen, dann werden sie ausgebeutet und missbraucht. Über Krankheiten und Risiken sind die Mädchen wenig oder gar nicht aufgeklärt.

Das Leben der Bevölkerung in Freetown ist vor allem durch Armut, Drogen und Perspektivlosigkeit bestimmt. Der westafrikanische Staat ist gezeichnet von einem mehr als zehnjährigen Bürgerkrieg und den Folgen der Ebola-Krise. Viele Kinder und Jugendliche haben ihre Eltern verloren und sind ganz auf sich alleine gestellt. Das Leben auf der Straße bedeutet Gewalt und Gesetzlosigkeit. Die Mädchen haben praktisch keine Rechte und werden gnadenlos ausgebeutet. „Ich gebe den Kampf aber nicht auf“, erklärt Pater Jorge entschieden. Sein Ziel sei es, den namenlosen Mädchen eine Stimme zu geben und eine Zukunftsperspektive abseits von Armut und Gewalt zu schaffen.

Perspektiven abseits der Prostitution

Im Juli 2017 startete schließlich ein Rehabilitationsprogramm, das sich gezielt an minderjährige Prostituierte im Alter von neun bis 17 Jahren wendet. 100 junge Frauen aus dem Don Bosco Mädchenhaus haben bislang daran teilgenommen. Die Mädchen werden psychologisch und ärztlich betreut und erhalten die Chance einer Schul- und Berufsausbildung. Zudem setzt sich Don Bosco für die strafrechtliche Verfolgung der Freier und Zuhälter ein. Prostitution ist zwar in Sierra Leone erlaubt, Verführung Minderjähriger aber nicht. Sozialarbeiterinnen stellen auf der Straße mit den Mädchen den Erstkontakt her.

Don Bosco ist es wichtig, den Mädchen eine Perspektive abseits der Prostitution zu bieten. „Die Mädchen lernen ein Zuhause und Familienstrukturen kennen. Unser Ziel ist es, sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren und mit ihren Familien zusammen zu führen“, betont Pater Jorge. Aminata ist eines dieser Mädchen.

Aminata wurde überglücklich von ihrer Großmutter wieder in die Arme geschlossen.
Ihre Geschichte wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Sie lebt jetzt auf dem Land bei ihrer Großmutter. Überglücklich haben sich die beiden nach Jahren wieder in die Arme geschlossen. Aminata hat sich ein eigenes kleines Geschäft aufgebaut, weit weg von den Straßen Freetowns. Ihr Leben auf dem Land gefällt ihr. Und dieses Leben wünscht sie sich später auch für ihre Kinder.
 
Die Don Bosco Mission Austria unterstützt das Projekt Don Bosco Fambul in Sierra Leone. Hier können Sie helfen! 
 
(Gekürzt nach Text: Kirsten Prestin, Fotos: Alberto Lopéz/Misiones Salesianas Madrid, erschienen in DON BOSCO magazin 2/2019)
Wirtschaft als Motor in Afrika
Netzwerktreffen bei der Don Bosco International Educational Exhibition – Educata Ghana 2018 in Accra

Zum Internationalen Tag der Jugend erinnert die Don Bosco Mission Austria an das Potential junger Menschen.

Der Kontinent Afrika ist jung und dynamisch. Aber das Leben vieler Jugendlicher und junger Erwachsener ist oftmals geprägt von Armut und Perspektivenlosigkeit. Denn es fehlt an Bildungsmöglichkeiten, Infrastruktur und Arbeitsplätzen. Um den Menschen einen Weg aus der Armut zu ermöglichen, führen die Salesianer Don Boscos in vielen Ländern Ausbildungsstätten. „Es braucht dabei mehr Investitionen ausländischer Unternehmen, damit diese hoch motivierten Jugendlichen in den heimischen Arbeitsmarkt zu integriert werden können.“ Das meint Salesianerbruder Günter Mayer, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria. Der gelernte Kaufmann kennt die Situation vieler Länder in Afrika. Er selbst hat 17 Jahre als Missionar in Ghana gearbeitet und in dieser Zeit mehrere Berufsbildungszentren mit aufgebaut.

Bruder Günter Mayer erzält mehr im Interview mit Vatican News 

„Don Bosco Tech Africa“ als regionales und globales Netzwerk
Ein erster konstruktiver Ansatz ist das junge, vor fünf Jahren gegründete Berufsbildungsnetzwerk „Don Bosco Tech Africa“. Hier kooperieren 98 Berufsausbildungseinrichtungen der Salesianer in 35 Ländern Afrikas mit jährlich rund 30.000 Auszubildenden. Mit „Don Bosco Tech Africa“ wurde eine regionale und globale Marke geschaffen, die sich auf effizientes Ressourcenmanagement, technische Schulungen und Fachkräftetraining spezialisiert hat. Die Salesianer Don Boscos gehören damit zu den wenigen Trägern, die als überregional agierende Akteure afrikaweit eine signifikante Bedeutung in der Berufsbildung haben.

Verheerender Wirbelsturm über Mosambik
Foto: ANS

Der Wirbelsturm Idai, der vor einer Woche über Mosambik, eines der ärmsten Länder im Südosten Afrikas, fegte, hinterlässt Bilder der Verwüstung. Nur langsam wird das komplette Ausmaß der Katastrophe bekannt.

Nach ersten Schätzungen sind rund 1,8 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen, die zu einer der "schlimmsten Klimakatastrophen werden könnte, die jemals in der südlichen Hemisphäre beobachtet wurden", so UN-Vertreter am Dienstag.

Der Zyklon hat vor allem in der Stadt Beira an der Küste von Mosambik große Schäden und Chaos verursacht. Es bilden sich Binnenmeere, Straßen sind gebrochen, Lebensmittel und Trinkwasser sind rar, die Menschen haben nichts zu essen", erklärt  Salesianerpater Pescador aus Mosambik.

Die Salesianer Don Boscos stehen den leidenden Menschen nahe. Die Missionare mobilisieren, um den Opfern mit Lebensmitteln, Kleidung und Grundbedürfnissen zu helfen. Die Gemeinden, in denen die Salesianer wohnen  - Maputo, Moamba, Inharrime, Matundo und Moatize -, waren nicht ernsthaft betroffen. "Wir werden der leidenden Bevölkerung so gut wie möglich helfen", erklären die Ordensleute.

Die Situation in der Region Chimanimani in Simbabwe ist ebenfalls sehr ernst, es gab viele Tote, die zerstörten Gebiete sind nur schwer zugänglich, was Rettungsmaßnahmen erschwert. Das Büro des Internationalen Rettungskomitees (ICR) im Land hat erklärt, dass "nach dem Zyklon Idai der Ausbruch von Epidemien und die Ansteckung von Cholera und Malaria befürchtet wird."

Auch in Malawi gab es viele Todesopfer, hunderte Verwundete und über 140.000 Menschen, die vertrieben wurden.

Der Generalobere der Salesianer Don Boscos Pater Ángel Fernández Artime, drückt seine Solidarität aus: "Wir danken Gott, der uns in schwierigen Zeiten immer begleitet. Ich lade Sie ein, sich nicht entmutigen zu lassen und alle Ihre Kräfte in den Dienst der Menschen zu stellen die uns am meisten brauchen."

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt die Nothilfe der Salesianer Don Boscos vor Ort. Für die Soforthilfe werden dringend Medikamente, sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel und Hygieneartikel benötigt.

Hier können Sie helfen!

Don Ángel Fernandez Artime zu Besuch in Österreich
Bruder Günter Mayer von der Don Bosco Mission Austria mit dem Generaloberen Don Ángel Fernandez Artime

Der Generalobere der Salesianer Don Boscos Don Ángel Fernandez Artime besuchte von 1. bis 4. März die Salesianergemeinschaften in Österreich.

Don Àngel Artime hatte Österreich noch nie zuvor besucht: „Ich finde, dass Wien eine bezaubernde Stadt ist.“ Die Botschaft des Generaloberen ist jedoch international. Besonders wichtig ist ihm ein weltweites Netzwerk der Menschlichkeit. Sei es in einem der Projekte in den mehr als 4.500 Häusern der Salesianer in 134 Ländern oder sei es in Zusammenarbeit mit der Weltkirche.

Zufrieden war Don Ángel, der sich besonders um die Jugend kümmert, auch mit den Ergebnissen der Jugendsynode im vergangenen Sommer. Das Abschlussdokument sei ein "Juwel" und äußerst hilfreich auch für die Salesianergemeinschaft: Beim siebenwöchigen 28. Generalkapitel des Ordens im Frühjahr 2020 in Turin werde dieser Text die Arbeitsgrundlage darstellen. Schon jetzt sei absehbar, dass es dabei dem Orden um "den vorrangigen Einsatz für die ärmsten Kinder und Jugendlichen, die Verteidigung der Menschenrechte dieser Kinder und die Zusammenarbeit mit den Laien" gehen wird.

Während er die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Österreich lobt, ist Don Ángel besonders ein Projekt der Mission wichtig: Die Arbeit im westafrikanischen Sierra Leone, wo die Ordensgemeinschaft jungen Mädchen einen Ausweg aus der Kinder- und Jugendprostitution bietet. Etwa 100 Jugendliche haben an dem 2017 gestarteten Rehabilitationsprogramm, das sich an Mädchen zwischen neun und 17 Jahren wendet, bislang teilgenommen. Straßenkinder finden ebenso Hilfe wie die 1.600 jugendliche Gefangenen, die unter anderem mit sauberem Wasser versorgt werden. Don Ángel erinnert auch an die Ebola-Krise in Sierra Leone:: „Ich habe zu unseren Missionaren damals gesagt, dass ich nicht verlangen kann, dass sie angesichts der Gefahr für Leib und Leben vor Ort bleiben. Aber sie wollten bleiben.“ 

Don Ángel dankt der Don Bosco Mission Austria für die Unterstützung der zahlreichen Hilfsprojekte des Ordens, vor allem für das Schutzzentrum für Mädchen in Sierra Leone.

(kathpress/red)

RIP Pater Antonio César Fernández SDB
Pater Antonio Fernández war seit 1982 Missionar in mehreren Ländern Afrikas. Foto: ANS

 

Der spanische Salesianermissionar wurde am 15. Februar von einer dschihadistischen Gruppe in Burkina Faso erschossen.

Nach ersten Erkenntnissen wurde P. Antonio César Fernández SDB um 15.00 Uhr Lokalzeit mit drei Schüssen während eines islamistischen Angriffs vierzig Kilometer von der südlichen Grenze Burkina Fasos entfernt ermordet. Glücklicherweise haben zwei weitere Mitbrüder, die mit ihm unterwegs waren, den Angriff überlebt. Sie kamen aus Lomé (Togo), wo sie die erste Sitzung des Provinzkapitels der Provinz AFO hatten.

55 Jahre als Salesianer für die Menschen tätig

Antonio César Fernández war 72 Jahre alt und gehörte seit 55 Jahren den Salesianern an. Vor 46 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Er wurde 1946 in Pozoblanco (Spanien) geboren und war seit der Gründung der ersten Niederlassung der Salesianer in Togo im Jahr 1982 als Missionar in mehreren afrikanischen Ländern tätig. Er arbeitete als Novizenmeister und war derzeit er als Missionar in Burkina Faso tätig.

Der Generalobere der Salesianer Don Boscos, Don Angel Ártime, schrieb zum Tod seines Mitbruders: "Antonio Cesar zählt heute zu den vielen anderen Märtyrern der Kirche in der Welt  und unserer salesianischen Familie. Ich lade ein, Gott für das gute Leben von Don Antonio zu danken. Das Böse hat nie das letzte Wort."

Die Don Bosco Mission Asutria schließt sich den Worten des Generaloberen an. Sie unterstützt seit vielen Jahren Projekte in Westafrika.

Pater Fernández in einer Kurzvorstellung: ZUM VIDEO

(Fides/ANS)

Bruder Jim gibt nicht auf
Bruder Jim auf der Schulbank: „Lebenslanges Lernen bedeutet voneinander und miteinander lernen."

 

Salesianerbruder Jim Comino eröffnet den Menschen im Südsudan neue Chancen

Der Südsudan hat 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt, befindet sich jedoch nach einem fünfjährigen Bürgerkrieg in einer schweren humanitären Krise. Ende August dieses Jahres wurde von den Bürgerkriegsparteien ein Friedensabkommen unterzeichnet und die Situation wird langsam stabil. Die im Südsudan tätigen Salesianer reagieren, wie schon so oft während der vergangenen 25 Jahre, auf die Herausforderungen im Land: „Unser Ziel ist, jungen Menschen, insbesondere bei ihrer Ausbildung, zu helfen.“

Das berichtete Jim Comino SDB bei seinem Besuch bei der Don Bosco Mission Austria in Wien. Der Salesianerbruder ist seit 1992 als Missionar im Sudan tätig. Er kennt jede Niederlassung und jedes Projekt: „Ich bin für die Finanzierung unserer Hilfsprojekte verantwortlich.“

Der gebürtige Italiener stammt aus der Heimat Don Boscos bei Turin. 1960 wurde er als junger Salesianer nach Korea geschickt. Hier hat er Englisch gelernt und hier hat er 32 Jahre lang mit viel Herzblut die Provinz nach dem Koreakrieg im Süden des geteilten Landes aufgebaut. Als er 1992 gefragt wurde, ob er zunächst für zwei Jahre nach Afrika gehen würde, hat er zugestimmt - und Bruder Jim ist geblieben.

Gemeinsam mit seinen Mitbrüdern organisieren die Salesianer weiterhin Programme in ihren Einrichtungen und bilden Jugendliche aus. Der Südsudan steht seit zwei Jahren am Rande der Hungersnot. Noch 2012 gab es vier Millionen Flüchtlinge in der Wüste nach dem Bürgerkrieg. Ein verstorbener Bischof schrieb an die Politiker des Landes einen Brief, in dem er die Situation mit dem Brudermord von Kain und Abel in der Bibel verglich. Bruder Jim berichtet oft über das Land und seine Not und er bittet um Hilfe.

Achtung und Respekt für alle Kinder
Die Don Bosco Mission Austria setzt sich weltweit für die Rechte der Kinder ein. Foto: Florian Kopp/Don Bosco Mission Bonn

Die Don Bosco Mission Austria zum Internationalen Tag des Kindes am 20. November

„Bis alle Kinder umfassend geschützt sind und ihre Lebenssituation ausreichend mitbestimmen können, sind wir als Kirche und Gesellschaft gefordert, die Kinderrechte weiter bekannt zu machen und für sie einzutreten“, sagt Bruder Günter Mayer, Salesianer und Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria.

Bruder Günter Mayer war 18 Jahre in Westafrika in Nigeria, Ghana, Liberia und Sierra Leone tätig. Er weiß um die Dringlichkeit. Täglich werden Kinderrechte gebrochen, wenn Buben und auch Mädchen zu Kämpfen gezwungen werden oder vor Kriegen flüchten müssen, wenn sie hungern, wirtschaftlich oder sexuell ausgebeutet werden.

Kinderrechte sind Menschenrechte: Sie wurden 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Alle Personen unter 18 Jahren erhielten damit verbriefte Rechte. Die Kinderrechte gelten für alle Kinder in der Welt und beinhalten das Recht auf Gleichbehandlung, Förderung und Entwicklung, Schutz und Mitbestimmung.

Bruder Günter Mayer: „Auch Kinder in den ärmsten Ländern der Welt haben ein Recht auf eine sichere Zukunft. Die Don Boscos Mission unterstützt insbesondere Kinder und Jugendliche, deren Rechte mit Füßen getreten werden. Wir Salesianer betreiben mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Straßenkinderprojekte und fördern gezielt eine nachhaltige Schul- und Berufsausbildung. Es gibt noch immer zu viele Unternehmen, die ihre Gewinne auf den Rücken schutzloser Kinder erzielen. Wir stärken die Kinder, damit sie wissen, welche Rechte sie haben, damit sie diese auch einfordern können. Allen Kindern muss mit Achtung und Respekt begegnet werden.“ Die Don Bosco Mission Austria fordert, dass die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger ihre Verpflichtung wahrnehmen, die UN-Kinderrechtskonvention umfassend umzusetzen.

Damit das Leben junger Menschen weltweit gelingt

Die Don Bosco Mission Austria ist ein Teil der katholischen Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Österreich.

Der Verein unterstützt Salesianer-Hilfsprojekte weltweit, fördert die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und hilft Menschen, die in Not geraten sind durch

  • Straßenkinder- und Sozialprogramme
  • Schulen und Berufsausbildungszentren
  • Nothilfe bei Naturkatastrophen (z. B. Erdbeben, Überschwemmungen)
  • Nothilfe bei humanitären Katastrophen (z. B. Krieg, Hunger)
  • Ausbildung zum Ordens- und Priesterberuf

Die Don Bosco Mission Austria dankt für jede Spende!

IBAN AT33 6000 0000 9001 3423
BIC BAWAATWW

Spenden sind steuerlich absetzbar.

Ein Leben für die Mission
Pater Hohenscherer war jahrzehntelang mutig auf den Flussreisen mit einem Motorboot unterwegs zu den Menschen.

Pater Noberto war immer unterwegs zu den Menschen
Seit 1970 lebte Pater Hohenscherer, ein gebürtiger Steirer aus Schönau und gelernter Schneider, in der kleinen, von europäischen Missionaren vor 500 Jahren gegründeten Siedlung mitten im Amazonasgebiet. In der Provinz Manaus arbeitete er unter der indigenen Bevölkerung bis zu seinem Tod. Pater Norberto, wie er respekt- und liebevoll genannt wurde, war ein äußerst bescheidener und seeleneifriger Missionar.

Die Salesianer schufen lebenswerte Bedingungen für die einstigen Sklaven der portugiesischen Kolonialherren. Es wurden Siedlungen errichtet, die Region wurde erstmals mit Strom versorgt, Schulen wurden für die Kinder gebaut und ein Krankenhaus. Besonders stolz war Pater Norberto auf die von ihm selbst geplante und erschaffene Kirche.

Zuletzt war Pater Hohenscherer 2016 in Österreich, um Vorträge über sein Leben im Amazonas zu halten. Seine Heimat hatte er aber längst in Brasilien gefunden. Die Don Bosco Mission Austria hat ihn bei zahlreichen und nachhaltigen Projekten, besonders im Bereich Bildung und mit dem Ankauf von Motorbooten für seine weiten Missionsreisen unterstützt.

Pater Hohenscherer verunglückte  am 3. September 2018 mit seinem Boot im Amazonasgebiet tödlich, als am frühen Nachmittag ein heftiges Gewitter aufzog und sein Boot kenterte. Er wurde in  in Inauaretê beerdigt.

(sdb)
Die Jugend braucht eine Zukunft
Die Ausbildung zu Fachkräften ist Teil des Bildungsauftrags und der humanitären Arbeit vor Ort. © Don Bosco Mission Bonn

Zum Internationalen Tag der Jugend

„Rund 30 Millionen Kinder und Jugendliche sind heute weltweit auf der Flucht. Sie sind täglich Gefahren in ihrer Sicherheit und Gesundheit ausgesetzt. Wenn wir in diesem Jahr am 12. August den Internationalen Tag der Jugend begehen, sind wir als Kirche gefordert, diesen jungen Menschen zu helfen“, sagt Salesianerbruder Günter Mayer SDB, Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria.

Bruder Günter Mayer hat 18 Jahre als Ökonom und Projektleiter in der Westafrikanischen Salesianer Provinz Afrika West gearbeitet. Diese Region umfasst die Länder Nigeria, Ghana, Liberia und Sierra Leone. Seit ihrer Gründung setzen sich die Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit dafür ein, dass junge Menschen in Not Hilfe erfahren und fördern insbesondere eine gute Schul- und Berufsausbildung mit Chancen für ihre Zukunft.

Keine kurzgedachten Lösungen in der Migrationsfrage
Bruder Günter Mayer: „Wir wissen heute, was die Gründe für Flucht und Migration sind: Autoritäre Regime, gewaltsame Konflikte, Terrorismus, Naturkatastrophen, Klimawandel, Armut und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit sind Faktoren, die Menschen veranlassen, ihre Heimat zu verlassen.“ Die Migration hat sich globalisiert und ist kein regionales Phänomen mehr. Die wachsende Schleuserkriminalität verschärft die Situation. Dadurch, dass sich in Teilen Afrikas die Situation verschlechtert, wird sich die Migration in Richtung Europa verstärken. Was zu einer neuen Herausforderung in der europäischen Flüchtlingspolitik wird. Abschottung der Grenzen, Aufenthaltslager in Europa und Nordafrika sind kurzgedachte Lösungen. Denn das Problem muss in Afrika gelöst werden mithilfe Europas, und zwar auf Augenhöhe und nicht nur in der Geber- und der Nehmer-Rolle.

„Viele Flüchtlinge riskieren ihr Leben. Was muss einen Menschen dazu treiben, dass er so eine Strapaze auf sich nimmt? Die Menschen haben ein Recht auf eine Zukunft“, sagt Günter Mayer wörtlich. „Wir Salesianer Don Boscos wollen der Jugend in Afrika eine Zukunft in ihren Herkunftsländern ermöglichen, indem wir eine nachhaltige Schul- und Berufsausbildung fördern. Wir unterstützen die Eingliederung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in die Gesellschaft.“

Umdenken der Wirtschaft ist nötig
Dazu ist ein Umdenken in der globalen Wirtschaft und deren Investoren nötig. Der Ankauf von großen Landflächen für Monokulturen gefährdet beispielsweise die Existenz der Kleinbauern. Der Abbau und Export von Bodenschätzen in Industrieländer bringt nur eine geringe Wirtschaftsleistung für den Kontinent. Es muss eine stärkere Wertschöpfung stattfinden, indem vor Ort die Rohstoffe zu Produkten verarbeitet werden, mit Beteiligung der lokalen Bevölkerung. Dadurch werden viele Arbeitsplätze und eine Existenzsicherung geschaffen. 

(presse don bosco)

Wenn die Straße zum Zuhause wird

Zum Missionsgedenktag der Salesianer Don Boscos am 25. Februar macht die Don Bosco Mission Austria mit der neuen Unterrichtsreihe „Wenn die Straße zum Zuhause wird“ auf das Leben von Straßenkindern weltweit aufmerksam.

„Ausbeutung und Gewalt, Missbrauch und Mangelernährung, keine Fürsorge und fehlende Schulbildung - Straßenkinder sind schutzlos, sie werden diskriminiert, gesellschaftlich ausgegrenzt und gelten pauschal als kriminell.“, weiß Bruder Günter Mayer SDB, Leiter der Don Bosco Mission Austria.

Die neuen Materialien schlagen eine Brücke zum Leben dieser vergessenen Kinder und Jugendlichen. Mithilfe der Lebensgeschichten von Straßenkindern in diesen pädagogischen Materialien werden die Perspektiven gewechselt. Bruder Günter hofft, dass österreichische Schülerinnen und Schüler einen Eindruck davon erhalten, wie das Leben eines Straßenkindes aussieht: „Kinder und Jugendliche in Österreich kennen diese Form sozialer Ungerechtigkeit normalerweise nicht. Das Ziel ist es, dass die jungen Leute bei uns, Empathie entwickeln für Kinder, deren ‚Zuhause‘ die Straße ist.“

Materialien zum Download: HIER

Die 84-seitigen Unterrichtsmaterialien thematisieren sowohl die Ursachen für das Leben auf der Straße, als auch die Lebenssituation und Zukunftsperspektiven von Straßenkindern. Sie sensibilisieren für Armut und Not, für Ausgrenzung und Ausbeutung. Die Materialien orientieren sich an den Lehrplänen für die Schulstufen 3-6 und 7-10 und sind einsetzbar in der Volksschule und Unterstufe Sekundarbildung in den Fächern Religion, Sachunterricht, Geographie und Wirtschaftskunde, Soziale Orientierung oder Politik, in der außerschulischen Gruppenarbeit sowie in der pastoralen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

25. Februar: Salesianischer Missionsgedenktag

Der Missionsgedenktag der Salesianer wird zum Festtag der beiden Märtyrer Luigi Versiglia (1873-1930) und Callisto Caravario (1903-1930) begangen. Beide Salesianer starben als Missionare in China, als sie junge Frauen vor einer Vergewaltigung durch Piraten mit ihrem Leben schützten.

Dieses Jahr hat der salesianische Missionsgedenktag eine besondere Bedeutung. Die Diözese Barra do Garcas in Brasilien hat den Seligsprechungsprozess der beiden Märtyrer Pater Rudolf Lunkenbein und seines Mitarbeiters Simao vom Indianerstamm der Bororo eröffnet. Beide wurden am 15. Juli 1976 in der Salesianer-Mission in Meruri getötet.

P. Rudolf Lunkenbein wurde 1939 in Deutschland geboren. Mit 19 Jahren begleitete er einen Salesianerpater in die Mission nach Brasilien. Ein Jahr später trat er in das Noviziat ein. Das Theologiestudium absolvierte er in Benedikbeuern in Bayern. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien setzte er sich für die Rechte des Bororo-Stammes ein. Durch den gewaltsamen Tod von P. Lunkenbein und seines Mitarbeiters Simao haben, ist eine Saat aufgegangen. Ihr Tod hat letztendlich den Bororos dazu verholfen, ihren Lebensraum zu erhalten und ihnen eine Zukunft zu geben.

(presse don bosco)

Ordensmann: Europa trägt Verantwortung für Afrika

Wien, 23.8.2017 (KAP)
An Europas Verantwortung Afrika gegenüber hat der neue Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria, Bruder Günter Mayer, erinnert. "Auch wir in Europa tragen Verantwortung für Afrika. Wir können nicht jahrelang die Ressourcen vom Kontinent nehmen und dann, wenn von uns ein Beitrag verlangt wird, speziell den jungen Menschen auf die Beine zu helfen, sagen, nein, das geht uns nichts an", so der Salesianerbruder in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Mayer war selber jahrelang als Missionar in Afrika tätig.

Das Leben vieler Jugendlicher sei in Afrika geprägt von Armut und Perspektivenlosigkeit. Es fehle an Bildungsmöglichkeiten, Trinkwasser, Verkehrswegen und medizinischer Versorgung. Um ihnen einen Weg aus der Armut zu ermöglichen, betreiben die Salesianer Don Boscos in vielen afrikanischen Ländern Ausbildungsstätten. Dort bilden sie Tischler, Schlosser, Maurer, EDV-Experten oder Automechaniker aus. "Damit können wir am besten die jungen Menschen fördern", so Bruder Günter.

Eine gute Ausbildung sei, so der Salesianerbruder, auch der sicherste Weg, um Jugendliche von der Flucht nach Europa abzuhalten. "Kein Jugendlicher, der bei uns eine Ausbildung erhielt, ging nach Europa." Schließlich sei die Flüchtlingsproblematik "nicht auf dem Boot, sondern nur auf dem afrikanischen Kontinent" lösbar.

Mayer plädierte außerdem, in die Wirtschaft zu investieren; "denn die Rohstoffe, die Produktion und die Wertschöpfung sollen im Land oder auf dem Kontinent bleiben", betonte der Ordensmann. Dann erhielten die Menschen auch Arbeit.

Wesentlich verändert habe sich auch das Verständnis von Mission. "Früher bedeutet es, wir gehen in ein Entwicklungsland und verkünden das Evangelium". Das sei auch heute noch gültig, müsse aber in einem größeren Zusammenhang gesehen werden. Es gehe auch um das Schaffen von Strukturen im Sozial-, im Gesundheitsbereich, in der Ausbildung. "In diesen Feldern wirken Menschen im missionarischen Einsatz."

 

Salesianer Don Boscos: Das Wunder von Ghana

 

Seit 25 Jahren gibt die katholische Ordensgemeinschaft jungen Menschen in Westafrika Hoffnung für ihre Zukunft.

1992 begannen fünf Salesianer in Ghana ein neues Werk. Heute besteht die lebendige Provinz in Westafrika. Es gibt zahlreiche Projekte, Häuser und Werke für Kinder und Jugendliche – von den 190 Salesianern sind mehr als die Hälfte in Ausbildung.

Die österreichischen Salesianer Don Boscos haben dieses „Wunder von Ghana“ finanziell und personell bis heute unterstützt. 18 Jahre hat sich Bruder Günter Mayer SDB, der jetzige Leiter der Don Bosco Mission Austria, tatkräftig in Ghana eingesetzt. Zusätzlich haben rund 70 Volontäre aus Österreich einen Freiwilligeneinsatz im Land getätigt. Provinzial Pater Petrus Obermüller SDB hebt hervor, dass das Charisma Don Boscos in Ghana lebendig ist und seine Früchte trägt: „Ich freue mich besonders, das sich junge Menschen aus Österreich durch ihren Freiwilligeneinsatz als Protagonisten im Dienst an den Nächsten zeigen.“

Pater Michael Karikunnel SDB war einer der fünf Salesianer, die 1992 nach Ghana entsandt wurden. Heute ist er Provinzial der Provinz Anglophone Westafrika. Er erinnert sich an die Anfänge: “Man braucht Abenteuergeist, um als Pionier in ein unbekanntes Land zu gehen. Bei den Menschen fühlten wir uns von Anfang an willkommen und wir lernten die ersten sechs Monate ihre Sprache und Kultur. Wir besuchten die Dörfer, trafen uns mit den Häuptlingen und Ältesten und diskutierten die Situation der Jugend vor Ort. Dank der Vermittlung des katholischen Bischofs von Sunyani gaben uns der Häuptling und die Ältesten von Odumase schließlich 25 Hektar Land, auf dem wir unser Berufsbildungszentrum bauen konnten.”

Bruder Günter Mayer fasst die wichtigsten Erfolge der Arbeit in Ghana zusammen: “Mit unserem Programm "Youth for Life" in Schulen und Pfarren haben wir Tausende erreicht. Mit unserer beruflichen Ausbildung haben wir Hunderten ehemaligen Straßenkindern geholfen. Verschleppte Kinder konnten aus der Zwangsarbeit befreit werden, um eine Ausbildung zu bekommen. Wir unterstützen auch Kinder aus benachteiligten Familien mit Stipendien. Wichtig ist mir dabei: Was wir in den vergangenen 25 Jahren erreicht haben, hätten wir ohne die Großzügigkeit aus Österreich niemals alleine geschafft. Dafür sind wir sehr dankbar.” Bruder Günter Mayer und Provinzial Pater Petrus Obermüller werden aus diesem Grund am 21. Oktober beim 25-Jahr-Jubiläum in Sunyani mit ihren Mitbrüdern und Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft mitfeiern.

Die Salesianer Don Boscos in Ghana

Ghana bildet seit 2004 zusammen mit Nigeria, Liberia und Sierra Leone die Provinz Anglophone Westafrika der Salesianer Don Boscos. Die rund 190 Ordensmänner, die in der Provinz im Einsatz sind, widmen sich vor allem der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, da diese in Westafrika besonderen Gefahren ausgesetzt sind. In Ghana haben die Salesianer drei Standorte: 1992 begannen sie ihre Arbeit in Odumase, einem Vorort von Sunyani, und umliegenden Dörfern. 1996 folgte der Standort in Ashaiman, einem Vorort von Accra. 2016 kam Tatale im Norden des Landes hinzu – eine besonders arme Region, in der die Ordensgemeinschaft inzwischen in rund 30 Dörfern tätig ist. Insgesamt betreuen die Salesianer rund 12.000 Gläubige in vier Pfarren und 42 Missionen - Außenstationen. Sie betreiben mehrere Berufsschulen, Grundschulen, Vorschulen, Oratorien und Jugendzentren. Mit Stipendien ermöglicht der Orden jedes Jahr rund 3.100 Kindern und Jugendlichen den Schulbesuch.

Damit das Leben junger Menschen weltweit gelingt

Die Don Bosco Mission Austria ist ein Verein der katholischen Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Österreich. Mit seinen Aktivitäten setzt er in 133 Ländern Zeichen der Solidarität. Besonders jungen Menschen am Rand der Gesellschaft und in Ländern des Südens helfen die Salesianer.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt

• die Aus- und Weiterbildung der jungen und in Ausbildung stehenden Salesianer Don Boscos in Afrika, Lateinamerika und Asien.

• Projekte zur Bekämpfung von Armut und Not in den Ländern des Südens und in Kriegsgebieten.

• Freiwilligeneinsätze von jungen Menschen aus Österreich in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Afrika, Indien und Lateinamerika.

Ordensgründer Johannes Bosco (1815–1888) hat bereits 1875 die erste Missionsaussendung des damals jungen Ordens nach Argentinien organisiert. Den Missionaren gab er folgenden Auftrag: „Nehmt euch mit besonderer Sorge der Kranken, der Kinder, der alten Menschen und der Armen an. So werdet ihr euch den Segen Gottes und das Wohlwollen der Menschen erwerben.“

Die Don Bosco Mission Austria dankt für jede Spende!

IBAN  AT33 6000 0000 9001 3423, Spenden sind steuerlich absetzbar. Registrierungsnummer: SO2476

 

Die Jugend ist unser Auftrag

 

Zum internationalen Tag der Jugend am 12. August

"Wenn wir in diesem Jahr am 12. August  den Internationalen Tag der Jugend begehen, sind wir als Kirche gefordert zu sehen, dass junge Menschen für uns Aufbruch und Auftrag ist”, sagt der neue Leiter der Don Bosco Mission Austria Bruder Günter Mayer SDB. Als Kinder- und Jugendorden betonen die Salesianer nicht nur, wie wichtig junge Menschen für unsere Gesellschaft sind. Bruder Günter Mayer weiter: “Wir wissen, dass diese Phase für das spätere Erwachsenenleben prägend ist.”

Seit ihrer Gründung setzen sich die Salesianer und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür ein, dass junge Menschen eine gute Ausbildung mit Chancen für ihre Zukunft erhalten. Bruder Günter Mayer wörtlich: “Wir wollen der Jugend aber auch zeigen, dass der Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen, Religionen und Sozialschichten der Zugang zu einem Miteinander ist. Als Salesianer zeigen wir ihnen, dass der Weg in der Nachfolge Christi alle Menschen in Würde und Nächstenliebe eint.”

Bruder Günter Mayer SDB: Der neue Leiter der Don Bosco Mission Austria

Salesianerbruder Günter Mayer ist gebürtiger Linzer, Jahrgang 1964. Der gelernte und beruflich erfolgreiche Einzelshandelskaufmann legte 1990 seine Ersten Gelübde als Salesianer ab. Er arbeitete zunächst in Klagenfurt und im Linzer Lehrlingsheim. 1997 ging Bruder Günter Mayer nach Ghana, wo er als Missionar ein Berufsausbildungszentrum in Sunyani aufgebaut hat. In dieser Zeit hatte er viele Begegnungen mit Volontärinnen und Volontäre aus Österreich. Bis 2015 war Br. Günter wirtschaftlicher Leiter, Direktor von Don Bosco Youth Network und Projektleiter der Westafrikanischen Salesianerprovinz AFW (Nigeria, Ghana, Liberia, Sierra Leone). Seit zwei Jahren ist er wieder zurück in Österreich und widmete sich seiner seelsorglichen und theologischen Ausbildung. Jetzt beginnt er mit viel Engagement und Ideen eine neue Herausforderung als Leiter der Don Bosco Mission Austria.

Damit das Leben junger Menschen weltweit gelingt

Die Don Bosco Mission Austria ist ein Verein der katholischen Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Österreich. Mit seinen Aktivitäten setzt er zusammen mit der weltweiten Ordensgemeinschaft in 133 Ländern Zeichen der Solidarität. Besonders jungen Menschen am Rand der Gesellschaft und in Ländern des Südens helfen die Salesianer.

Die Don Bosco Mission Austria unterstützt

• die Aus- und Weiterbildung der jungen und in Ausbildung stehenden Salesianer Don Boscos in Afrika, Lateinamerika und Asien.

• Projekte zur Bekämpfung von Armut und Not in den Ländern des Südens und in Kriegsgebieten.

• Freiwilligeneinsätze von jungen Menschen aus Österreich in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Afrika, Indien und Lateinamerika.

Ordensgründer Don Giovanni Bosco (1815–1888) hat bereits 1875 die erste Missionsaussendung des damals jungen Ordens nach Argentinien organisiert. Den Missionaren gab er folgenden Auftrag: „Nehmt euch mit besonderer Sorge der Kranken, der Kinder, der alten Menschen und der Armen an. So werdet ihr euch den Segen Gottes und das Wohlwollen der Menschen erwerben.“

Im September 2017 bereits zum 145. Mal Missionare entsendet. Dem Auftrag Don Boscos, die missionarische Begeisterung zu fördern und Gutes zu tun in der Welt der Jugend, besonders der ärmeren und vernachlässigten, fühlt sich die Don Bosco Mission Austria auch heute verpflichtet.

Die Don Bosco Mission Austria dankt für jede Spende!

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